Midas Verlag AG
 
 
 
 
 
 
 
Liebe Leserinnen und Leser,
 

es ist über zwei Jahre her, dass der Musiker Gil Ofarim Antisemitismus-Vorwürfe gegen einen Mitarbeiter des Leipziger Hotels The Westend erhoben hat. Das dazugehörige Instagram-Video schlug damals hohe Wellen in der Presse und in den sozialen Medien. Der Tenor flächendeckend: Skandal! Es gab sogar Proteste vor dem Leipziger Hotel, aus Solidarität mit Ofarim. Wohl auch, weil Ofarims Geschichte gut passte zum Dunkeldeutschland-Narrativ, wurde von vielen Journalisten und Kommentatoren in den sozialen Netzwerken jedoch Entscheidendes übersehen: Ein Vorwurf ist noch keine Tatsache.

 

Cicero war eines der ersten, wenn nicht sogar das erste Medium, das auf diesen Umstand hingewiesen hat. Eine Selbstverständlichkeit eigentlich, und dennoch gab es wütende Reaktionen auf unseren Beitrag. Ich erinnere mich gut daran, denn es war meine erste Arbeitswoche bei Cicero und ich war obendrein Co-Autor des ersten Textes zum Thema. Anlässlich der gestrigen Vorkommnisse am Landgericht Leipzig – Ofarim hat eine Falschaussage eingeräumt – habe ich mir erneut Gedanken gemacht über die Causa Ofarim. Aber vor allem über die Inquisitionsgesellschaft von heute

 

Gedanken über die Causa Ofarim hat sich auch unser Autor Holm Putzke gemacht, unter anderem Professor für Strafrecht an der Universität Passau. Er analysiert die juristische Dimension des Falls und kommt zu dem Schluss: Im Fall Gil Ofarim haben Gericht und Staatsanwaltschaft gleichermaßen als rechtsstaatliche Kontrollinstanzen versagt. Nicht die lächerliche Höhe der Geldauflage ist das Problem, sondern die Einstellung des Verfahrens. Denn dafür liegen die Voraussetzungen gar nicht vor. Seinen Beitrag lesen Sie hier

 

Eine juristische Dimension hat auch die Pleite der Handelskette Galeria Karstadt Kaufhof. Der Unternehmer und Investor Quirin Graf Adelmann erklärt im Interview mit Shantanu Patni, warum es unverantwortlich wäre, die Traditionsmarke mit staatlichen Beihilfen am Leben zu erhalten, und was stattdessen zu tun wäre, um Arbeitsplätze und Innenstädte zu retten. Das Gespräch lesen Sie hier

 

Ob der folgende Vorfall auch eine juristische Dimension hat, weiß ich nicht. Geschmacklos ist er aber allemal. Der Ur-Grüne Daniel Cohn-Bendit meint, die CDU behandle die Grünen, wie Antisemiten die Juden behandeln. Der Anlass: Boris Rhein will in Hessen künftig lieber mit der SPD regieren. Der Vergleich ist mehr als nur ein weiterer Ausdruck grüner Selbstgerechtigkeit, schreibt Hugo Müller-Vogg

 

Es ist die Ideologie der „All Electric Society“, die der jüngeren deutschen Energiewende zugrunde liegt und eine wirklichkeitsfremde Kopfgeburt ist: Obwohl es noch nicht einmal gelingt, den bisherigen Strombedarf zuverlässig und bezahlbar aus wetterabhängigen Quellen zu decken, wollen die Verfechter dieser Ideologie auch noch den gesamten weiteren Energieverbrauch auf Strom umstellen: E-Autos, E-Heizungen und E-Fabriken. Mit weitreichenden Folgen. Die Bundesnetzagentur zum Beispiel bereitet bereits den Einstieg in die Rationierung vor, schreibt mein Kollege Daniel Gräber

 

Eine durch und durch globale Dimension hat dieser Beitrag: Der Atomwaffen-Verbotsvertrag, seit knapp drei Jahren in Kraft, verbietet schon die Drohung mit Kernwaffen. Die Unterzeichner sind allesamt Nicht-Nuklearstaaten. Der Vertrag ist nicht nur unrealistisch, er ignoriert auch, dass eine Welt ohne Atomwaffen nicht unbedingt sicherer wäre, analysiert Karl-Heinz Kamp, ehemaliger Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik in Berlin.

