Liebe Leserinnen und Leser,
 

der Impfstoff galt als Gamechanger in der Corona-Pandemie. Jetzt gibt es ihn, und zwar sogar von mehreren Herstellern. Und damit beginnt auch ein neues Politikum. Denn es war von vorneherein klar, dass sich nicht jeder Bürger völlig vorbehaltlos ein Vakzin spritzen lassen würde, das so schnell entwickelt und zugelassen wurde und über das kaum Erfahrungswerte existieren. In Deutschland führt das dieser Tage zu einer widersprüchlichen Situation: Einerseits wird darüber geklagt, dass wir zu wenig Impfstoffe haben. Andererseits verweigern sich ausgerechnet viele Pflegekräfte und auch medizinisches Personal der künstlichen Immunisierung.
 

Ich gebe offen zu, dass ich bei einer Impfung gegen das Corona-Virus auch ein mulmiges Gefühl hätte. Wenn Bayerns Ministerpräsident Markus Söder jetzt eine Impfpflicht für Pflegekräfte ins Spiel bringt, ist das also keine vergleichsweise Kleinigkeit wie etwa die Verpflichtung zum Maskentragen. Denn es geht um einen erheblichen Eingriff, der durchaus mit Restrisiken verbunden ist. Soll also die Politik mit gutem Beispiel voran gehen?

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beispielsweise hat es getan und sich öffentlichkeitswirksam vor laufenden Fernsehkameras impfen lassen. In Deutschland dagegen wird behauptet: Die festgelegte Reihenfolge – Alte und Risikopatienten zuerst – dulde keine Ausnahme. Ansonsten würde es heißen: Die Kanzlerin (oder der bayerische Regierungschef) nutzen ihre Position für eine privilegierte Impfung.
 

Ich halte das Argument für wenig stichhaltig. Würden sich die Bundeskanzlerin und die 16 Ministerpräsidenten der Länder öffentlich impfen lassen, wäre das ein starkes Signal. 17 Impfdosen sind ein durchaus akzeptabler Preis dafür, um die Impfbereitschaft der Bevölkerung zu erhöhen. Gerade in diesen Tagen. Wer sich dem als Regierungschef verweigert, sollte von einer Impfpflicht besser schweigen.
 

Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur

 
 
 
 
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