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WirtschaftsWoche
 
 
 
 
Agenda
von Beat Balzli
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Liebe Leserinnen und Leser,

Ihnen muss das natürlich keiner mehr sagen: Nichts geht doch über ein schönes Abonnement! Dass diese Erkenntnis sich inzwischen auch weit jenseits des anspruchsvollen Clubs der WirtschaftsWoche-Leser herumspricht, zeigen unsere Autoren in der aktuellen Titelgeschichte. So testet Daimler gerade ein Abonnement für seine gesamte Fahrzeugflotte. Wer in Münster oder Osnabrück wohnt, der ist ab 750 Euro im Monat dabei. Mit dieser Idee greift der Stuttgarter Autohersteller einen Trend auf, der seit dem Erfolg der Streamingdienste Netflix oder Spotify immer mehr Bereiche der Wirtschaft erfasst: Die Loyalität der Konsumenten gilt heute nicht mehr Produkten, sondern Plattformen. Das revolutioniert das Verhältnis zwischen Kunden und Unternehmen, wie unsere Autoren beschreiben: „Abos sind ein Versprechen auf stetigen Konsum – und zugleich eine latente Kündigungsandrohung: Nichts ist für die Ewigkeit.“ Noch drastischer aber sind die Folgen für die Hersteller, die entweder selbst zur Plattform werden müssen oder ihre alten Kundenloyalitäten für immer zu verlieren drohen. Kein Wunder also, dass es sich Unilever angeblich rund eine Milliarde Dollar kosten ließ, das Unternehmen „Dollar Shave Club“ zu übernehmen, einen Versender von Rasierklingen. Titelgeschichte jetzt lesen
 
 
 
Titelstory: Generation Abo  
 
Generation Abo
 
Warum immer mehr Konsumenten auf das Abonnement-Geschäftsmodell von Netflix, Amazon & Co. abfahren – und wie das die Unternehmenswelt revolutioniert.
jetzt lesen
 
 
 
Machtprobe in Paris
 
Auch wenn es nie eine offizielle Stabübergabe gab, an der Spitze Europas hat in den vergangenen Monaten ein Machtwechsel stattgefunden: Statt Angela Merkel vertritt nun Frankreichs Präsident Emmanuel Macron den Kontinent in der Welt. Ob er diese Rolle dauerhaft behalten kann, so schildert es unsere Korrespondentin Karin Finkenzeller, entscheidet sich aber nicht beim Tête-à-Tête im Weißen Haus, sondern auf den Straßen von Paris: Der derzeitige Streik der Eisenbahner „ist nicht nur deshalb entscheidend, weil sich hier zeigt, ob eine vergleichsweise kleine Gruppe ihre überkommenen Privilegien auf Kosten der Allgemeinheit durchsetzen kann. Dauert der Ausstand noch länger an, könnte er auch den dringend benötigten Aufschwung gefährden.“ Und dann wäre es ganz schnell vorbei mit dem Rückhalt für den jugendlichen Reformer, dem schon heute viele Franzosen übelnehmen, dass er umsetzt, wofür sie ihn einst gewählt haben: Reformen. jetzt lesen
 
 
 
Heuschrecken im Heim
 
Beim Versuch, ein möglichst gegensätzliches Begriffspaar zu bilden, hat dieser Vorschlag gute Chancen: Finanzinvestor und Seniorenheim. Doch ausgerechnet diese Sphären treffen in Deutschland derzeit immer häufiger aufeinander. Allein im vergangenen Jahr haben solche Investoren hierzulande Pflegeheime mit gut 40 000 Betten übernommen, berichten unsere Autoren in der aktuellen Ausgabe. Natürlich stoßen diese „Heuschrecken“ im Heim auf große Widerstände, den Betreiber des größten Investors Waterland wollten Aktivisten jüngst mit einem Schmähpreis der martialischen Sorte ehren: dem blutigen Pfahl. In Finanzkreisen fragt man sich derweil eher: Was wollen die mit den Heimen? Die typischen Renditen von zehn Prozent lassen sich hier schließlich nicht erzielen: „Ein privat geführtes Heim kommt auf eine Umsatzrendite von zwei Prozent vor Steuern, ein gemeinnütziges auf 1,5 Prozent.“ In Wahrheit spekulieren die Investoren wohl auf eine viel simplere Entwicklung: weiter steigende Immobilienpreise. jetzt lesen
 
 
 
Innovation per Gesetz
 
Es ist eine der grundlegenden Fragen, die der Aufstieg Chinas den Ökonomen dieser Welt aufgegeben hat: Ist staatliche Industriepolitik vielleicht doch besser für die Wirtschaft, als der liberale Mainstream bisher dachte? Die ökonomische Begründung für diese Annahme, schreibt unser Redakteur Malte Fischer in seiner Analyse, liefert die Forschung zweier kanadischer Ökonomen: „James Brander und Barbara Spencer entwickelten die Theorie, wonach staatliche Eingriffe in die Branchenstruktur unter bestimmten Bedingungen die allgemeine Wohlfahrt steigern.“ Staatliche Fördergelder ermöglichen Unternehmen demnach erst, neue Technologien zu entwickeln. „Lernkurveneffekte und Massenproduktionsvorteile verschafften ihnen einen Vorsprung vor der ausländischen Konkurrenz.“ Diese These, schreibt Fischer, hat jedoch einen Haken: Sie funktioniert immer nur dann, wenn sich ein Land darauf konzentriert, bestehende Märkte aufzurollen. So schaffte es beispielsweise Taiwan, führender Anbieter von Flachbildschirmen zu werden. „Versucht der Staat hingegen, die Technologien der Zukunft zu identifizieren, erweist sich das als Milliardengrab für Steuergelder.“ jetzt lesen
 
 
 
Risiko Scherz
 
Woran erkennen Sie, dass sie eine WhatsApp-Gruppe sofort verlassen sollten? Richtig, wenn dort Witzbilder die inhaltliche Kommunikation überlagern. Eine ähnliche Gratwanderung sind Scherze im Büro, beschreiben unsere Autoren Jan Guldner und Kristin Schmidt. So zeigen wissenschaftliche Experimente: „Wer angebrachte Pointen zum Besten gibt und andere damit erheitert, signalisiert Selbstvertrauen und Kompetenz. Wer hingegen unangemessene Witze erzählt, über die keiner lacht, wirkte vordergründig zwar selbstsicher, aber gleichzeitig wenig kompetent.“ Der Witz im Meeting ist also eine höchst riskante Angelegenheit. Am Wochenende sieht das bekanntlich anders aus. In diesem Sinne: Treffen sich zwei. Einer kommt nicht. jetzt lesen
 
 
 
Ein unterhaltsames Wochenende wünscht,


Beat Balzli
Chefredakteur WirtschaftsWoche
 
 
 
PS: Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie mir unter agenda@wiwo.de – oder auf Twitter.
 
 
 
 
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