| Verkehrssenatorin Regine Günther wäre fast selbst aus der Kurve getragen worden (von ihrer Partei), als sie Anfang Dezember ihren hoch angesehenen, an Krebs erkrankten Staatssekretär Jens-Holger Kirchner entließ. Regiermeister Michael Müller selbst versprach damals, den Grünen Kirchner nach Genesung an herausgehobener Stelle in der Senatskanzlei unterzubringen, wo er die Planung großer Infrastrukturprojekte wie die Erschließung des Siemenscampus managen soll. Die Zusage stehe, sagt Senatssprecherin Claudia Sünder; „zu tun gibt es ja genug“. Jetzt naht die Stunde der Wahrheit, in der auf rechtssichere Weise der exklusive Job her muss: Kirchner meldet sich gesund zurück.
Vor 20 Jahren wäre er an der Krankheit gestorben, sagt der 59-Jährige; jetzt sei er fitter als zuvor. Und betont seine „absolute Hochachtung vor dem Berliner Gesundheitswesen. Wenn ich sehe, welche großartige Arbeit das Personal unter teils blöden Bedingungen leistet, muss ich sagen: Deutschland ist nicht verloren“, resümiert Kirchner und nennt namentlich die Kliniken am Friedrichshain, Auguste Viktoria und Neukölln, wo er die vergangenen Monate verbracht hat – sein Leben in der Hand „hoch engagierter Fachleute aus aller Herren Länder“. In den nächsten Wochen wolle er seine Rückkehr ins Arbeitsleben regeln. Politisch sei einiges passiert, worüber er sich aufregen könnte. Aber das haben ihm die Ärzte verboten. |
| |