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Liebe Leserinnen & Leser,

am Sonntag ist Muttertag und kommenden Donnerstag Vatertag - anlass für Aldi und Lidl, mit außergewöhnlichen Videoclips die Ereignisse zu feiern. Bei Lidl dreht sich dabei alles um den perfekten Muttertag, an dem manche Frau gern ungzwungen feiern würde wie Männer am Vatertag und sich mal nicht um die Kinder kümmern muss. Ganz anders bei Aldi: Dort geht es um "Elternhelden" beiderlei Geschlechts, denen man einfach mal Danke sagen kann. Ihnen nun schonmal ein schönes Wochenende und eine spannende Lektüre unseres Interviews mit Gravis-Chef Jan Sperlich sowie unseren News des Teages.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

Wie Gravis mit Abo-Modellen und dem "Projekt Ara" nachhaltiger werden will

"Ich bin der Meinung, dass Nachhaltigkeit so wesentlich ist, dass es keine Eintagsfliege ist", sagt Gravis-Geschäftsführer Jan Sperlich. Deshalb bietet sein Unternehmen neuerdings iPhone, iMac und Co. im Abo an, um die Geräte nach Ende der Vertragslaufzeit zurück in den Kreislauf zu bringen. Im "Projekt Ara" verfolgt Gravis zudem noch weitere Ansätze, um nachhaltiger zu werden. Wir haben mit Jan Sperlich ausführlich darüber sowie über den Einzelhandel in Corona-Zeiten gesprochen.
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Sachsen mit Kontakterfassung per Corona-Warn-App, Testzentren in Shoppingcentern, Kartenzahlung als Krisengewinner

Als erstes Bundesland erlaubt Sachsen ab Montag dem Einzelhandel, die neue Checkin-Funktion der offiziellen Corona-Warn-App zur Kontakterfassung von Kunden zu nutzen. Heißt: Anders als bislang, wo Kunden zwingend persönliche Kontaktdaten angeben müssen, können sich Kunden künftig anonym in den Läden registrieren. Denn die Corona-Warn-App kann anders als die Luca-App ohne Angabe persönlicher Daten genutzt werden. Bislang haben nur die Länder Sachsen, Thüringen und Nordrhein-Westfalen auf eine offizielle Implementierung von Luca verzichtet. Händler dürfen aber auch in Sachsen alternative Verfahren zur Registrierung nutzen.

Trotz Kontakterfassung beim Shoppen ist es fast überall in Deutschland erforderlich, einen negativen Corona-Test, eine Impfbestätigung oder eine Genesungsbescheinigung vorzulegen. Daher entstehen allerorts Corona-Testzentren, die mitunter wie Pop-Up-Stores leerstehende Ladenflächen als Interimslösung nutzen. Auch Shoppingcenter-Betreiber haben den Bedarf an Testzentren erkannt - so hat ECE bereits an über 50 Standorten solche Testzentren eingerichtet und will bald in jedem Center ein Testzentrum anbieten. Die sollen die Läden aus dem Umsatztief holen. Unterdessen fordert der Handelsverband HDE die Wiedereröffnung aller Geschäfte und die Abschaffung der Testpflicht bei einer Inzidenz unter 100.

Wie schon mehrfach berichtet, hat sich das Einkaufsverhalten in Corona-Zeiten deutlich geändert. Das zeigt auch die neue Payment-Studie des EHI. So ist die Anzahl der Kaufvorgänge um 8,75 Prozent zurückgegangen, dafür stiegen die Umsätze pro Kaufvorgang. Und die Einkäufe wurden - wohl auch aus hygienischen Gründen - häufiger mit Karte oder per Mobile Payment bezahlt. So wurden letztes Jahr nur noch 66 Prozent aller Einkäufe bar bezahlt, im Vorjahr waren es noch 72,9 Prozent. Schaut man auf das Umsatzvolumen, so lag der Bargeld-Anteil nur noch bei 40,9 Prozent. Genaue Zahlen zu Mobile Payment weißt die Studie nicht auf, die Autoren schätzen aber den Anteil auf 5 bis 10 Prozent aller Kontaktlos-Zahlungen.

