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+Stationen auslassen? S-Bahn deutet Rückzieher an+SPD-Baupolitiker keilt gegen Senatorin Lompscher+Aktion Gefahrenmelder sammelt bis jetzt 500 gefährliche Stellen im Berliner Verkehr+
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von Stefan Jacobs

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Donnerstag, 12.7.2018 | Heute ist bei max. 23°C gegen Abend noch einmal mit Schauern zu rechnen, der Freitag bleibt mit 27 °C wolkig durchwachsen, am Wochenende ähnliche Temperaturen und durchweg Sonnenschein.

Guten Morgen,

in Brüssel betreibt Trump die Auflösung der Nato und erfüllt damit eine alte Forderung der Linken. Und in Berlin macht sich Seehofer nicht mehr nur zum Horst. Nachdem er die letzte Gelegenheit, sich halbwegs würdevoll in den Ruhestand zu verabschieden, verpasst hat, empfiehlt er sich jetzt als Superminister fürs Gruselkabinett: 69 Abschiebungen an seinem 69. Geburtstag – was für ein Zufall, hahaha! 68 von ihnen lebten (Stand Mittwochabend) noch, nachdem sich einer nach der Rückkehr in Kabul erhängt hatte.

Seit der Aktion #Gefahrenmelder herrscht bei Tagesspiegel und Team CP Vollbeschäftigung. Inzwischen ist das Gros der weit mehr als 500 Tweets und Mails gesichtet und vom Datenteam in einen interaktiven Stadtplan eingebaut worden. Die Zwischenbilanz zeigt, dass vermurkste Radwegführungen klar dominieren. Typisch sind Enden unter geparkten Autos oder absurde Schwenks an Baustellen – mal zwischen die Autos, mal zwischen die Fußgänger. Letztere klagen vor allem über schlechte Querungsmöglichkeiten und über Raserei – und alle zusammen über dreiste Falschparker. Interessantes Detail: Von Autofahrern kam nur etwa eine Handvoll Hinweise.
Vielleicht kommt ihnen folgendes niedrigschwellige Angebot gelegen: Unsere Datenleute haben eine komfortable Eingabemaske als Alternative zu den Mails gebaut. Wer also noch was hat (oder seinen Hinweis in der Karte bisher nicht finden kann), kann es hier nachreichen. Was dann daraus wird, ist eine andere Frage. Die Verkehrsverwaltung sagt, sie kümmere sich um das, was bei ihr landet. Das Netzwerk fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg hat allerdings 100 Hinweise an die Verwaltung ausgewertet, von denen mehr als die Hälfte endete wie ein typischer Berliner Radweg: im Nichts.
Eigentlich möchte man doch lieber gar nicht genau wissen, was wirklich auf unseren Straßen los ist, nicht wahr? Das findet die Polizei offenbar auch: Die im Frühjahr veröffentlichte Unfallstatistik für 2017 ist nicht einmal mehr halb so lang wie in den Jahren davor (28 statt 60 Seiten) und entsprechend weniger informativ. So fehlen beispielsweise die nach Unfallarten sortierten Top-10-Brennpunkte. Die Polizei teilte dazu auf Anfrage erst mit, dass die Statistik noch erscheinen wird – und verwies Stunden später dann doch wieder auf das dürre Dokument mit dem Hinweis, man könne sich ja melden, wenn man mehr wissen wolle.
Die S-Bahn will ihren Kunden Verspätungen ersparen, indem sie Züge einfach durchfahren lässt. Erst mal nur auf zwei Stationen, aber das Konzept ließe sich beliebig erweitern bis hin zur atomuhrgenauen unbemannten Endlosschleife auf dem Ring. Dort läuft bekanntlich nichts mehr rund, sobald ein Zug sich verspätet. Nachdem die „Berliner Zeitung“ die Nonstop-Idee eine Woche vor der geplanten Verkündung publik gemacht hatte, kabelte S-Bahn-Chef Peter Buchner gestern, dass der Test bei mangelnder Akzeptanz durch die Fahrgäste nicht weiter verfolgt werde.

