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Rendite-Report vom 13. März 2024


HIER MEIN THEMA:

>> Gesundheits-Sektor – Das ist der beste ETF!
 
 
 

Die Branche "Health Care" kombiniert Wachstum und Stabilität...

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

der Gesundheits-Sektor („Health Care“) als Ganzes stand in den letzten Monaten an der Börse nicht sehr im Blickpunkt, abgesehen von Novo Nordisk und Eli Lilly, zu denen ich gleich noch komme. Technologieaktien und besonders solche mit Bezug zum Thema „Künstliche Intelligenz“ zogen die meiste Aufmerksamkeit auf sich.

 

Ähnlich sah es auch während der Pandemie aus: Am Aktienmarkt konnten nur wenige Medizinunternehmen von dieser Gesundheitskrise profitieren, nämlich diejenigen, die Produkte zur Bekämpfung der Pandemie herstellten, wie z.B. BioNTech und Moderna. Für die meisten anderen Pharma- und Gesundheitsunternehmen war die Pandemie eine Belastung. Die Kosten stiegen, Behandlungen wurden verschoben und die Entwicklung neuer Medikamente verzögerte sich.

 

Der Medizinsektor als Ganzes wurde in dieser Phase nicht seinem Ruf gerecht, in Krisenzeiten eine Outperformance an den Tag zu legen. Das gelang anderen Branchen wie dem Internet- und dem Technologiesektor, die bekanntlich mit ihren Börsenschwergewichten den MSCI World Index nach oben zogen. Im Chartvergleich der letzten 5 Jahre spiegelt sich das wider, der Xtrackers MSCI World Health Care ETF (WKN: A113FD) blieb besonders 2021 hinter einem ETF auf den MSCI World Index zurück:


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Im April 2022 hatte der Branchen-ETF des Gesundheitssektors allerdings den Rückstand aufgeholt und den MSCI World ETF, was die Performance seit Anfang 2019 betrifft, zeitweise überholt. Erst seit Oktober 2023 lässt der MSCI World angetrieben von den KI-Aktien den globalen Index der Gesundheitsbranche wieder hinter sich. Im Chart sind übrigens die Dividenden berücksichtigt, es handelt sich also um einen echten Performancevergleich.

 

Auch ETFs, die sich auf den innovativen Biotechsektor fokussieren, blieben in den letzten Jahren deutlich hinter ETFs für den gesamten Gesundheitssektor zurück, wie der Chart zeigt. Das gilt übrigens auch für Health-Care-ETFs mit regionalem Schwerpunkt auf Europa und für ETFs, die bestimmte Bereiche des Gesundheitssektors im Visier haben, wie z.B. Telemedizin oder Digitalisierung.

 

Solides Wachstum im Gesundheitssektor

 

Die auf lange Sicht vergleichsweise gute Performance des global investierenden Gesundheitssektor-ETFs liegt nicht zuletzt daran, dass die Branche nicht nur solide Erträge erwirtschaftet, sondern auch Wachstumspotenzial hat. So stützten während der Pandemie die Aktien der Impfstoffhersteller und in den letzten Monaten die Aktien von Novo Nordisk und Eli Lilly mit ihrer Outperformance den Branchenindex. Neue Abnehm-Medikamente sorgen aktuell für starkes Wachstum und noch mehr "Wachstumsphantasie", nicht nur bei diesen beiden Unternehmen.

 

Aber jenseits solcher besonderen Ereignisse und für hohe Umsätze sorgenden Blockbuster-Medikamente gibt es auch wichtige Faktoren, die das Wachstum der gesamten Gesundheitsbranche langfristig antreiben.

 

Nicht nur dass die Weltbevölkerung wächst und mit ihr der Bedarf an Medikamenten und anderen Gesundheitsprodukten, es nimmt auch der Anteil der über 60-jährigen an der Weltbevölkerung überproportional zu, was zwangsläufig mit einem höheren Medikamentenkonsum und der Inanspruchnahme anderer Gesundheitsleistungen einhergeht. So ist bereits heute jeder vierte Einwohner in den USA über 60 Jahre alt, in China ist es jeder fünfte. Die größten Wachstumschancen liegen dabei nicht mehr in den alten Industrieländern – obwohl auch dort der Umsatz wächst – sondern in den neuen Industrieländern und in Schwellenländern wie Indien, Indonesien u.a.

 

Denn mit steigendem Wohlstand greifen auch die so genannten Wohlstands- bzw. Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Herz- und Gefäßerkrankungen usw. um sich. Gleichzeitig wächst mit dem Wohlstand die Bereitschaft und die Möglichkeit, mehr Geld für Medikamente und medizinische Behandlungen auszugeben.

 

Ein Nachteil für Anleger ist dagegen der staatliche Einfluss auf den stark regulierten Sektor. Angesichts des wachsenden Spardrucks der Staatshaushalte ist die Gesundheitsbranche einem zunehmenden Kostendruck ausgesetzt.

