Fällt der Wechselkurs des Euro gegenüber dem Dollar weiter? ++ Hohe Preisaufschläge bei Münzen und Barren...
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Rendite-Report vom 15. April 2020


HIER MEINE THEMEN:

>> Gold & Silber – Sind die Edelmetalle knapp?
>> Euro aktuell – Steht ein Absturz des Euro bevor?
 
 
 

Liebe Leserin, Lieber Leser,


mein Oster-Video wollten so viele Menschen anschauen, dass zwischenzeitlich der Server von den vielen Abrufen komplett überlastet war. Sorry, falls Du das Video am Sonntag nicht ansehen konntest. Inzwischen haben wir die Server-Kapazitäten nochmals optimiert und Du kannst das Video jetzt hier ansehen...

Hohe Preisaufschläge
bei Münzen und Barren...

Auf dem Höhepunkt des Crashs an den Märkten wurden auch Gold und Silber verkauft. Viele Profi-Anleger mussten alles zu Cash machen, um Nachschusspflichten z.B. am Futures-Markt nachkommen zu können.

 

Inzwischen haben sich die Notierungen für Gold und Silber an der Börse wieder erholt – bei Gold deutlicher als bei Silber. Ob es kurzfristig mit den Notierungen weiter nach oben geht, soll hier aber gar nicht das Thema sein.

 

In der letzten Woche hatte ich ja im Report zum Goldpreis folgendes geschrieben: "Charttechnisch kommt kurzfristig der Marke bei 1.645 US-Dollar eine besondere Bedeutung bei. Solange diese Unterstützung hält, ist jederzeit mit einem Angriff auf das mehrjährige Hoch bei 1.705 US-Dollar zu rechnen."

 

Gestern wurde diese Marke überschritten und damit könnte Gold kurzfristig durchaus noch weiter steigen. Aber es wird auch wieder Preisrücksetzer geben.

 

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Worum es mir aber heute geht, ist das langfristige Investieren in Gold und Silber. Denn langfristig halte ich den Besitz der Edelmetalle für einen wichtigen Krisenschutz, 8 bis 15 Prozent des Depots, sprich der börsennotierten Anlagen, sollte ihr Anteil meiner Ansicht nach ausmachen, am besten in der physischen Form von Barren und Münzen.

 

Die Edelmetall-Händler haben Lieferschwierigkeiten

 

Das allerdings ist derzeit ein Problem. Barren und Münzen sind aktuell teils deutlich teurer als die Börsenpreise von Gold und Silber. Laut dem Vergleichsportal gold.de beträgt das Aufgeld bei Gold bei der beliebten Krügerrand-Münze derzeit im günstigsten Fall etwa 8%. Andere Münzen wie etwa „Wiener Philharmoniker“ sind etwas preiswerter zu bekommen.

 

Das ist aber nichts gegen den Preisaufschlag bei Silbermünzen, der beim Krügerrand mindestens 60% beträgt. Ähnliches gilt übrigens für den Kauf von Barren. Der Kauf von physischem Gold und Silber ist immer mit einem gewissen Aufgeld gegenüber dem Börsenpreis verbunden, aber derzeit ist das vor allem bei Silber extrem.

 

Der Hauptgrund dafür: Wie in vielen anderen Bereichen gibt es auch bei Edelmetallen Lieferschwierigkeiten. Manche Online-Shops sind oder waren deswegen sogar zeitweise ganz geschlossen. Weiterhin wird vor langen Lieferzeiten gewarnt.

 

Dazu kommt, dass die Händler vor Ort schließen mussten, Goldkäufe gegen bar sind fast nicht mehr möglich. Und das in einer Zeit, in der die Nachfrage privater Anleger enorm gestiegen ist. Es gibt sicher den einen oder anderen Händler, der die Phase der hohen Nachfrage auch ausnutzt, um seine Gewinnspanne zu erhöhen. Das ist besonders leicht möglich, wenn die Preise starke Tagesschwankungen zeigen wie derzeit.


Mein Fazit

 

Du solltest Dir keinen Anlagenotstand vorgaukeln lassen, wo keiner ist. Gold und Silber gibt es genügend, es ist derzeit in Form von Barren und Münzen nur schwerer lieferbar. Doch diese Phase wird irgendwann enden und dann verringern sich die Preisaufschläge auch wieder. Ein Aufschlag von ein paar Prozent gegenüber dem Marktpreis ist normal, mehr solltest Du aber nicht akzeptieren.

 

Es ist zwar möglich, dass die Notierungen von Gold und Silber kurzfristig weiter steigen, sicher ist das aber nicht. Wenn Du kurzfristig von einem Preisanstieg ausgehst und unbedingt jetzt in Gold oder Silber investieren willst, dann wären börsennotierte Produkte wie ETCs (Exchange Traded Commodities) eine Alternative. Du kannst als langfristig orientierter Anleger die ETCs ja später wieder verkaufen und dafür physische Edelmetalle erwerben, wenn sich der Preisaufschlag normalisiert hat.