So bleibt der Wirtschaftsstandort auf der Strecke. Generikaunternehmen dürfen keine Medikamente in Deutschland für Deutschland herstellen, solange noch Schutzrechte bestehen. Um aber gleich nach Ablauf der Schutzrechte Generika anbieten zu können, müssen diese im Ausland produziert – und dann importiert werden. Das hilft keinem. Lesen Sie mehr.

Ohne Fahrgäste gäbe es auch keinen Ärger wie den, der CP-Leser Helmut H. gestern in der S7 am Bahnhof Wannsee widerfuhr: „Aufgrund einer Schlägerei verzögert sich die Weiterfahrt. Wir müssen erst auf die Polizei warten“, sagte der Triebfahrzeugführer durch. Nehmen wir gern fürs Betriebsstörungsbingo.
Der Fachausschuss „Soziale Stadt“ der SPD hat mal probehalber die Abrissbirne über Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher kreisen lassen: In einer Mail an mehr als 100 Genossen wollte der Ausschussvorsitzende Volker Härtig wissen, ob die „Stadtstillstandssenatorin“ bleiben oder entlassen werden sollte. Die Aktion des Koalitionspartners kam bei Lompschers Linken nicht so richtig gut an – und ist auch anderen ernstzunehmenden SPDlern unangenehm. Dazu die Koalitionsvereinbarung: „Die Partner tragen für die gesamte Politik der Koalition gemeinsam Verantwortung undwerden diese gemeinsam vertreten.“
Marcel Luthe (FDP) hat via Parla-Anfrage und „B.Z.“ die alte Weisheit neu enthüllt, dass der in Berlin gemessene Feinstaub größtenteils von auswärts kommt – und kommentiert diese Erkenntnis so: „Die grünen Ideologen versuchen, das Weltklima in Berlin zu retten – was weder logisch noch sinnvoll ist.“ Das gilt leider auch für Luthes Kommentar, denn 1. ist Feinstaub kein Klimagas wie CO2, sondern ein lokaler Schadstoff, 2. stammt der einzuhaltende Grenzwert von der EU und 3. ist der im Feinstaub enthaltene Ruß aus lokalen Besserverdienerkaminen und -limousinen trotz seines geringen Anteils viel schädlicher als z.B. die aus dem Tarifgebiet C angewehten Gräserpollen.
Klimaschutz muss übrigens nicht teuer sein – wenn man ihn sich spart. Von den 100 Millionen Euro, die in dieser Legislaturperiode zur Umsetzung des im Januar vom Parlament beschlossenen, fast schon unheimlich ambitionierten „Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms“ eingeplant sind, wurden bisher 0 (in Worten: null) investiert. Dazu noch mal die Koalitionsvereinbarung: „Die Energiewende und der Klimaschutz sind zentrale Vorhaben der Koalition.“ Und der Wetterbericht: Ab Freitag wieder trocken, sonnig und für die Jahreszeit (ja, selbst für diese!) deutlich zu warm.
Über fast alles kann man geteilter Meinung sein. Also sollte man seine Meinung auch teilen. 2017 hat „Zeit Online“ über eine Diskussionsplattform Menschen mit möglichst unterschiedlichen politischen Ansichten zusammengebracht. An der Neuauflage in diesem Jahr beteiligen sich elf Medienhäuser, darunter der Tagesspiegel. Hier steht, wie Sie zum Stichtag am 23. September einen Gesprächspartner finden können, der Ihnen mächtig gegen den Strich geht – und vielleicht neue Perspektiven eröffnet.

Kurzstrecke

Nach den Bombendrohungen gegen eine Schule in Wittenau und drei Autobahnraststätten im Umland hat die Polizei einen 28-Jährigen festgenommen. Nach bisherigem Stand hatte er weder Sprengstoff noch Motiv, sondern einfach einen Knall.
Als ernstgemeinte Ökopartei wirft die ÖDP nichts weg: Vor dem Ringcenter in Lichtenberg hängt noch immer ein Wahlplakat der possierlichen Grünen-Alternative (entdeckt von CP-Leser Ralf Nestler). Das darauf abgebildete Freilandschwein dürfte allerdings längst gegessen sein.
Sofern eine Fachkraft da war, sich seiner anzunehmen. Die Fleischerfachschule in Moabit hat das Mahlzeitliche gesegnet. Ende Juli muss die von der Innung betriebene Einrichtung nach 23 Jahren schließen, meldet die „Berliner Zeitung“ und nennt als Gründe die sinkende Zahl der Lehrlinge sowie „hausgemachte Probleme“. Da muss man keinen Senf dazugeben.

