Valentina Reese über Gesundheitstipps von Hebammen.
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19. April 2024
Familie
Alles, was Eltern interessiert
Barbara Vorsamer
Valentina Reese
Redakteurin SZ Plus
SZ Mail
Guten Tag,
der errechnete Geburtstermin (Eingeweihte sagen nur: ET!) ist ein heimtückisches Datum. Denn er schürt gewisse Erwartungen. Als mein Sohn eine Woche nach dem ET noch nicht geboren war, war ich verzweifelt. Ich fühlte mich, als wenn ich irgendetwas falsch gemacht hätte. Und deshalb tat ich so ziemlich alles, wozu mir Hebammen rieten: Rizinusöl, Akupunktur, Moxen (dabei hält man eine brennende Zigarre an den kleinen Zeh). Zehn Tage nach dem errechneten Geburtstermin: immer noch keine Wehen. Also schüttete ich literweise Himbeerblättertee in mich hinein. Am nächsten Tag kam mein Sohn zur Welt. Das kann am Tee gelegen haben – oder auch nicht. Er war ein sehr unruhiges Baby, also rieten mir die Hebammen im Krankenhaus zu Cranio-Sacral-Therapie. Ich buchte sofort einen Termin. Nach einigen Wochen hörten dann die Schreikonzerte auf. Ob es daran lag, dass eine Osteopathin Punkte in seinem Nacken gedrückt hat?

Wenn ich jetzt, vier Jahre später, an diese erste Schwangerschaft und das erste Wochenbett zurückdenke, dann stelle ich fest: Nie war ich unsicherer, verletzlicher und gleichzeitig auch leichter zu lenken als rund um die Geburt des ersten Kindes. Warum bitte habe ich fast jeden pseudowissenschaftlichen Quatsch mitgemacht? Immerhin nur fast jeden. Denn meine Hebamme empfahl mir auch das Buch eines impfkritischen Arztes. Das habe ich nicht gelesen.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich bin meinen Hebammen sehr dankbar und weiß nicht, wie ich ohne die Betreuung durch das Wochenbett gekommen wäre. Doch eine Sache fällt mir schon auf: Viele Eltern berichten davon, dass Hebammen Maßnahmen empfehlen, deren Wirksamkeit wissenschaftlich nicht erwiesen und manchmal sogar gesundheitsgefährdend sind. In meinem Geburtsvorbereitungskurs wurde von einer Periduralanästhesie vor der Geburt abgeraten, weil sie zu Stillproblemen führe. Einer befreundeten Mutter gab die Hebamme Globuli gegen Babys Bauchschmerze. Und einem Elternpaar wurde im Stillkurs ein Diagramm präsentiert, das einen Zusammenhang zwischen der Nutzung von Sonnencreme und Hautkrebs suggerierte. So etwas kratzt am Ruf eines Berufsstandes, der Menschen durch die unsicherste, anstrengendste, chaotischste und gleichzeitig auch schönste Zeit ihres Lebens begleitet.

Welche Erfahrungen haben Sie mit Hebammen gemacht? Ich plane, einen Text zu diesem Thema zu schreiben und will dabei auch die Erfahrungen von Leserinnen und Lesern teilen. Ich freue mich, wenn Sie mir schreiben.

Ein schönes Wochenende wünscht
Valentina Reese
Redakteurin SZ Plus
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