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Fällt der Wechselkurs des Euro
gegenüber dem Dollar weiter?

 

Der Euro erfreut sich seit seiner Geburtsstunde keiner großen Beliebtheit. Nicht einmal in den Ländern, die von seiner Einführung profitiert haben. Man hat sich nie viele Freunde gemacht mit der Feststellung, dass Deutschland ohne Frage heute besser mit dem Euro dasteht, als dies mit der D-Mark der Fall gewesen wäre.

 

So ist es aber, früher war nämlich nicht alles besser. Die durchschnittliche Inflation im Euro-Raum ist seit 20 Jahren relativ niedrig, die D-Mark entwertete in einigen Phasen, etwa in der 80er-Jahren, deutlich schneller. Zudem wären wir mit der D-Mark vom Nullzins meilenweit entfernt.

 

Aus Sicht eines privaten Konsumenten mag sich ein eher gemischtes Bild ergeben – billige Immobilienkredite gefallen uns, magere Festgeldzinsen eher weniger – aber aus Sicht der in Deutschland tonangebenden Exportwirtschaft ist dieses Zinsniveau ein Segen. Ohne Nullzinsen würden wir den Anschluss an die Weltwirtschaft, zumindest in einigen Branchen, noch schneller verlieren.

 

Der Euro ist eine Fehlkonstruktion

 

Bevor Du nun beginnst eine Protestnote an mich zu verfassen eine klare Feststellung: Selbstverständlich ist der Euro dennoch eine Fehlkonstruktion. Eine gemeinsame Währung ohne gemeinsame Regeln, gemeinsame Politik, allgemeingültige Verschuldungskriterien und einen gemeinsam strukturierten Investitionsplan ist zum Scheitern verurteilt.

 

So einseitig die Betrachtung bei vielen Sparern auch sein mag, die Tatsache, dass wir letztendlich gemeinsam haften für die (politischen) Entscheidungen aller Euro-Teilnehmer, führt in allen Ländern zu besorgten Sparern.

 

Daher kommt es zu der grotesken Situation, dass keiner den Euro wirklich will. Mit meist etwas zu viel Polemik wird beispielsweise daraufhin gewiesen, dass wir nicht für die Schulden Italiens geradestehen möchten. Verständlich. Sind also die Italiener die Nutznießer des Euro? Wenn dem so wäre, dann sollte die Zustimmung zu diesem Projekt dort höher sein. Tatsächlich ist sie in Italien und anderen Ländern der südlichen Eurozone noch niedriger als hierzulande.

 

Eine Währung ohne Gewinner?

 

Der Euro ist kein geeigneter Platz für die Aufbewahrung seines Vermögens, das gilt nicht erst seit der Corona-Krise, die aber einige Prozesse beschleunigen dürfte. Die aktuellen Fluchtbewegungen raus aus dem Euro sind den Inflations-Ängsten geschuldet.

 

Mittelfristig halte ich diese Sorgen für berechtigt, schließlich gibt es nur zwei Lösungen, wenn der Verschuldungsgrad von Staaten und Notenbanken irreversibel steigt: Inflation oder Währungsreform. Oder eine Kombination.

 

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Meines Erachtens wird man es zuerst mit der Inflation versuchen, die politisch viel einfacher, weil durch die Hintertür durchzusetzbar ist. Dieser Prozess dürfte kurzfristig aber noch keine allzu große Rolle spielen. Für Inflation braucht es viel Geld, eine steigende Nachfrage und etwas Zuversicht. Keine dieser drei Zutaten ist derzeit ausreichend vorhanden. Nicht einmal Geld.

 

Die Notenbanken pumpen derzeit 3, 4 oder vielleicht bald 5 Billionen Dollar in den Kreislauf. Dem gegenüber steht ein weltweites Kreditvolumen im Unternehmensbereich von 240 Billionen entgegen und eine Aktienmarkt-Kapitalisierung von knapp unter 100 Billionen Dollar. Wer meint, die Welt würde jetzt, inmitten einer tiefen Rezession, in Liquidität ersaufen, der sollte sich diese Relationen vor Augen halten.


Mein Fazit

 

Mit dem Währungsverhältnis Euro/US-Dollar hat das allerdings wenig zu tun. Dennoch könnte sich auch hier die Schwäche des Euro gegenüber der Welt-Leitwährung in den nächsten Monaten zeigen.

 

Charttechnisch ist unterhalb des Widerstandes bei rund 1,14 mit einem Abrutschen unter die Parität zu rechnen. Über welchen Zeitraum sich dieser Prozess hinzieht, ist derzeit schwer prognostizierbar.



Herzliche Grüße und bis kommende Woche


Dein

Lars Erichsen

Chefredakteur Rendite-Report

www.rendite-report.de

 
 

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Geschäftsführer: Stefan Böhm, Dr. Detlef Rettinger – UST-ID-Nr. DE 175922139 ·
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