Erst Oh bike, jetzt No bike: Obike ist offenbar pleite. Der asiatische Fahrradvermieter war einer von mittlerweile acht in Berlin. Die Frage ist, wer nun die Gehwege aufräumt – und wann. Die Bezirksämter dürfen nur mausetote Fahrradleichen entsorgen. Besser wäre, die fast unbenutzten gelb-grauen Bonsairäder vor dem absehbaren Schlachtefest der Vandalen zu retten (Interessenten gäbe es garantiert). Aber das wäre wohl zu schön, um wahr zu werden.
Der Brandanschlag auf die Neuköllner Musikalienhandlung Bading in der Silvesternacht hat außer dem Traditionsgeschäft auch ein Menschenleben zerstört. Gestern wurde (lt. „B.Z.“) Liane Bading beerdigt, der der Anschlag 84-jährig das Herz gebrochen hatte. Zum Trauergottesdienst kam auch Familienministerin Franziska Giffey, der Neukölln wohl viel mehr verdankt als nur sein relativ geräuscharm funktionierendes Bezirksamt.
In einem 23-seitigen Magazin für Jugendliche erklärt das Abgeordnetenhaus sich selbst. Präsident Ralf Wieland räsoniert über Streitschlichtung in Plenum und Klassenzimmer, die älteste und die jüngste Abgeordnete erzählen Dönkes aus ihrem (politischen) Leben, Fraktionäre aller Couleur äußern sich zum Wahlrecht mit 16. Das neue Schuljahr kann also interessant werden. Die Broschüre gibt’s gratis to go im Abgeordnetenhaus oder per Mail.

Auch die Brandenburger CDU-Fraktion hat jetzt ihr Gutachten pro TXL: Laut einer Studie des parlamentarischen Beratungsdienstes des Potsdamer Landtags kann der City-Flughafen zwar nicht dauerhaft in Betrieb bleiben, aber länger als die bisher in Rede stehenden maximal sechs Monate. Dazu müssten sich die Landesregierungen von Brandenburg und Berlin allerdings auf diese Variante einigen.
Weil der Abschied von TXL so oder so schwerfallen wird, hier eine Anekdote von CP-Leser Axel B.: Sonntagabend überpünktlich mit KLM gelandet, aber (wie sich um 22:45 erweist) ohne Koffer. Der Lost-and-found-Schalter nebenan erklärt um 23:25, dass er nicht für KLM zuständig sei. Den Weg ins andere Terminal versperrt ein Waschbrettkopf von der Security: „Feierabend!“ Man möge einen Code am (nicht erreichbaren) Fenster scannen; „hamse’n Problem oder wat?“. Also mussten die Daten tags darauf in eine gaaanz langsame Maske des sog. Dienstleisters Wisag eingegeben werden.
Etwas Positives an der Geschichte? Bitte sehr: Das Auto konnte 10 Meter vom Gate entfernt zwei Stunden unbehelligt im Parkverbot stehen. Die Strafe kassierte ersatzweise der Getränkeautomat, der 3 Euro einfach runterschluckte.
BER count up Tage seit Nichteröffnung: 2231

Zitat

„Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wäre nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.“
Dieser Satz steht oben auf der Urkunde, die die 245 Brandenburger 1,0-Abiturienten von Bildungsministerin Britta Ernst erhalten. Er stammt allerdings von keinem märkischen Nationalheiligen (Friedrich II. / Fontane / Stolpe), sondern von den „Ärzten“ („…und immer dieser Lärm“). Ausgewählt hat es Ernsts Amtsvorgänger Günter Baaske, der zu DDR-Zeiten die Band „Keimzeit“ managte. (Q: „Morgenpost“)

Tweet des Tages

@Pixl85
„Hallo, ein großes Bier, bitte.“
„Das ist ein Kindergartenfest!“
„Ach so. Dann bitte ein kleines.“

Berlin heute

Verkehr Die Ingeborg-Hunzinger-Straße ist von 4 Uhr an bis Ende September in Höhe S-Bhf Rahnsdorf gesperrt, ebenso die Luckenwalder Straße in Kreuzberg zwischen Schöneberger Straße und Tempelhofer Ufer (6-13 Uhr).

