| Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: - Konsumstimmung: Kein "Game Changer" in Sicht
- UBS drängt auf Transparenz bei Kapitalanforderungen
- EZB-Ratsmitglieder: Lockerungskurs wird fortgesetzt
- Kartellamtschef Mundt warnt vor Machtkonzentration durch KI
|
|
| GfK: Erholung des Konsumklimas vorerst gestoppt Das Dauerthema Inflation sowie die schwachbrüstige Konjunktur schmälern bei den Menschen in Deutschland die Lust auf Neuanschaffungen. Die Erholung der Verbraucherstimmung habe eine Pause eingelegt, teilten die GfK und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) heute auf der Grundlage ihrer jüngsten Konsumklimastudie mit. Sowohl die Erwartungen bezüglich des Einkommens als auch zur Entwicklung der Konjunktur hätten einen Dämpfer bekommen. Die GfK prognostiziert für das Konsumklima im Juli minus 21,8 Punkte und damit 0,8 Zähler weniger als im Vormonat. Volkswirte hatten im Schnitt einen Anstieg auf minus 18,9 Punkte erwartet. | |
Kein "Game Changer" in Sicht Laut NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl sorgte die zuletzt gestiegene Inflationsrate für mehr Verunsicherung unter den Konsumenten. "Für eine nachhaltige Erholung der Konsumstimmung benötigen die Verbraucher – neben den existierenden realen Einkommenszuwächsen – auch Planungssicherheit, die vor allem für größere Anschaffungen der Haushalte notwendig ist", sagte Bürkl. Der Preisauftrieb müsse gebremst werden, klare Zukunftsperspektiven müssten aufgezeigt werden. Chefökonom Alexander Krüger von der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe bewertete die Daten als "einen herben Rückschlag für bestehende Konsumhoffnungen". Vor allem die Sparneigung sorge für Zurückhaltung. Ein "Game Changer" bei den Konsumaussichten sei nicht in Sicht. Das Konsumklima sei sehr niedrig, und wichtige Rahmenbedingungen seien ungünstig: "Dazu zählen bestehende Realeinkommensverluste, hohe Zinsen und die verunsichernde Politik der Bundesregierung. Der Impuls der laufenden Europameisterschaft ist lediglich ein Einmaleffekt." (Foto: picture alliance/dpa/Bernd Weißbrod) | |
DIW: Deutsche Wirtschaft weiter ohne Elan | Von wegen Sommermärchen: Der hiesigen Wirtschaft fehlt es laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) weiter an Dynamik. Das vom DIW herausgegebene Konjunkturbarometer stieg im Juni zwar von 86,1 Zählern im Vormonat auf 92,5 Punkte. Von der neutralen 100-Punkte-Marke, die für ein durchschnittliches Wachstum der Wirtschaft steht, liegt der Indikator aber nach wie vor weit entfernt. Vor allem im Verarbeitenden Gewerbe hakt es. "Die Auftragslage der deutschen Industrie ist weiterhin angespannt – der Auftragsbestand sinkt und die Neuaufträge haben sich bis jetzt kaum berappelt", sagte DIW-Konjunkturexpertin Laura Pagenhardt. Bis sich die sinkenden Zinsen und der behutsame Aufschwung der Weltwirtschaft in merklichen Zuwächsen bei der Industrieproduktion niederschlagen, dürfte es noch etwas dauern. Die Leiterin des Bereichs Prognose und Konjunkturpolitik im DIW, Geraldine Dany-Knedlik, bleibt zuversichtlich: "Die verhaltene Erholung der deutschen Wirtschaft, die wir seit Jahresbeginn beobachten, dürfte sich nun aber immerhin Stück für Stück fortsetzen und an Fahrt gewinnen". (Foto: picture alliance/dpa/Tobias Kleinschmidt) |
