Generation Corona | CDU will Schwule und Lesben stärken | Auf und ab bei Bayer
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Stimme
des Westens

Moritz Döbler

08. Juli 2020

Liebe Frau Do,

der Glyphosat-Vergleich des Chemiekonzerns Bayer in den USA schien unter Dach und Fach zu sein – doch die Erleichterung der Aktionäre währte nur kurz: Ein wichtiger US-Richter äußerte Bedenken gegen Teile der Einigung, der Kurs gab zeitweise um sieben Prozent nach. Antje Höning kritisiert in ihrem Leitartikel, die Leverkusener hätten es kommen sehen müssen und sich stattdessen im amerikanischen Rechtssystem verheddert. Ein Ende ist nicht in Sicht.

An der Spitze der CDU hingegen schon, Annegret Kramp-Karrenbauer amtiert kein halbes Jahr mehr. Die Nachfolge ist ungeklärt. Von einer „lame duck“, einer lahmen Ente, ist in der Politik die Rede, wenn jemand ein Amt nur noch auf Zeit innehat – denn damit schwindet in der Regel die Macht. Selten bis nie ist der absehbare Abschied mit einer Revolution verknüpft. Die scheidende CDU-Vorsitzende will es anders halten. Neben einer Frauenquote von 50 Prozent bis 2023 will sie die Lesben und Schwulen in der Union (LSU) als Organisation der Partei aufnehmen und so stärken. „Wir sind davon überzeugt, dass das ein wichtiger Schritt zu noch mehr gelebter Volkspartei ist“, heißt es in einem Beschlussvorschlag für die Struktur- und Satzungskommission der CDU. Unsere Berliner Korrespondentin Kristina Dunz beschreibt, was dahintersteckt und wie es weitergeht.

Von einer gelebten Verkehrswende sind wir weit entfernt, obwohl sie von Kommunen, Ländern und dem Bund über alle Parteigrenzen hinweg angestrebt wird. Und sie rückt weiter in die Ferne: Bus und Bahn gelten in dieser Corona-Zeit als nicht erstrebenswerte Aufenthaltsorte, das private Fahrzeug hat wieder Konjunktur. Mein Kollege Jörg Isringhaus beschreibt in seiner Analyse, wie dieses Projekt für die Entlastung der Städte und den Klimaschutz doch noch klappen könnte.

Die Pandemie hat auch die junge Generation besonders getroffen. Erst schlossen die Schulen, dann gingen viele Betriebe in Kurzarbeit, deswegen ist es für Jugendliche schwer, eine Lehrstelle zu finden. Wie geht es weiter mit der Generation Corona? Annika Lamm und Jan Luhrenberg haben mit fünf Jugendlichen über den holprigen Start in das Berufsleben gesprochen. Eine von ihnen ist die Düsseldorferin Laura Huch (22). Sie hatte Glück: Im August fängt ihre Ausbildung zur Elektronikerin an.

Glaube, Liebe, Hoffnung – das ist die Antwort auf schwierige Situationen, ob nun beim Start in den Beruf oder in anderen Lebensphasen. Die Oberkirchenrätin Barbara Rudolph wird häufig gefragt, wo denn Gott in der Corona-Zeit sei. „Nicht jeder, der Gott sucht, findet ihn auch“, sagt sie. Die Bibel formuliere es anders herum: Gott suche und finde die Menschen. Wie moderne Gottesdienste aufgebaut sein sollten, beschreibt die Theologin in einem Interview, das Lothar Schröder geführt hat. Häufig kommen die Gläubigen aber inzwischen nur virtuell zusammen: Die Erfahrungen mit digitalen Formaten hat Jörg Janssen zusammengetragen. Ob real oder virtuell – ich hoffe, Sie finden heute, wonach Sie suchen.

Herzlich

Ihr

Moritz Döbler

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