 

Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie optimistisch. 

 

Ihr Ben Krischke, Leitung Cicero Digital

 
 
 
Schindler, Ostermann und Gaschke im Interview mit A. Marguier
 
 
 
 
 
Medien und Debattenkultur
 
Über den Fall Gil Ofarim und die Inquisitionsgesellschaft
 
VON BEN KRISCHKE
 
 
Gil Ofarim hat vor Gericht eine Falschaussage eingeräumt und sich entschuldigt. Unwahrscheinlich, dass viele Rädchen der Empörungsmaschinerie von damals es ihm gleichtun werden. Kritische Selbstreflexion passt leider nicht zur Inquisitionsgesellschaft.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
 
Verleumdungsprozess gegen Gil Ofarim
 
Auf Kosten der Gerechtigkeit
 
VON HOLM PUTZKE
 
 
Im Fall Gil Ofarim haben Gericht und Staatsanwaltschaft gleichermaßen als rechtsstaatliche Kontrollinstanzen versagt. Nicht die lächerliche Höhe der Geldauflage ist das Problem, sondern die Einstellung des Verfahrens. Denn dafür liegen die Voraussetzungen gar nicht vor.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
 
Karstadt-Insolvenz
 
„Tradition der Subventionierung toter Unternehmen“
 
INTERVIEW MIT QUIRIN GRAF ADELMANN
 
 
Die Kette Galeria Karstadt Kaufhof ist pleite. Der Unternehmer und Investor Quirin Graf Adelmann erklärt im Interview, warum es unverantwortlich wäre, die Traditionsmarke mit staatlichen Beihilfen am Leben zu erhalten, und was stattdessen zu tun wäre, um Arbeitsplätze und Innenstädte zu retten.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
 
Unsäglicher Vorwurf an die CDU
 
Cohn-Bendit: „Die Grünen sind wie die Juden“
 
VON HUGO MÜLLER-VOGG
 
 
Der Ur-Grüne Daniel Cohn-Bendit meint, die CDU behandle die Grünen, wie Antisemiten die Juden behandeln. Der Anlass: Boris Rhein will in Hessen künftig lieber mit der SPD regieren. Der Vergleich ist mehr als nur ein weiterer Ausdruck grüner Selbstgerechtigkeit.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
 
Stromrationierung
 
Der Mangel als Fortschritt
 
VON DANIEL GRÄBER
 
 
Dass der Strom immer dann aus der Steckdose kommt, wenn wir ihn brauchen, muss nicht so bleiben. Die Bundesnetzagentur bereitet den Einstieg in die Rationierung vor.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
 
Atomwaffen-Verbotsvertrag
 
Die Illusion der atomwaffenfreien Welt
 
VON KARL-HEINZ KAMP
 
 
Der Atomwaffen-Verbotsvertrag, seit knapp drei Jahren in Kraft, verbietet schon die Drohung mit Kernwaffen. Die Unterzeichner sind allesamt Nicht-Nuklearstaaten. Der Vertrag ist nicht nur unrealistisch, er ignoriert auch, dass eine Welt ohne Atomwaffen nicht unbedingt sicherer wäre.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
Podcast Banner Autoren
 
 
 
 
Der Preis des Regierens
 
Der Preis des Regierens
 
Zu den Karikaturen ➔
 
 
Jetzt Ausgabe kaufen Cicero 12/2023
 
 
 
 
 
 
 
 
Newsletter abbestellen: Wenn Sie künftig keinen Newsletter mehr von CICERO erhalten möchten, dann klicken Sie bitte hier!
 
Impressum: CICERO — MAGAZIN FÜR POLITISCHE KULTUR Verantwortlicher gemäß § 10 Abs. 3 MDStV: Alexander Marguier Fasanenstraße 7-8 | D-10623 Berlin | Tel: +49 30-981-941-0 | Fax: +49 30-981 941-199 info@cicero.de | Cicero Online
 
 
© Cicero 2023