| | Wohnungsmarkt in Deutschland entspannt sich mittelfristig Trotz der anhaltenden Neubauflaute wird sich der Wohnungsmarkt in Deutschland mittelfristig entspannen. Dies geht aus einer heute vorgelegten Studie von Deutsche Bank Research hervor. "Unsere Projektionen deuten darauf hin, dass es in immer mehr Regionen eher zu viele als zu wenige Wohnungen geben wird", heißt es darin. Dies liege nicht an der Neubautätigkeit, sondern an einer schrumpfenden Bevölkerungszahl. Für 2024 werden demnach 260.000 und für 2025 etwa 265.000 neue Wohnungen erwartet, was weit unter dem Ziel der Bundesregierung von 400.000 jährlich liegt. Danach soll der Neubau wieder zunehmen. "Wir haben wahrscheinlich den Zinsgipfel erreicht, und die verbesserten Abschreibungsregeln des Wachstumschancengesetzes, die neue Wohngemeinnützigkeit und die soziale Wohnraumförderung dürften die Bautätigkeit ankurbeln", schreiben die Autoren der Studie. Die Ökonomen erwarten bis 2029 einen Anstieg auf 295.000 jährlich fertiggestellte Wohnungen, gefolgt von einer Seitwärtsbewegung bis 2040. | | UBS drängt auf Transparenz bei Kapitalanforderungen Bei der UBS stoßen die Kapitalpläne der Schweizer Regierung mittlerweile nicht mehr auf Gegenliebe. Für den Stimmungswandel ist vor allem der neue Chef der Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma verantwortlich, wie Medien heute unter Berufung auf Insider berichteten. Denn der seit dem 1. April amtierende frühere EZB-Generaldirektor Stefan Walter hat signalisiert, dass er bei der UBS nach der Übernahme der Credit Suisse dickere Kapitalpolster für notwendig hält. Die UBS hofft nun auf eine schnelle Klärung der Kapitalanforderungen, um Unsicherheiten bei Investoren zu vermeiden. Anfang April veröffentlichte die Schweizer Regierung einen über 300 Seiten umfassenden Bericht zum "Too Big To Fail"-Regelwerk (TBTF) mit 22 Maßnahmen zur Krisenfestigkeit des Finanzplatzes und der UBS. Zunächst zeigte sich die UBS-Konzernspitze erleichtert, dass einschneidende Eingriffe ausblieben. | | Studienkredite entwickeln sich zu Nischenprodukten Die Nutzung von Studienkrediten zur Finanzierung des Studiums nimmt stark ab. Dies geht aus einer heute publizierten Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) hervor. Im Jahr 2023 schlossen demnach nur 16.564 Studierende einen Neuvertrag für einen Studienkredit oder Bildungsfonds ab, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um mehr als 30 Prozent bedeutet und mehr als 7.000 Verträge weniger sind. Über die vergangenen zehn Jahre betrachtet ist die Zahl der Neuabschlüsse der Analyse nach um fast 72 Prozent gesunken. Laut dem "CHE-Studienkredit-Test 2024" erlebt der Markt für Studienkredite einen drastischen Bedeutungsverlust und bewegt sich zunehmend in Richtung eines Nischenprodukts. Studienautor Ulrich Müller kritisiert, dass die Bundespolitik mit dem KfW-Studienkredit kein attraktives Finanzierungsangebot für Studierende schafft, insbesondere aufgrund der zeitweise über 9 Prozent liegenden Zinssätze. | |
| | EZB-Ratsmitglieder: Lockerungskurs wird fortgesetzt Die Erwartungen von Investoren, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik in diesem Jahr weiter lockern wird, sind laut Finnlands Notenbankchef Olli Rehn (Foto, links) berechtigt. Die derzeitige Marktprognose zweier weiterer Reduzierungen in 2024 sei "angemessen", sagte Rehn in einem heute veröffentlichten Interview. Ähnlich bewertete er die Markterwartung zusätzlicher Zinssenkungen bis auf etwa 2,25 Prozent. Das EZB-Ratsmitglied gab damit eines der bislang deutlichsten Signale zum Zinspfad in der Eurozone. Derzeit beträgt der für die Geldpolitik maßgebliche Einlagensatz der EZB 3,75 Prozent. Auch Italiens Notenbankchef Fabio Panetta (Foto, rechts) geht von weiteren Lockerungen aus. Die Sorgen mancher Währungshüter hinsichtlich der Inflation im Dienstleistungsbereich teilt