Demonstration Am Freitag fordert Campact e.V. vor dem Wirtschaftsministerium an der Scharnhorststraße 34 mit ca. 30 Teilnehmenden „Kohle-Kraft stoppen“ (9-10.30 Uhr). "Berliner Psychotherapeuten in Ausbildung" ziehen mit 200 Demonstrierenden mehrfach von der Schumannstraße 3 über Invalidenstraße und Mauerweg zurück zum Ausgangsort (16-18 Uhr). Am Samstag sammelt sich die BUNDjugend mit ca. 100 Teilnehmenden zum „Protest gegen übermäßige Verpackungsflut bei Lebensmitteln" vor dem Rathaus Neukölln an der Karl-Marx-Straße (12-14 Uhr). Sonntag protestiert der Kiezanker 36 an der Wrangelstraße/ Ecke Falckensteinstraße mit ca. 50 Personen für eine „Verkehrsberuhigte Zone im Wrangelkiez“ (15-17 Uhr). Am Flughafen Tegel (Haupthalle, Treppe zur Sperrgutannahme) demonstrieren die Tierversuchsgegner Berlin und Brandenburg e.V. mit sechs Personen unter dem Motto „Air France schickt Affen in den Tod“ (13-15 Uhr).

Gericht Wegen Tierquälerei wird einem 38-Jährigen der Prozess gemacht. Aus Wut über einen Polizeieinsatz soll er seinen Hund durch seine Wohnung geschleudert haben (12.45 Uhr, Amtsgericht Tiergarten, Kirchstraße 6, Saal 1007). Freitag:Ein 19-Jähriger, der mit Komplizen eine Gaststätte überfallen haben soll, kommt auf die Anklagebank. Einer der drei Täter soll einen Mann mit einem Messer lebensgefährlich verletzt haben (9.15 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal B 218).

Stadtleben

Einiges an diesem Wochenende wird sich um Frankreich drehen. Am Sonntag steht die französische Nationalelf gegen Kroatien im WM-Finale - dass Samstag der französische Nationalfeiertag ist, dürfte der Siegesstimmung nicht abträglich sein. Am selben Tag führt die neunte Etappe der Tour de France über das von allerlei Legenden geglättete Kopfsteinpflaster bei Roubaix.
Französisches Essen finden Sie in der Kreuzberger Markthalle Neun an der Eisenbahnstraße 42/43, die zum Petit Marché Français einlädt. Freitag und Samstag jeweils von 10 bis 18 Uhr wird eine Auswahl kulinarischer Raritäten aus Frankreich angeboten, für Fans der bretonischen Küche gibt es zudem einen einstündigen Workshop zu Crêpe und Galette, freitags um 17 Uhr sowie speziell für Kinder, samstags um 11 Uhr. Teilnahmegebühr: 8 Euro, Zur Anmeldung bitte hier entlang.

Zu Trinken, und zwar Apfelwein, gibt es für vier auserwählte Ebbelwoifans umsonst. Donnerstag um 18.30 Uhr tagt nämlich der „Wir-Hessen-in-Berlin-Stammtisch” mit reichlich hessischem Lokalkolorit und „Ebbelwoipapst" Jörg Stier in der Hessischen Landesvertretung (S/ U-Bhf Potsdamer Platz). Freitag um 19 Uhr steht gleich noch eine Verkostung, ebenfalls mit Apfelwein und Jörg Stier, im Weinkeller Türk (U-Bhf Gneisenaustraße) auf dem Programm. Wer bis 12 Uhr eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de schickt, nimmt an der Verlosung für je 2 Freikarten pro Veranstaltung teil. Wer nicht spielt und nicht gewinnt, aber dennoch dabei sein will: Für beide Abende sind noch Karten erhältlich (Donnerstag 25 Euro, Freitag nach Verzehr).