Paypal drängt an POS, Razor Group bekommt 333 Millionen, erfolgreicher Börsengang von Honest

Nachdem Paypal im Zuge der Corona-Krise bereits im Mai 2020 ein QR-Code-Zahlungssystem für kleinere Händler in Deutschland eingeführt hatte, präsentiert das Unternehmen hierfür nun auch eine Lösung, die für größere Filialisten attraktiv ist. Denn der QR-Code von Paypal ist ab sofort auch in bestehende Kassensysteme integrierbar und ermöglicht somit eine reibungslose Integration in bestehende Prozesse, wie die Buchhaltung. Als erstes größeres Unternehmen in Deutschland nutzt Eurotrade, die Retail-Tochter des Flughafens München, in 41 von dem Unternehmen betriebenen Geschäften die neue Bezahloption.

Die erst vergangenen August gestartete Razor Group aus Berlin sammelt von Investoren rund 333 Millionen Euro ein. Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, "FBA-Brands" aufzukaufen und zu skalieren. Dabei handelt es sich um Startups, die selbst entwickelte Produkte primär über den Amazon-Marktplatz verkaufen und dabei "Fulfillment by Amazon" (FBA) nutzen, also den Versand direkt durch Amazon. Vorbild der Razor Group ist das US-Unternehmen Thrasio. Größter Rivale in Deutschland ist die Berlin Brands Group (BBG), die vor wenigen Wochen 200 Millionen Euro von Investoren bekam.

Die von US-Schauspielerin Jessica Alba gegründete Honest Company, Vorbild des Frankfurter Startups Lillydoo, hat einen erfolgreichen Börsengang hingelegt. Das auf Baby- und Beautyprodukte spezialisierte Unternehmen sammelte beim Start an der US-Technologiebörse Nasdaq 413 Millionen Dollar von Anlegern ein. Der Einstandskurs lag mit 21,22 Dollar pro Aktie deutlich über den 16 Dollar Ausgabepreis. Die Honest Company kommt damit auf eine Gesamtbewertung von 1,9 Milliarden Dollar. Jessica Alba hatte die Honest Company gegründet, nachdem ein Babywaschmittel zu allergischen Reaktionen in der Familie geführt hatte. Sie will den Job als CEO der Firma nun an James White übergeben, den ehemaligen Chef von Jamba.

Autonomer Store von Accel Robotics, Storytelling als D2C-Erfolgsmodell, Hörtipps zum Wochenende

Wie berichtet, sind autonome Stores auf dem Vormarsch. In diesem Bereich will auch das kalifornische Startup Accel Robotics mitmischen - und wird in seiner Heimatstadt San Diego in Kürze seinen ersten Valet Market eröffnen, und zwar als eine Art "Vorratskammer 2.0" in einem Wohngebäude. Ähnlich wie Amazon Go oder die offenbar mit Technologie von Cloudpick und UST Global bestückte shop.box der Schwarz-Gruppe in Heilbronn setzt auch Valet Market auf ein "Walk in, walk out"-Konzept: Mit einer App können Kunden in den Laden einchecken, sich Produkte aus den Regalen nehmen und den Laden ohne typischen Bezahlvorgang wieder verlassen. IP-Kameras, Sensoren und künstliche Intelligenz erfassen die Einkäufe, die Abrechnung erfolgt automatisch. Accel Robotics will seine Technologie auch interessierten Händlern lizensieren.

In den letzten Wochen haben wir hier immer wieder über Direct to Consumer (D2C) berichtet, also den Online-Direktvertrieb vieler Startups. Wie D2C erfolgreich funktionieren kann und man dabei selbst Trendsetter wird, zeigen die Marken PURELEI und BRUNA The Label. Ihr Erfolgsrezept ist Storytelling via Instagram. Das K5-Blog stellt die Köpfe hinter beiden Storytelling-Brand vor und gibt hilfreiche Tipps für ein erfolgreiches, modernes D2C-Konzept mit Schwerpunkt Social Media.

Und zum Abschluss zwei Hörtipps zum Wochenende: Lukas Walchhofer ist mit seiner Salzburger Gewürzmanufaktur Spiceworld und dessen Eigenmarke Stay Spiced! ein erfolgreicher Händler auf dem Amazon-Marktplatz. Im hauseigenen Amazon-Podcast "Unternehmer:innen der Zukunft" spricht er über sein Erfolgsrezept. Und K5-Macher Sven Rittau hat in der neuesten Ausgabe seines Podcasts "Cheftreff" diesmal Christoph Jung von MYCS zu Gast. Der Online-Möbelhändler, der sich eher als Tech-Unternehmen versteht, bietet Kunden modulare Einzelteile, welche sie mit dem Konfigurator auf der Website nach persönlichem Geschmack zusammenstellen können.

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