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Ab Samstag dürfen Ausländer ohne Aufenthaltsgenehmigung nur noch aus unaufschiebbaren Gründen nach Tschechien einreisen. Ausnahmen bestehen für jene, die hierzulande arbeiten oder studieren. Dies hat die tschechische Regierung am Donnerstag bei ihrer Sitzung beschlossen, wie das Außenministerium am Freitag per Twitter mitteilte.
Demnach gilt die Grenzschließung unabhängig davon, ob die Einreise aus einem Land erfolgt, das in der sogenannten Reise-Ampel auf Grün, Gelb oder Rot steht. Zu den unaufschiebbaren Gründen für eine Reise gehören neben Arbeit und Studium unter anderem auch der Besuch der Familie oder von Verwandten sowie zu medizinischen Behandlungen.
In Tschechien sind am Samstag einige verschärfte Corona-Maßnahmen in Kraft getreten. Demzufolge wurde bis auf Ausnahmen ein Besuchsverbot für Krankenhäuser erneut eingeführt. Zudem dürfen Händler auf Märkten und in Kiosken ihre Waren nicht verkaufen.
Die Unterbringung in einem Hotel auf Dienstreisen nur noch bei einer entsprechenden Bestätigung des Arbeitgebers möglich. Die Lifte und Seilbahnen sind neu nicht nur für Skifahrer, sondern auch für Wanderer geschlossen.
Die Menschen dürfen weiterhin in eigene Ferienhäuser fahren, in einem Haus sollen sich aber nur Mitglieder eines Haushalts aufhalten.
Die Zahl der Neuinfizierten mit dem Coronavirus ist in Tschechien mäßig gesunken. Am Freitag wurden 8010 neue Fälle bestätigt und damit rund 450 weniger als vor einer Woche. Aktuell liegt die Gesamtzahl der Corona-Infizierten hierzulande bei 104.099. Dies geht aus den Daten des Gesundheitsministeriums hervor.
Zudem sinkt seit vier Tagen die Zahl der Covid-19-Patienten in den tschechischen Kliniken. Am Donnerstag lag sie bei 5812, wobei 947 Patienten intensive Behandlung brauchten.
Der Corona-Risikoindex in Tschechien liegt bei 68 von insgesamt 100 Punkten. Die Reproduktionszahl R sank am Freitag mäßig von 0,99 auf 0,98.
Ein Aufruf mit Unterschriftensammlung macht auf die kritische Lage im Krankenhaus in der westböhmischen Stadt Cheb / Eger aufmerksam. Die Petition unter dem Titel „Macht die Grenzen für Krankenwagen auf“ wurde bisher von 1700 Menschen unterzeichnet, wie ihre Organisatoren am Samstag bekannt gaben. Die Signatare fordern die Regierung auf, zu ermöglichen, dass Covid-19-Patienten zur Behandlung im Nachbarland Deutschland gebracht werden.
Im Krankenhaus in Cheb fehlen Kapazitäten auf Intensivstationen, Belegungsprobleme gibt es aber auch in andern Abteilungen. In Folge dessen müssten die Ärzte entscheiden, welche der Patienten behandelt werden und welche nicht, führte der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Stanislav Adamec, an.
Die deutschen Bundesländer Bayern und Sachsen haben bereits Anfang Januar angeboten, Patienten aus Tschechien zu übernehmen. Die tschechische Regierung hat bisher bevorzugt, dass erst die Betten in anderen tschechischen Regionen genutzt werden.
Gesundheitsminister Jan Blatný (parteilos) erwartet erste Lieferungen des AstraZeneca-Impfstoffs gegen das Coronavirus in zwei bis drei Wochen. Er sagte dies vor Journalisten am Freitagabend. Er führte allerdings nicht an, wie viele Dosen nach Tschechien in der ersten Phase kommen sollen. Der Hersteller AstraZeneca hatte angekündigt, zeitweise weniger Impfstoff liefern zu können als ursprünglich geplant. Die EU-Kommission hat den Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers am Freitag zugelassen.
Mit AstraZeneca-Vakzinen sollen hierzulande Menschen ab 18 Jahren immunisiert werden. Der Impfstoff soll in zwei Dosen innerhalb von vier bis zwölf Wochen verabreicht werden. Laut zwei klinischen Studien der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) kommt man dadurch auf die Wirksamkeit von 60 Prozent. Bei den bisher verwendeten Impfstoffen der Firmen Pfizer-Biontech und Moderna geht man von einem Schutz von 90 Prozent aus.
Am Sonntag ist es in Tschechien leicht bewölkt, im Südwesten zunächst bedeckt mit leichtem Schneefall. Im Tagesverlauf klärt der Himmel vom Norden her auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen -2 und +3 Grad Celsius.
Michal Krčmář hat bei den Biathlon-Europameisterschaften im polnischen Duszniki Zdroj am Samstag für eine tschechische Medaille gesorgt. Der 30-Jährige holte in der Verfolgung nach einem Schießfehler Silber. Europameister wurde Artyom Pryma aus der Ukraine, der nur 6,6 Sekunden schneller als Krčmář war.
Krčmář ging in Duszniki Zdroj zum ersten Mal nach seiner Covid-19-Erkrankung an den Start. In den vergangenen Jahren nahm er an Wettkämpfen des IBU-Cups, zu denen auch die EM gehört, als Mitglied des tschechischen Elitenaufgebots für den Weltcup nicht teil.
„Nicky & Vera“ heißt das neueste Werk des renommierten tschechischen Kinderbuchautors und Illustrators Petr Sís. Es ist anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktages in New York und London erschienen. Radio Prag International hat mit dem in den USA lebenden Künstler gesprochen.
Zdeněk Sternberg ist am 19. Januar im Alter von 97 Jahren gestorben. Er stammte aus einem alten böhmischen Adelsgeschlecht. Ursprünglich war er als Erbe des Besitzes vorgesehen und wurde auf der Burg Český Šternberk / Böhmisch Sternberg großgezogen. Die Familie wurde jedoch von den Nazis verfolgt und später auch von den Kommunisten. Diese ließen sie dann enteignen, und Zdeněk Sternberg musste in den Strafbataillons dienen. 1968 emigrierte er nach Österreich. Nach der Wende von 1989 erhielt er die Burg zurück. Seitdem lebte er auf dem Stammsitz seiner Familie. Der Tschechische Rundfunk hat vor zwei Jahren eine mehrteilige Serie über das Schicksal von Zdeněk Sternberg gesendet. Seine Erinnerungen wurden 2011 für das Inlandsprogramm aufgezeichnet. Vor einer Woche haben wir den ersten Teil von Sternbergs Erinnerungen zusammengefasst. Den zweiten Teil, über die Zeit ab 1948, bringen wir im folgenden Kapitel aus der tschechischen Geschichte.
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