In Ungarn – wenn man den Bildern, die man sieht, trauen kann – fernab von Maskenpflicht und Mindestabstand, treffen sich in diesen Tagen die Nachwuchsreiter zur Europameisterschaft. Wohlgemerkt, nur der dressurreitende Nachwuchs. Und dann auch nicht ganz Europa, weil mehrere Länder wegen der Coronapandemie keine Teams auf die Reise nach Pilisjaszfalu geschickt haben. Die Leistungen der Spitzenreiterinnen und -reiter schmälert das nicht. Die „starken“ Nationen sind da. Und für die Deutschen lief es teilweise sehr gut, und teilweise recht gut – der Gesundheitszustand einiger Pferde direkt vor Abreise hatte für ein paar Änderungen gesorgt. Diese wiederum zogen Überraschungen nach sich, etwa die Silbermedaille von Lia Welschof und First Class, der „nur“ ihr Zweitpferd ist. Was allerdings nachdenklich stimmt, ist der Umstand, das in zwei Prüfungen Reiterinnen wegen blutender Pferde aus der Wertung genommen werden mussten. Das ist nicht nur bitter, sondern beschämend. Blut hat nichts am Pferd verloren! Nie! Das Wort nie lässt sich nicht steigern. Aber wenn schon der Nachwuchs meint, seine Pferde auf Championaten derart malträtieren zu müssen, zeigt das einmal mehr: Schönes Reiten und Harmonie mit dem Pferd werden immer noch nicht als das wichtigste Element erfolgreichen Dressurreitens sein. Das darf nicht sein! Nein, das darf nie wieder so sein |