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Liebe Leserinnen & Leser,

wieso stehen in Bücherläden meist tausende Bücher Buchrücken an Buchrücken in Bücherregalen? Vermutlich vom Online-Shopping beeinflusst, testet die US-Buchkette Barnes & Noble in einem neuen Store im Großraum Seattle ein neues Konzept, das für mehr Inspriation beim Bücherkauf sorgen soll. So sind sämtliche vor Ort erhältlichen Titel so angeordnet, dass man jedes Buchcover sofort sehen kann. Das soll den Bücherkauf visueller machen. Weitere News aus dem Handel wie immer in unserem Newsletter.

Ein schönes Wochenende wünscht Florian Treiß

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ANWR Group reicht Verfassungsbeschwerde ein, Gerry Weber meldet Umsatzschwund, Müller baut Online-Geschäft aus

Die ANWR Group hat über ihre Tochtergesellschaft Schuh Mücke GmbH Schweinfurt Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gegen Teilbereiche des Infektionsschutzgesetzes des Bundes und der Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung eingereicht. Durch die aktuellen Verordnungen entsteht aus Sicht der ANWR Group eine Ungleichbehandlung des Schuhhandels im Verhältnis zu anderen Geschäften der Grundversorgung, die inzidenzunabhängig geöffnet sein dürfen.

Dem Modelabel Gerry Weber macht die Corona-Krise zu schaffen. Im ersten Quartal 2021 sank der Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr um 45 Prozent auf 46,4 Mio Euro. Ladenschließungen ließen die Einzelhandelserlöse sogar um 48 Prozent auf nur noch 20,1 Mio Euro schmilzen. Das Online-Geschäft wuchs dagegen deutlich um 54 Prozent auf 9,1 Mio Euro. Unterm Strich stand beim normalisierten EBITDA weniger Verlust als im Vorjahr. Der Vorstand blickt positiv in die Zukunft und erwartet, dass sich die Restrukturierungsmaßnahmen zeitnah auszahlen werden.

Die Drogerie-Kaufhauskette Müller baut sein Online-Geschäft aus. Einen Online-Shop gibt es zwar schon seit 2013, doch das Angebot war immer sehr begrenzt. Online-Bestellungen wurden überwiegend in die Filialen des Drogeriemarkts und nicht nachhause geliefert. Nun können sich Kunden über 20.000 Artikel direkt nach Hause liefern lassen. Doch zum Start mussten Online-Nutzer Schlange stehen und kamen erst mit Wartezeit auf den Shop.

Status Quo der Handelsimmobilen, Multi-Label-Handel neu gedacht, Shop-in-Shop-Konzepte gegen Laden-Leerstand

Die Corona-Krise hat auch erhebliche Auswirkungen auf Handelsimmobilien. Während Fachmarkt-Center, Toplagen und sogenannte Mixed-Use-Immobilien als relativ krisensicher eingeschätzt werden, verlieren besonders Nebenlagen und Shopping-Center an Bedeutung. Das geht aus dem Frühjahrsgutachten der Immobilienweisen hervor. Hoher Leerstand und kaum noch Neueröffnungen sind die Folge. Investoren und Vermietern rät der Handelsverband von Schnellschüssen ab. Lieber kurzfristig etwas Rückgang in Kauf nehmen, langfristig aber die Qualität behalten.


Blick in den One-Store (Foto: Weston Wells für One)

Die ehemalige Hedgefonds-Analystin Julianna Teeple eröffnet heute in East Hampton (New York) einen spannenden neuen Laden namens One, der das Konzept des Multi-Label-Handels neu denkt. Der stylisch gestaltete Store bietet eine Mischung aus Mode und Haushaltswaren. Dabei stammen die meisten Produkte von Direct-to-Consumer-Marken - und die Erlöse sollen, anders als im klassischen Großhandelsmodell, gerechter zwischen den Marken und dem Laden aufgeteilt werden. Eine weitere Besonderheit von One ist, dass es im Store auch Kunst zu kaufen gibt, die vom Online-Kunsthändler Artsy kuratiert wird - somit ist One auch zugleich die erste stationäre Präsenz von Artsy.

Weil der Leerstand stationärer Ladengeschäfte zunimmt und benötigte Ladenflächen tendenziell schrumpfen, kommt die Untermiete in Mode. Shop-in-Shop-Konzepte, wo Händler Verkaufsflächen gemeinsam bespielen oder Teilflächen untervermieten, werden immer beliebter. Beispiele gibt es genug: Die größte britische Baumarktkette B&Q mietet sich z.B. bei der Supermarktkette Asda ein und versucht mit Minishops zwischen Lebensmitteln und Drogerieartikeln neue Kundengruppen zu erschließen. Manchmal werden aus Minishops dann auch Flagship-Stores wie das Beispiel von Muji zeigt.

HDE zieht positive Zwischenbilanz für "ZukunftHandel", Instagram launcht Drops-Funktion, Peking testet Lieferroboter

Der Handelsverband Deutschland (HDE) und Google ziehen für die im Herbst 2020 gestartete Digitalisierungs-Initiative für den Einzelhandel „ZukunftHandel" ein positives Zwischenfazit. Mehr als 400.000 Interessenten und 70.000 Händler*innen sollen die Weiterbildungs- und Lernangebote der Initiative bereits genutzt haben. Die Iniative soll klassischen stationären Händler helfen im eCommerce Fuß zu fassen.

Instagram macht einen weiteren Schritt in Richtung Social Commerce und launcht in den USA sogenannte "Drops" im Shop-Tab. Nutzer*innen können darüber neue Produkte der Händler oder Marken ansehen und diese auch direkt per Instagram-App kaufen. Bisher ist das Feature nur in den USA verfügbar, ein Termin für den Deutschland-Start steht wohl noch nicht fest.

Peking lässt Lieferroboter auf öffentliche Straßen los. JD.com, Meituan und Neolix bekommen grünes Licht für selbstfahrende Lieferfahrzeuge. Die dürfen testweise auf ausgewählten Straßen in der Pekinger Vorstadt fahren und werden von der Regierung gefördert. Während die Fahrzeuge von JD.com Pakete ausliefern, will Neolix mobile Snackautomaten auf die Reise schicken.

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