| | Der Ticker kommt heute von @plmarten Gegenhalten |
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Wieder einmal erlebt Deutschland rechten Terror, wieder sterben Menschen, wieder hat sich ein Mann scheinbar unbemerkt von seiner Umgebung radikalisiert. Über YouTube verbreitete er wenige Tage vor der Tat ein krudes Video voller Verschwörungstheorien (Süddeutsche). Das Internet wird vermutlich seinen Teil zu dieser Radikalisierung und dem von Rassismus und Überwachungsparanioa geprägten Weltbild beigetragen haben. Ein weiterer Einzeltäter? Nicht wirklich! Wir erkennen ein Muster, doch was sollen wir nun tun? Ein Gesetz, das soziale Netzwerke verpflichtet, Mord- und Vergewaltigungsdrohungen sowie Nazi-Propaganda zu melden, ist offensichtlich ein notwendiger Schritt - auch und gerade zum Schutz unserer Demokratie. Der Alarmismus in der Netzgemeinde geht mir deswegen eindeutig zu weit. Ja, der jetzige Kabinettsentwurf hat noch einige Schwachstellen (Netzpolitik.org). Genau aus diesem Grund folgt ja nun das parlamentarische Verfahren, in welchem Nachbesserungen einfließen werden. Wer jedoch das Ende unserer liberalen Demokratie mit dem Gesetz gegen digitale Gewalt verknüpft, sollte sich noch einmal Hasskommentare und Mordaufrufe sowie die geistige Brandstiftung der AfD zu Gemüte führen. Vielleicht wird dann klar: Die Gefahr steht schon mit einem Fuß in der Tür - und sie hört nicht auf zu zündeln. Broken Web In der Kriminologie existiert bereits eine Theorie für das schwindende Vertrauen in die staatliche Durchsetzungsfähigkeit im Digitalen: Das Broken Web Phänomen. Wenn keine sichtbaren Sanktionen auf offensichtliche Regelverstöße folgen, treten solche Verstöße vermehrt auf. Eine Lösung: Digitale Polizei-Streifen. Fakes auf Google Maps Laut eines Blogbeitrags löschte Google Maps 2019 mehr als 75 Millionen Bewertungen sowie vier Millionen gefälschte Unternehmensprofile. Diese wurden durch automatisierte Systeme entdeckt, die mitunter Inhalte frühzeitig blockieren. Darüber hinaus meldeten Nutzerinnen 580.000 Bewertungen und 258.000 Profile. Post-Clearview-Skandal In einem Gastbeitrag bei Zeit Online fordert die Direktorin des AI Now Institutes der New York University Amba Kak den Einsatz von Gesichtserkennung zu pausieren. Zunächst sollte mehr Klarheit über soziale und politische Folgen herrschen. Datenschutz-Schengen Der Europäische Datenschutzaustausch fordert laut Heise mehr Ressourcen und Personal, um ihren Auftrag effektiv durchsetzen zu können. Auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit muss dringend verbessert werden. Rundfunkbeitrag soll steigen Der Beitrag für den gemeinschaftlich finanzierten Radio- und Fernseh-Qualitätsjournalismus soll im kommenden Jahr steigen. Die Finanzkommission KEF schlägt laut Tagesschau einen neuen monatlichen Betrag von 18,36 Euro vor. Blick nach Nordkorea Internetnutzung in Nordkorea stieg laut Coin Telegraph in den vergangenen drei Jahren dank dem Einstieg in Kryptowährungen um 300%. Ansonsten besteht die Diktatur natürlich unbeeindruckt weiter. |
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Termine Lunchkonferenz zur EU KI- und Datenstrategie, 24.02.2020, Berlin, 25% Frauen / 75% Männer Digitale Nachhaltigkeit - Über Gesellschaftsverträglichkeit und Plattform-Ökonomie. 12.03.2020, Frankfurt, Speakendenquote nicht ermittelbar 5G-Ausbau mit oder ohne Huawei? 5. März, Berlin 50% Frauen / 50% Männer CommunityGipfel - Konferenz zum Thema Community Management, 17.03.2020, Frankfurt, Speakendenquote nicht ermittelbar Barcamp Freiburg, 20.-21.03.2020, Freiburg, Speakendenquote nicht ermittelbar Hinweis: Wir haben die Quoten von Vortragenden der Veranstaltungen manuell gezählt. Basis dafür sind die von den Veranstaltenden veröffentlichten Programme oder Speakenden-Listen. Wir zählen pro Veranstaltung jeden Kopf genau einmal, also auch dann nur einmal, wenn dieselbe Person mehrfach spricht. Details dazu findet Ihr in diesem Spreadsheet. |
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