 

Die Großen der Branche setzen sich durch

 

In der Gesundheitsbranche gibt es eine Tendenz zur Größe. Besonders der Pharmamarkt ist kapitalintensiv und erfordert hohe Investitionen vor allem in die Zulassung der Medikamente in den verschiedenen Ländern. Daher sind es vor allem die global agierenden großen Unternehmen der Pharma- und Gesundheitsbranche, die neue Märkte erobern und von diesem Megatrend profitieren können. Kleine Unternehmen haben zwar auch ihre Chancen, werden aber oftmals von den großen geschluckt.

 

Im MSCI World Health Care Index sind die wichtigsten Unternehmen der Branche aus den alten Industrieländern zusammengefasst. Gesundheitsunternehmen aus den Schwellenländern werden nicht berücksichtigt, sie spielen bislang auf dem Weltmarkt auch meist eine untergeordnete Rolle. Die Pharmazie macht mit 41% den größten Anteil aus, danach folgen Medizintechnik (16,0%) und Biotechnologie (14%).

 

US-Aktien dominieren den Sektor

 

Die ETFs auf den MSCI World Health Care Index wie z.B. der von Xtrackers (WKN: A113FD) werden dominiert durch US-Aktien, die 70% der Gewichtung ausmachen. Eines der Schwergewichte im ETF ist der Marktführer bei privaten Krankenversicherungen, United Health Group. Eli Lilly und Novo Nordisk haben sich durch die starke Performance der letzten Monate auf Platz 1 und 3 geschoben, vor 2 Jahren tauchte Novo Nordisk noch nicht in den Top 10 auf und Eli Lilly lag auf Platz 9 mit 2,6% Anteil. Dafür sind die Aktien von Pfizer und Roche anders als vor 2 Jahren heute nicht mehr unter den Top 10 vertreten.

 

Die 10 Schwergewichte im Xtrackers MSCI World Health Care ETF:

 

  Aktie (Land) Gewicht in %
1 Eli Lilly (USA) 7,91
2 UnitedHealth Group (USA) 5,67
3 Novo Nordisk (DNK) 5,58
4 Johnson & Johnson (USA) 4,94
5 AbbVie (USA) 4,06
6 Merck & Co. (USA) 4,02
7 Thermo Fisher (USA) 2,97
8 Abbott Labs (USA) 2,70
9 Novartis (SUI) 2,65
10 AstraZeneca (GBR) 2,62
  Summe 43,1

 

Durch den hohen US-Anteil kann nicht wirklich von einem "Welt-Index" der Pharmabranche gesprochen werden. In den letzten Jahren war das aber kein Nachteil, ETFs mit Schwerpunkt auf Gesundheitsaktien aus den USA performten noch etwas besser als global anlegende ETFs.

 

Wem die hohe Gewichtung der US-Aktien missfällt, der muss auf ETFs auf den europäischen Gesundheitssektor wie den SPDR MSCI Europe Health Care (WKN: A1191S) oder den iShares STOXX Europe 600 Health Care (WKN: A0Q4R3) setzen. Allerdings gibt es bei beiden ETFs eine starke Klumpenbildung. Auf die vier größten Positionen Novo Nordisk, AstraZeneca, Novartis und Roche entfallen in beiden ETFs 65% der Gewichtung, auf Novo Nordisk allein 27%.


Mein Fazit

 

Die Aufmerksamkeit der Anleger richtet sich meist auf die Top-Stars der Branche, aktuell sind das Novo Nordisk und Eli Lilly. Dass die Gunst der Anleger zwischen einzelnen Unternehmen bzw. Aktien hin und her wechselt, liegt nicht zuletzt daran, dass die Pharmabranche von einzelnen Produkten mit Milliardenumsätzen – so genannten Blockbustern – lebt. Bleiben diese aus, dann geht es auch mit den Aktien nach unten. Pfizer ist dafür aktuell ein Negativbeispiel.

 

Die gesamte Branche aber hat trotz solcher Ausreißer nach oben und unten auf lange Sicht eine erstaunliche Stabilität und Performance bewiesen. Der Branchen-ETF zeigte in den letzten 5 Jahren fast so eine starke Performance wie der MSCI World, legte dabei aber meist geringere Schwankungen an den Tag.


Mein Podcast-Tipp:

 

"Ich verkaufe keine Aktie!"
(mit Trüffel-Papst Ralf Bos)

 

Heute bei mir zu Gast – und zwar zum zweiten Mal: Ralf Bos. Ich habe ihn damals als Trüffel-Papst bezeichnet (das ist er für mich noch immer), aber darüber hinaus ist er auch ein erfolgreicher Unternehmer und begeisterter Aktien- und Krypto-Anleger.


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Und bitte nicht vergessen eine positive Bewertung/konstruktive Rezension abzugeben, vielen Dank ;-)





Herzliche Grüße und bis kommende Woche

Dein
Lars Erichsen
Chefredakteur Rendite-Report
www.rendite-report.de

 
 

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Geschäftsführer: Stefan Böhm, Dr. Detlef Rettinger – UST-ID-Nr. DE 175922139 ·
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