Interview – Andreas Marx Herr Martin, Sie wollen in Ihrer Agentur mehr aufs Infoencing setzen, also Informieren statt Werben mit Influencer*innen. Warum? Wir haben Reachbird 2015 gestartet, als Instagram und YouTube hauptsächlich für Produktplatzierungen genutzt wurden. Doch mit der Zeit haben sich die Plattformen, Communitys und Influencer*innen weiterentwickelt. Neue Plattformen wie TikTok und LinkedIn kamen hinzu, und es wurden mehr Videoformate genutzt. Die Communitys wurden anspruchsvoller und verlangten nach mehr echten Inhalten, wodurch Influencer*innen Themen wie Steuern, Gesundheit und Ernährung aufgegriffen haben, also auch informative und gesellschaftlich relevante Themen. Gesellschaftliche Themen ja, Sie wollen aber auch gesellschaftspolitisch relevante Themen nach vorne bringen. Können Sie das näher erläutern? Gesellschaftlich relevante Themen wie Steuern oder Gesundheit betreffen jede*n und dienen der Information. Politische Themen kommen oft dazu, wenn Unternehmen aktivistischer werden. Ein Beispiel ist Roche, ein Pharmakonzern, der sich mit der Benachteiligung von Frauen in der Medizin auseinandersetzt und mit dem wir zusammengearbeitet haben. Hier fließt eine gesellschaftspolitische Komponente ein, über die diskutiert wird. |