Liebe Frau Do, in sechs Wochen ist die Sache endlich klar, dann liegt das vorläufige amtliche Endergebnis der Bundestagswahl seit einigen Stunden vor und mögliche Koalitionen zeichnen sich ab. Das Ampel-Bündnis will die FDP vom Tisch nehmen, dabei wäre es der Favorit des Kanzlerkandidaten Olaf Scholz von der SPD, dessen Umfragewerte ja derzeit steigen, während jene von Union und Grünen sinken. Am Ende der Ära von Angela Merkel herrscht viel Ungewissheit. Heute wichtig: Gerd Müller: Ungewissheit kann es bei der Beurteilung des Bayern-Stürmers nicht geben: Er war der größte Torjäger aller Zeiten. Im Alter von 75 Jahren ist er gestern gestorben, Robert Peters nimmt in seinem Nachruf Abschied. Afghanistan: Die Evakuierung deutscher Staatsbürger aus der afghanischen Hauptstadt Kabul hat begonnen. In der Nacht landeten Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Afghanistan mit einem US-Flugzeug in Doha im Golfemirat Katar. Alle Entwicklungen in unserem Newsblog. Briefwahl: Heute beginnt die Briefwahl in Deutschland. Dies ist nach Fertigstellung der Wählerverzeichnisse am Sonntag möglich. Einen bundesweit einheitlichen Stichtag für den Versand oder die Ausgabe der Unterlagen gibt es allerdings nicht. Was Sie dazu wissen müssen. Noch mehr aktuelle Nachrichten gibt es zum Hören – von Montag bis Samstag jeden Morgen ab 5 Uhr in unserem „Aufwacher“-Podcast. Meinung am Morgen: Merkel: Von der 16-jährigen Ära der ersten Bundeskanzlerin war oben schon die Rede. In unserer Serie „Merkeljahre“ versuchen wir eine Einordnung. Heute schreibt Kerstin Münstermann, unsere Berliner Redaktionsleiterin, über die Konstitution der Regierungschefin und die ersten Andeutungen, wie es für sie weitergeht. Fußball: Im neuen Jahr rückt die erste Frau an die Spitze der Deutschen-Fußball-Liga. Donata Hopfen soll den Zusammenschluss der 36 Vereine der ersten und zweiten Liga als Geschäftsführer führen. Auch hier startet also eine neue Ära, die Florian Rinke kommentiert. Afghanistan: Eine neue Ära zu nennen, was sich in Afghanistan seit dem Abzug der westlichen Truppen, abspielt, mag uns zynisch vorkommen. Die radikalislamischen Taliban sehen es sicher so; sie sind in Kabul eingerückt und verlangen eine bedingungslose Machtübergabe. Präsident Aschraf Ghani hat das Land verlassen. Martin Bewerunge kommentiert die neue schreckliche Ära und das Scheitern des Westens. Sie wollen noch mehr Analysen und Kommentare? Unser Meinungs-Ressort versorgt Sie jeden Tag mit aktuellen Beiträgen. So gesehen: Die politische Ungewissheit knapp sechs Wochen vor der Bundestagswahl habe ich oben angedeutet. Dass Armin Laschet der nächste Bundeskanzler wird, ist zwar weiterhin wahrscheinlich. Aber es kann auch anders kommen, obwohl die Union weiterhin die stärkste Fraktion stellen dürfte. In früheren Zeiten ließ sich taktisch wählen: Wer Kohl und Genscher wollte, wählte häufig mit der Zweitstimme FDP, bei Schröder und Fischer die Grünen. Doch spätestens seit der Schrumpfung der traditionellen Volksparteien macht das wenig Sinn – um die Ecke zu denken, hilft nicht. Die Menschen müssen die Parteien und die Kandidaten oder Kandidatinnen wählen, die sie sich besonders dringend im Bundestag wünschen. Denn es gibt auch keine selbstverständlichen Koalitionen mehr. Was arithmetisch passt, wird im Zweifel politisch passend gemacht. Das klingt zunächst nicht so positiv. Aber das zu wählen, was man auch wirklich will, ist eigentlich keine schlechte Haltung, politisch und überhaupt. Jedenfalls eignet sie sich schon mal bestens für den Start in eine neue Woche. Viel Spaß dabei! Herzlich, Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |