Google ist es offenbar möglich, die bislang besten Modelle für die Wettervorhersage deutlich zu übertreffen. Laut einer im Fachjournal „Science“ erschienenen Studie ist GraphCast in der Lage, das Wetter bis zu zehn Tage im Voraus zu prognostizieren – schneller und präziser als der derzeitige Goldstandard, schreiben die Autoren. Der Tech-Konzern übertraf damit das Modell des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen, High Resolution Forecast (HRES), bei mehr als 99 Prozent der Wettervariablen wie Regen und Lufttemperatur.
Übliche Modelle simulieren das Wetter anhand von Gleichungen, die physikalische Prozesse in der Atmosphäre beschreiben. GraphCast dagegen nutzt Deep Learning: Um die Ursache-Wirkung-Beziehungen vorauszusehen, wird es mit jahrzehntealten Wetterdaten trainiert. Mithilfe des maschinellen Lernens, betont das Autorenteam, könne GraphCast viel früher vor Wirbelstürmen oder Überschwemmungen warnen. Durch die längere Vorlaufzeit könnten schneller Maßnahmen getroffen werden, um Menschen in dem Gebiet zu schützen.
Unterdessen wächst die Gefahr von Extremwetterlagen. Wie die Weltwetterorganisation WMO heute bekanntgab, haben die Treibhausgas-Emissionen im vergangenen Jahr Rekordwerte erreicht. Das wichtigste davon, Kohlendioxid (CO2), lag erstmals 50 Prozent über dem vorindustriellen Niveau.
Wissen & Gesundheit Sonja Fröhlich |