Der Cicero-Jahresrückblick: Alexander Marguier und Mathias Brodkorb
 
 
 
 
 
 
 
Liebe Leserinnen und Leser,
 

hoffentlich haben Sie das Geböller in der Neujahrsnacht gut überstanden. Vielerorts hieß es, was die mittlerweile notorischen Silvesterkrawalle betrifft: The same procedure as every year. Offenbar müssen wir uns an bürgerkriegsähnliche Zustände, vorerst einmal im Jahr, gewöhnen. Das offizielle Berlin allerdings ist zufrieden mit der Silvesternacht. Mit großer Anstrengung hat es die Polizei geschafft, die Gewalteruption unter den Ausmaßen des Vorjahres zu halten. Das ist deprimierend genug. Ferdinand Knauß schreibt über das neue normale Silvester: „Weniger Gewalt ist nicht mehr drin.“

 

Halten Sie wenigstens Ihre guten Vorsätze ein. Denn viel anderweitigen Grund für Optimismus gibt es, welt- und bundespolitisch betrachtet, auch im neuen Jahr nicht. Ukrainekrieg, chinesischer Führungsanspruch, destabilisierter Naher Osten, Massenmigration: Die Bundesrepublik steht unvorbereitet vor einem Jahr der Eskalation und Konvergenz gefährlicher Krisen. Botschafter a.D. Hans-Ulrich Seidt über Deutschland vor dem Krisenjahr 2024: „Republik ohne Führung“.

 

Und immer, wenn man glaubt, die Ampel ist endlich am Ende, rappelt sie sich doch wieder auf und macht einfach weiter. Eine knappe Mehrheit der FDP-Mitglieder hat sich für einen Verbleib ihrer Partei in der Ampel ausgesprochen. Eine Parteiführung, die dies als Erfolg und Bestätigung ihrer Arbeit wertet, redet sich die Stimmung an der Basis aber schöner, als sie ist. Für meinen Kollegen Ben Krischke war die FDP-Abstimmung über die Ampel nicht mehr als ein Rückenwindchen.

 

Erinnern Sie sich noch an vergangenen Juli? Der Wirtschaftsminister, der die Atomkraftwerke abschalten ließ, warnte davor, dass die Industrie wegen zu hoher Stromkosten das Land verlässt. Aber mit Milliardensubventionen und Zuversicht werde die grüne Transformation schon gelingen. „Glaubt er selbst, was er da redet?“, fragte Cicero-Redakteur Daniel Gräber im meistgelesenen Cicero-Artikel im Juli 2023 mit dem schönen Titel „Habeck ist ein Hochstapler“.

 

Was macht eigentlich das Goethe-Institut? Weltweit muss es Häuser schließen und Stellen streichen. Institutspräsidentin Carola Lentz spricht im ausführlichen Interview mit dem stellvertretenden Cicero-Chefredakteur Ralf Hanselle über globale Neuausrichtungen, neue Kulturkämpfe und den Missbrauch von Kunst. Lentz weiß: „Kultur ist nicht immer das Gute.“

 

Ich wünsche Ihnen trotz aller Hiobsbotschaften ein gutes und erfolgreiches Jahr 2024.

 

Ihr Ingo Way, Chef vom Dienst Cicero Online

 
 
 
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Das neue normale Silvester
 
Weniger Gewalt ist nicht mehr drin
 
VON FERDINAND KNAUSS
 
 
Das offizielle Berlin ist zufrieden mit der Silvesternacht. Mit großer Anstrengung hat es die Polizei geschafft, die Gewalteruption unter den Ausmaßen des Vorjahres zu halten. Das ist deprimierend genug.
 
 
 
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Deutschland vor dem Krisenjahr 2024
 
Republik ohne Führung
 
VON HANS-ULRICH SEIDT
 
 
Ukrainekrieg, chinesischer Führungsanspruch, destabilisierter Naher Osten, Massenmigration: Die Bundesrepublik steht unvorbereitet vor einem Jahr der Eskalation und Konvergenz gefährlicher Krisen.
 
 
 
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FDP-Abstimmung über Ampel
 
Nicht mehr als ein Rückenwindchen
 
VON BEN KRISCHKE
 
 
Eine knappe Mehrheit der FDP-Mitglieder hat sich für einen Verbleib ihrer Partei in der Ampel ausgesprochen. Eine Parteiführung, die dies als Erfolg und Bestätigung ihrer Arbeit wertet, redet sich die Stimmung an der Basis aber schöner, als sie ist.
 
 
 
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Meistgelesene Artikel 2023: Juli
 
Habeck ist ein Hochstapler
 
VON DANIEL GRÄBER
 
 
Der Wirtschaftsminister, der die Atomkraftwerke abschalten ließ, warnt davor, dass die Industrie wegen zu hoher Stromkosten das Land verlässt. Aber mit Milliardensubventionen und Zuversicht werde die grüne Transformation schon gelingen. Glaubt er selbst, was er da redet? Dies war der meistgelesene „Cicero“-Artikel im Juli.
 
 
 
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Gespräch über das Goethe-Institut
 
„Kultur ist nicht immer das Gute“
 
INTERVIEW MIT CAROLA LENTZ
 
 
Das Goethe-Institut muss Häuser schließen und Stellen streichen. Instituts-Präsidentin Carola Lentz spricht im ausführlichen Interview über globale Neuausrichtungen, neue Kulturkämpfe und den Missbrauch von Kunst.
 
 
 
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Rolle der Militärexperten im Ukraine-Krieg
 
Das Versagen der deutschen Lehnstuhlstrategen
 
VON MICHAEL RÜHLE
 
 
Bislang haben sich nahezu alle Voraussagen deutscher Experten über den Kriegsverlauf als falsch herausgestellt. Das wird die Denkfabriken jedoch nicht davon abhalten, weiterhin das zu tun, was sie bereits seit Monaten tun: mit wenig Analyse und viel Empörung Unterstützung für die Ukraine einfordern.
 
 
 
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Karikatur
 
Erfrischend ehrliche Neujahrsansprache, die dann doch nicht gesendet wurde
 
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