Zum Public Viewing des WM-Finales empfehlen wir das 11Freunde-WM-Quartier im Astra in der Revaler Straße 99 sowie das im Lido in der Cuvrystraße 7, der Eintritt ist kostenlos. Weitere Möglichkeiten, das Risiko von Bierflecken vom heimischen Mobiliar abzuwenden, finden Sie ebenfalls bei unseren Kollegen von den 11Freunden.

Kontrastprogramm Garantiert fußballfrei ist das Programm der Komischen Oper. Claude Debussys „Pelléas et Mélisande" hat in der aktuell laufenden Inszenierung von Barrie Kosky gemischte Rezensionen erhalten. Gerade das, finden wir, macht die Fassung umso interessanter. Solange sich die Meinungen der Kritik gegenseitig aufheben, können Sie sich ungestört eine Eigene bilden. Allerdings nur noch am Donnerstag, last-minute um 19.30 Uhr. Karten ab 20 Euro sind noch verfügbar. Nicht minder kontrovers und folglich nicht minder empfehlenswert ist Jacques Offenbachs „Blaubart“ in der Fassung von Stefan Herheim und Clemens Flick. Zu hören und sehen am Freitag zur selben Uhrzeit, am selben Ort und zum selben Preis.
Kontrastprogramm die Zweite Eine Alternative zu allem ist das Rausfahren. Zum Beispiel zum Picknicken und Baden am Liepnitzsee. Fußläufig vom S-Bahnhof Wandlitzsee zu erreichen – einfach ostwärts loslaufen – eignet er sich mit seinen 12,3 Kilometern Umfang auch hervorragend für eine umrundende Wanderung mit Wasser-, Wild- und Waldluft.

Neu im C/O Berlin: Wem schon immer aufgefallen ist, dass die Bildästhetik in den Filmen von Wim Wenders eigen ist und wer sich fragte, wieso, kann in der Ausstellung „Sofort Bilder" Antworten finden. Etwa 240 seiner Polaroid-Bilder aus den 60ern, 70ern und 80ern erinnern an jenen vordigitalen Lifestyle, der weder Profilbild noch Selfie kannte. Zu sehen bis 23. September, der Eintritt kostet 10 Euro. Hardenbergstraße 22–24, U-Bhf Zoolgischer Garten
Noch hingehen Nur noch vier Wochen bleiben außerdem zur Besichtigung der sehenswerten „Abfallprodukte der Liebe". Die Akademie der Künste widmet sich in der multimedialen Ausstellung den drei Größen des queeren deutschen Autorenkinos Werner Schroeter, Elfi Mikesch und Rosa von Praunheim, sowie deren künstlerischen und persönlichen Beziehungen zueinander. Noch bis 12. August, Eintritt 6 / 4 Euro. Dienstags ab 15 Uhr Eintritt frei. Hanseatenweg 10, U-Bhf Hansaplatz
Bezirkssafari Nicht vergessen beim Ausflug nach Treptow-Köpenick: Handtuch und Badezeug. Hier spielt sich der Sommer auf den Gewässern ab: Wellen küssen beim Surfkurs auf dem Müggelsee, per Kanu die Dahme entdecken, Balance trainieren beim Stand Up Paddling auf der Müggelspree oder ein paar Runden mit dem Tretboot um die Insel der Jugend drehen – Wassersport und sommerlicher Aktionismus liegen hoch im Kurs, sogar bei der BVG. Zum Kurzstreckentarif überquert die Rahnsdorfer Ruderfähre die Müggelspree, bei nur zwölf Ruderschlägen Fahrtlänge gibt's wohl keine Verspätung. Schiffe bringen Sie auch nach „Elektropolis“, dem alten Industriegebiet am Spreeufer (Führungen für 10 Euro finden jeden Sonntag um 12 Uhr statt), bei Landgängen im Schloss Köpenick können Sie am Sonntag nicht nur die Ausstellung „Berliner Schatzhäuser“ besuchen, sondern beim „Köpenicker Schlosskonzert“ um 16 Uhr auch Mozarts Klaviersonaten lauschen, Tickets gibt’s ab 25 Euro. Ahoi!
CP-Kopfnuss: Sommer-Special Folge 2. Zur Erinnerung: Bis zum Ferienende stellen wir in jedem Newsletter ein Rätsel. Notieren Sie sich alle Auflösungen - wer am Schluss das letzte Rätsel mithilfe aller vorangegangen Lösungen entziffert, darf sich auf die Verlosung ganz besonderer Preise freuen. Sie haben ein Rätsel verpasst? Kein Problem, alle Kopfnuss-Episoden finden Sie hier.
Nummer 2:
Sportlich ging es zu bei unserer heutigen Bezirkssafari durch Treptow-Köpenick. So ist es im Sommer, die Einen lehnen sich zurück und genießen das süße Nichtstun, die Anderen bleiben in Bewegung, gemäß dem Motto:
„_ _ _ _ _ _ _ _ _ , der rostet!"

