Liebe Frau Do, die Lockerungsübungen des CDU-Ministerpräsidenten Daniel Günther in Richtung Linkspartei haben die CDU irritiert. Doch der Mann hat natürlich mit einer Sache recht: Im Osten Deutschlands haben andere Parteien als CDU und SPD den Volksparteistatus erreicht. Die Linke, aber auch in Teilen die AfD. Die etablierten Parteien sollten sich überlegen, warum. Eva Quadbeck analysiert die Lage. Das hat Gott sei Dank nicht funktioniert: Vor 120 Jahren versuchte der deutsche Ärztetag, die Zulassung von Frauen zum Medizinstudium zu verhindern, doch der Widerstand war zwecklos. Die lächerliche Begründung der Frauen-Skeptiker: Kranken helfe es nicht, wenn eine Ärztin an ihrem Bett stünde, zudem sinke dadurch das ärztliche Ansehen. Heute dürfen Frauen natürlich Medizin studieren, dürfen approbiert und promoviert werden. Tatsächlich sind mittlerweile 61 Prozent aller Studierenden im Fach Humanmedizin weiblich, im Jahr 2000 waren es noch 53 Prozent. Wolfram Goertz versucht zu ergründen, warum die Medizin immer weiblicher wird, wie sich das Auftreten junger Ärztinnen gewandelt hat und ob sich männliche und weibliche Diagnostik unterscheiden. Übrigens: Der Anteil der Chefärztinnen liegt weiter nur zwischen zehn und 13 Prozent – aber das ändert sich sicher auch noch… 40 Direktoren von Einrichtungen der Uniklinik haben einen Brandbrief an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet geschrieben und ihn aufgefordert, sich in den Arbeitskampf an der Klinik einzuschalten: Verdi und die Klinikleitung streiten um Personalmangel in der Pflege – und das seit Monaten. Das Ergebnis: Mehr als 2000 Operationen sind laut Uniklinik schon verschoben worden, auch bei den so wichtigen Chemotherapien hakt es: Statt wie üblich bis zu 1100 Patienten könne man derzeit nur 700 bis 800 aufnehmen. Ob Laschet wirklich den Vermittler gibt, ließ er gestern noch offen. Nicole Lange und Thomas Reisener berichten. Herzlichst, Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |