Gold: Im Spannungsfeld von EZB und Fed
 
Gold hat zuletzt einen Großteil der Gewinne seit Jahresanfang wieder abgegeben und präsentiert sich recht volatil. Zünglein an der Waage bleibt die Geldpolitik der US-Notenbank. Doch es gibt noch andere Akteure, die am Goldmarkt mitmischen.

Auf diese Rally hatten viele Gold-Anhänger lange gewartet: Nachdem das Edelmetall über weite Strecken im vergangenen Jahr deutlich im Minus notierte, sorgte ein Schlussspurt von rund 20 Prozent wieder für gute Stimmung. Auch im neuen Jahr setzte sich der Höhenflug bei der Feinunze auf ein 9-Monats-Hoch bis 1960 Dollar fort. Erst Ende der vergangenen Woche kippte die Rally und der Preis korrigierte um gut vier Prozent bis an die nächste Haltezone um 1870 Dollar.

Auf die Stimmung drückte zunächst die US-Notenbank. Fed-Chef Powell blieb in seinen Kommentaren restriktiv und betonte mehrfach, dass die Kerninflation im wichtigen Dienstleistungssektor bisher keine Fortschritte gezeigt habe. Vor allem der unverändert sehr enge Arbeitsmarkt lässt kaum Hoffnungen zu, dass die Kerninflation zeitnah wieder unter die Zielmarke von maximal zwei Prozent fällt.

Fed bleibt vorerst restriktiv

Somit dürfte die Fed noch keinen ausreichend straffen Leitzins erreicht haben und ähnlich wie der Markt die anstehenden Konjunkturdaten genau verfolgen. Am Freitag gab es zunächst einen Dämpfer mit wesentlich stärker als erwarteten US-Arbeitsmarktzahlen. Am Terminmarkt sprangen die Erwartungen an den künftigen Leitzins wieder an: Für die Sitzungen im März und Mai wird jeweils mit einer weiteren Erhöhung um 25 Basispunkte auf fünf bis 5,25 Prozent gerechnet. Anders als die Fed setzt der Markt aber unverändert auf eine erste Zinssenkung im Dezember.

Noch mehr Arbeit wartet auf die EZB. So haben die französische und die deutsche Kerninflation ihren Höhepunkt noch nicht überschritten. Für die nächste EZB-Sitzung im März ist eine weitere Erhöhung um 50 Basispunkte nahezu eingepreist. Allerdings betonte Notenbank-Chefin Lagarde, dass weitere Schritte im Jahresverlauf folgen, um den Inflationsdruck zu bremsen. Am Terminmarkt wird derzeit im Juni mit der letzten Anpassung auf 3,5 Prozent gerechnet und für Dezember bereits mit einer Senkung. Es besteht somit viel Unsicherheit, ob EZB und Fed dem Markt folgen werden.

An den Währungsmärkten profitierte der Euro in den zurückliegenden Monaten von der Aussicht auf einen im Vergleich zur Fed strafferen Kurs der Europäer. Zuletzt kam die Gemeinschaftswährung wieder zurück und belastete auch Gold. Sollte aber der Euro begünstigt durch stärkere Zinserhöhungsfantasien wieder aufwerten, dürfte auch das Edelmetall erneut profitieren.

Zentralbanken kaufen Gold

Zumindest die Goldnachfrage entwickelte sich im vergangenen Jahr sehr robust und kletterte mit plus 18 Prozent auf ein 11-Jahreshoch von 4740 Tonnen. Vor allem die Zentralbanken waren dafür verantwortlich und kauften so kräftig wie seit 55 Jahren nicht mehr. Auch die Nachfrage nach Barren und Münzen erreichte im Westen ein Rekordniveau, während der chinesische Markt schwächelte. Dies könnte sich aber 2023 umkehren, wenn die Wirtschaft nach dem Corona-Rückschlag wieder an Dynamik gewinnt.

Unter dem Strich bleiben unverändert die Leitzinserwartungen des Marktes das Zünglein an der Waage für Gold. Sollte die erwartete Senkung in den USA wieder ausgepreist werden, dürfte der Dollar an Stärke gewinnen und Gold wieder in Richtung der 200-Tage-Linie um 1780 Dollar korrigieren. Im positiven Fall bremsen perspektivisch zahlreiche technische Barrieren zwischen 1960 bis 2080 Dollar.






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