Das Stadtleben haben heute Thomas Wochnik und Nadine Voss für Sie zusammengestellt.

Berliner Gesellschaft

Geburtstag - Winfried Junginger (63), mit herzlichen Grüßen aus „Bamberg“ / Johanna Klum (38), Moderatorin und Sängerin

Freitag - Günther Jauch (62), Fernsehjournalist und -moderator / Chaim Noll (64), Schriftsteller / Jörg Remy (54), Gitarrist, Komponist und Sound-Designer / Manuela Schmidt (54), für die Linke im AGH / Julia Thöns (35), Alles Liebe von Papa
Samstag - Stefanie Fuchs (43), für die Linke im AGH / Tim Hellfeuer (28), "bester Sohn!" / Roland Jahn (65), DDR-Bürgerrechtler und Journalist / Christina Seifert (56), Sängerin / Stefan Tidow (51), Staatssektretär für Umwelt und Klimaschutz (Grüne)
Sonntag - Sebastian Andersson (27), Fußballer bei Union / Manfred Füger "– reisend und singend - weiterhin viel Spaß dabei – Irmi+Otto" und "Ehemann, Vater, Opa, Freund, treuester Checkpoint-Leser und Leserbriefschreiber" / Jasmin Tawil (36), Musikerin und Schauspielerin
Korrektur: Stefan Gelbhaar sitzt seit September 2017 für die Grünen im Bundestag.
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Gestorben - Peter Elgner, Mitarbeiter bei der BSR / Heike Kleinert, * 12. März 1942 / Günter Raakow, * 7. April 1932 / Herbert Regelin, * 15. August 1930, Studiendirektor a.D.
Stolperstein - Klara Jacob (Jhg. 1905) wurde heute vor 78 Jahren in der Tötungsanstalt Brandenburg ermordet. Sie lebte in der Silbersteinstraße 97 in Neukölln.

Von Ton Steine Scherben bis zu den Beatsteaks: Lange hat sie die Popmusik dominiert, heute gilt die E-Gitarre als sterbendes Kulturgut. Der Hersteller Gibson ist insolvent. Ausgerechnet in Berlin hat sie eine Macht, die sie gegen Krisen resistent sein lässt. Lesen Sie die Reportage von Kai Müller aus unserer Sonderbeilage Mehr Berlin auf tagesspiegel.de

Encore

„Erstes öffentliches Hundeschwimmbad Deutschlands wird mit Solarstrom betrieben“, meldet der Spam-Ordner gerade. „Aufgrund der ständigen Wasseraufbereitung mit zwei beheizbaren Schwimmbecken, der Klimatisierung der Halle sowie der Fußbodenheizung ist der Energieverbrauch hoch.“ Bello impossibile, Fußbodenheizung! Ich wollte gleich mit der ganzen Meute losziehen, aber das Bad ist im Schwarzwald. Statt dem Bad nur die Homepage zu besuchen, lohnt aber auch, denn dort steht der grandiose Satz: „Hunde, die eventuell zu klein für ihr Gewicht geraten sind, können durch die kontinuierliche Bewegung im Wasser einfacher und freudiger Gewicht verlieren als durch Trainingseinheiten an Land.“ Wer zu klein ist für sein Gewicht, kommt leicht durch dick und dünn – auch ohne Fußbodenheizung.

Genießen Sie die letzten Tage, an denen Deutschland noch Fußballweltmeister ist! Wenn Sie morgen keinen Checkpoint erhalten, liegt das nicht am Freitag, dem 13., sondern am Ferienrhythmus. Am Montag begrüßt Sie hier Björn Seeling. Alles Gute,
Ihr
Stefan Jacobs
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