das EZB-Ratsmitglied nicht. "Das aktuelle konjunkturelle Bild steht im Einklang mit einer Normalisierung des geldpolitischen Kurses", sagte er heute auf einer Konferenz in Helsinki. "Die EZB hat diesen Prozess vor einigen Wochen rechtzeitig eingeleitet und wird ihn im Basisszenario schrittweise und reibungslos fortsetzen." (Foto links: picture alliance/dpa/Lehtikuva/Emmi Korhonen; Foto rechts: picture alliance/Zumapress.com/Valerio Portelli) | | Kartellamtschef warnt vor Machtkonzentration durch KI | Das Bundeskartellamt warnt vor den Auswirkungen, die der wachsende Einfluss von Tech-Giganten durch Künstliche Intelligenz (KI) haben könnte. "KI ist ein Brandbeschleuniger, der die Probleme mit Big Tech noch verschärft," sagte Kartellamtschef Andreas Mundt (Foto) heute bei der Vorstellung des Jahresberichts seiner Behörde in Bonn. Die Wettbewerbshüter müssten sich dafür wappnen, "mit den wettbewerblichen Auswirkungen der KI umzugehen". Die Tech-Konzerne könnten durch den Einsatz von KI nach Ansicht von Mundt neue Probleme schaffen. Schon jetzt seien Google & Co. "Torwächter" auf dem Weg der Verbraucher, sagte er. Es gebe für die Kunden aber aktuell noch die Möglichkeit, andere Browser in Anspruch zu nehmen als die der Großen. In der Welt der KI werde es aber ein in sich geschlossenes System für die jeweiligen Nutzer geben. Es bestehe die Gefahr, dass einzelne Unternehmen die digitale Welt beherrschten und unter sich aufteilten – und die Verbraucher immer weniger Auswahl hätten, warnte der Kartellamtschef. (Foto: picture alliance/dpa/Rolf Vennenbernd) |
| | Habeck: Der Osten ist Vorreiter in Sachen Wachstum Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sieht in Unternehmen in Ostdeutschland einen Treiber für die gesamtwirtschaftliche Erholung Deutschlands. Habeck sagte in einem Interview, das Wirtschaftswachstum komme langsam aus der Krise, besonders getragen vom Osten. Dort machten sich viele Menschen einen Kopf, wie man neue Wege gehen könne. "In der Lausitz, in Schwedt, in Leuna und an etlichen anderen Orten." Der Minister betonte, dass Unternehmen dort investieren, wo die Bedingungen günstig seien, und lobte die breitere Aufstellung Ostdeutschlands. Als Beispiel nannte er Großinvestitionen wie die von Intel in Magdeburg, die als Vorbild für weitere Investitionen dienen könnten. | |
| | Sharing investment market insight, our global Chief Investment Officer Christian Nolting spoke to CNBC Asia in #Singapore. Discussing equity markets, Nolting said: “We’ve seen market concentration in the last few weeks. But we like a barbell strategy, where you add small caps with large caps.” “We barbell fixed income too, either side of the curve. (...) We want investment grade first, then we will look at high yield when growth comes back,” he said. Watch the interview: http://deu.ba/60414A2w7 |
---|
|
Die EU-Kommission berichtet final über die Entwicklung des Verbrauchervertrauens in der Eurozone im Monat Juni. – In München lädt das Ifo Institut zu seiner Jahresversammlung. Thema der Veranstaltung: "Soziale Marktwirtschaft 2049 – Was wird aus unserem Wohlstand und wer wird daran teilhaben?". Die Eröffnungsrede halten Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Ifo-Präsident Clemens Fuest. | Eltern und Karriere: Die Quadratur des Kreises? Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt viele Eltern, insbesondere aber Frauen, vor große Herausforderungen. Viele empfinden in ihrer Doppelrolle Stress. Wie es dennoch gelingen kann und welche Erwartungen Eltern an ihre Arbeitgeber haben, lesen Sie in diesem Artikel: | | |