Gedämpfte Vorfreude

Liebe Frau Do,

Lehrerverbände sind alarmiert, das Schulministerium ist besorgt: Um fast fünf Prozent ist die Zahl der Straftaten an NRW-Schulen im vergangenen Jahr gestiegen, bei Körperverletzung gab es ein Plus von elf Prozent. „Gewalt an Schulen ist für uns ein Riesenthema“ – das sagt Dorothea Schäfer, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, und fordert mehr Sozialarbeiter und Psychologen in Schulen. Reinhard Kowalewsky berichtet.

1500 Euro netto - so viel verdient Birgit Fischer in ihrem Job als Altenpflegerin. „Viel zu wenig für das, was wir leisten“, sagt die junge Frau, die im echten Leben anders heißt. Es gibt Tage, an denen sie nicht einmal dazu kommt, ein Glas Wasser während ihrer Dienstzeit zu trinken. Und es gibt Schichten, nach denen sie fix und fertig ist. Saskia Nothofer über eine Frau, die ihren Job mit Herzblut macht und die dennoch sagt: „So kann es nicht weitergehen.“

Die Fußball-WM in Russland steht unter keinem guten Stern. Der Streit im Fall Skripal, die Syrien-Krise, die Ukraine-Sanktionen, die Forderungen nach einem Boykott. All das dämpft die Vorfreude auf die Spiele. Internationale Turniere sind immer auch Weltpolitik. Sie dienen den Regierenden im Gastgeberland als Machtdemonstration oder dem Land als Chance zur Rehabilitation auf der Weltbühne. Politik war im Spiel etwa bei den Olympischen Spielen der Nazis 1936 oder der Fußball-WM 1954, die Deutschland mit der Welt versöhnte. Sie war es auch bei der WM der Militärjunta in Argentinien 1978, den Boykott-Spielen 1980 in Russland oder den Olympischen Spielen 2008 in Peking, dem Festival des Kommunismus.Überraschenderweise ist Russlands Cheforganisator Alexej Sorokin der Meinung, dass bei der WM in Moskau die Politik außen vor bleibt. Mit ihm haben Gregor Mayntz und Holger Möhle gesprochen.

Herzlichst,

Ihr