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Moritz Döbler
Chefredakteur
12. September 2024
Liebe Frau Do,
morgen vor drei Wochen ist es zu dem unfassbaren Anschlag von Solingen gekommen. Der mutmaßliche Täter, ein syrischer Islamist, sitzt in Untersuchungshaft. Drei Menschen soll er mit einem Messer getötet und acht weitere verletzt haben. Eigentlich hatte er im vorigen Jahr nach Bulgarien abgeschoben werden sollen. Die Ampel-Koalition und die Union hatten unter dem Eindruck der Tat eine härtere Migrationspolitik vereinbaren wollen, aber die Gespräche scheiterten. „Sie haben sich in die Büsche geschlagen. Das ist nicht gut für Deutschland“, schleuderte Bundeskanzler Olaf Scholz bei der Generaldebatte im Bundestag dem Oppositionsführer Friedrich Merz entgegen. Jan Drebes hat die Aussprache für Sie verfolgt . Die schwarz-grüne NRW-Landesregierung reagiert auf den Anschlag von Solingen mit neuen polizeilichen Maßnahmen und mehr Konsequenz bei Abschiebungen. Ministerpräsident Hendrik Wüst spricht von dem „umfassendsten Sicherheits- und Migrationspaket in der Geschichte unseres Landes“. Die Details hat Maximilian Plück recherchiert . Doch lassen Sie uns einen Blick zurück werfen. Der Syrer Issa al H., dem der Anschlag von Solingen zur Last gelegt wird, war Weihnachten vor zwei Jahren nach Deutschland gekommen. Die Stationen des mutmaßlichen Terroristen und die Fehler der Behörden auf diesem Weg zeichnet Sina Zehrfeld in ihrem Text minutiös nach . Tage vor der Tat sei er gewesen wie immer, habe gelacht, Witze gemacht, so zitiert übrigens der „Spiegel“ seine Schwester. „Er hat immer gesagt, dass es ihm gut geht und er glücklich ist.“
Olaf Scholz bei der Generaldebatte., FOTO: dpa/Kay Nietfeld
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Bildung: In Deutschland wächst die Zahl junger Menschen ohne Abitur oder abgeschlossene Ausbildung. Das ist das Ergebnis einer international vergleichenden Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Unter den 25- bis 34-Jährigen ist der Anteil demnach in den vergangenen Jahren um fast ein Viertel auf 16 Prozent gestiegen. Nur in vier Industriestaaten weltweit gibt es diese negative Tendenz. In ihrer Analyse geht Dorothee Krings dem erschreckenden Befund auf die Spur, schildert aber auch Ideen, wie es besser ginge.
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So gesehen
Dass Taylor Swift sich für die Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris ausgesprochen hatte, konnten Sie schon gestern hier lesen. In ihrem Post bei Instagram zeigte der Superstar sich mit einer Katze im Arm und outete sich ironisch als „kinderlose Katzendame“ – so hatte J.D. Vance, Donald Trumps Vize, Politikerinnen der Demokraten diffamiert. Julia Rathcke widmet sich in ihrer Analyse der Frage, wie stark diese Unterstützung die US-Wahlen in knapp zwei Monaten beeinflussen kann . Schließlich zählt Taylor Swift 283 Millionen Follower bei Instagram. Nach der Debatte gab es im Team von Kamala Harris eine Party, die Kandidatin hielt eine kurze Ansprache und verließ mit den Klängen des Swift-Songs „The Man“ die Bühne. „Wenn ich ein Mann wäre, wäre ich der Mann“, lautet der Refrain der feministischen Hymne. Wenn schon, dann ganz – das passt zum Start in den Tag. Morgen übernimmt hier Christian Sieben.
Herzlich
Ihr
Moritz Döbler
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P.S. Was hat uns unsere erste Liebe gelehrt? Und wie fühlt sich Liebe an, die über den Tod hinaus anhält? In unserer Reihe „Bei aller Liebe“ widmen wir uns dem schönsten Gefühl überhaupt – und präsentieren viele spannende Geschichten.
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