Sollte Ihr Newsletter nicht richtig angezeigt werden, klicken Sie bitte hier.
WirtschaftsWoche Agenda vom 24.06.2016
Liebe Leserinnen und Leser, 24.06.2016
Die Briten treten aus der EU aus. Die Hoffnung, ökonomische Vernunft werde über das populistische Argument neuer nationaler Stärke im Alleingang siegen, hat sich nicht erfüllt. Großbritannien tritt mit dieser Entscheidung eine Reise in eine ungewisse wirtschaftliche Zukunft an. Ein drohender Wachstumseinbruch von sechs Prozent, 800.000 gefährdete Arbeitsplätze und Mehrkosten von 35 Milliarden Euro für die britischen Exporte in die EU sprechen eine klare Sprache. In den Wahllokalen aber wurde eine andere Sprache gesprochen: die des Misstrauens gegen eine Politik, die Teile der Bevölkerung aus dem Blick verloren hat. Es wäre die Aufgabe von Premierminister David Cameron gewesen, diese Sorgen und Nöte zu adressieren. Stattdessen hat er in schlichtem Geist 2013 das Referendum angesetzt, um politisch seinen Allerwertesten zu retten. Der ist heute Nacht auf Grundeis gelaufen. Der Rücktritt ist die logische Konsequenz. Mitleid muss man da nicht haben.
Negativzins: Du bist die Bank
Auch der Sparer wird jetzt zur Ich-AG. Niedrigzinsen oder gar negative Zinsen machen das Geldanlegen unattraktiv. Selbst Direktbanken und Sparkassen bitten mittlerweile ihre Kunden zur Kasse für jegliche Form der Geldverwahrung. Wer noch irgendwo ein Hundertstel Prozent Zinsen mitnehmen will, kann seine Arbeitstage mit dem Umschichten seines Geldes über verschiedene Konten und Festgeldmodelle verbringen. Das Geschäftsmodell kommt also kräftig unter Druck. Sebastian Kirsch beschreibt die neue Bankenwelt und stellt fest: Die Bank? Bist Du selbst. Titelgeschichte jetzt lesen
Mindestlohn: Wie viel ist zu viel?
In der kommenden Woche tritt die Mindestlohnkommission an, um über die Anhebung der Gehaltsuntergrenze von 8,50 Euro auf vermutlich 8,80 zu beraten. Bisher hat der Mindestlohn deutlich weniger schlecht gewirkt, wie viele Ökonomen anmahnen. Wer aber vor allem in Ostdeutschland mit Unternehmern spricht, wie es Max Haerder und Thomas Schmelzer getan haben, lernt: Dort könnte die Erhöhung um scheinbar moderate drei Prozent den Wendepunkt von ökonomischer Wohltat zu ökonomischem Wahnsinn bedeuten.
Euro: Schicksalstage einer Währung
Es sind turbulente Tage in Europa: Auf die Brexit-Abstimmung folgen Wahlen in Spanien am Sonntag. Dabei entscheidet sich auch das Schicksal des EU-Stabilitätspakts. Spaniens Bürger versuchen nicht nur, im zweiten Anlauf eine Regierung zu wählen – sie stimmen zugleich über die Zukunft des Stabilitätspakts der Euro-Zone ab. Brisant ist der Urnengang, weil er zeigen wird, ob in Ländern, die ein Euro-Rettungsprogramm absolviert haben, überhaupt noch stabile Mehrheiten entstehen können – oder dort auf Dauer eine Opposition gegen die von Deutschland bevorzugte Interpretation Europas und des Euro entsteht.
Bahn: Die Politik am Zug
22 Jahre nach ihrer Umwandlung in eine Aktiengesellschaft steht die Deutsche Bahn wieder am Anfang. Sie fuhr 2015 den ersten Verlust seit zwölf Jahren ein. Qualität und Pünktlichkeit sind unakzeptabel. Mitarbeiter und Kunden waren selten unzufriedener. Der Niedergang aber, findet Christian Schlesiger, lässt sich stoppen – durch Vorrang für die Schiene, neue Manager, Verkauf der Töchter und Trennung von Netz und Zügen. Allerdings müsste dafür nicht so sehr der Bahn-Vorstand handeln sondern zunächst der Eigentümer durch eine klare Zielvorgabe. Und das ist die Bundesregierung.
Ich wünsche Ihnen, dass Ihr Wochenende ruhiger beginnt als diese Woche endete.


Miriam Meckel
Chefredakteurin WirtschaftsWoche
WirtschaftsWoche Nr. 26 jetzt am Kiosk kaufen - oder direkt digital lesen.
EMPFEHLEN SIE DIE AGENDA WEITER
ANZEIGE
AKTUELLE THEMEN AUF WIWO.DE
Briten stimmen für den Brexit
Großbritannien auf Crashkurs
Es ist eine Sensation: Beim EU-Referendum in England, Schottland, Wales und Nordirland haben die Briten für einen Ausstieg aus der Europäischen Union gestimmt. Das Pfund stürzt massiv ab, den Börsen droht ein Kollaps.  mehr lesen
EU-Referendum in Großbritannien
So haben die Briten gewählt
Die Wahlergebnisse zum EU-Referendum in Großbritannien. mehr lesen
Brexit-Chronologie
Die entscheidenden Schritte bis zum Referendum
Bis zur Entscheidung über den Brexit war es ein langer, kurvenreicher Weg. Ein Überblick. mehr lesen
Pub-Quiz
Kennen Sie die Briten?
Ganz Europa redet über den Brexit und Großbritannien. Aber wie gut kennen Sie das Königreich? Testen Sie Ihr Wissen im Pub-Quiz. mehr lesen
Ferien-Immobilien
Wie Ferienhausvermieter die höchste Rendite rausholen
Ferienhäuser und -wohnungen gelten als rentable Geldanlage in Zeiten niedriger Zinsen. Doch ob die Vermietung klappt und zudem genügend Rendite abwirft, hängt von vielen Faktoren ab. Was Sie wissen müssen. mehr lesen
Wiwo Gründer
Von Tinder bis zum Bot: Wie Start-ups die Jobsuche revolutionieren wollen
Start-ups übertragen das Tinder-Prinzip auf die Jobsuche oder vermitteln Stellen per Chatbot. Sind das nur Spielereien oder wirkliche Alternativen für die Stellensuche? mehr lesen
PREMIUM
Nullzins-Folgen: Von allen Banken verlassen
Minuszinsen zwingen uns zu einem ganz neuen Umgang mit Geld: Kredite gibt es gratis, Sparer bestraft die Bank. Dagegen hilft nur eins: Kunden werden selbst zu Bankern. mehr lesen
BörsenWoche
Vor Brexit-Entscheidung: Dax-Unternehmen im Kaufrausch
BörsenWoche: Vor Brexit-Entscheidung: Dax-Unternehmen im Kaufrausch BASF will Chemetall übernehmen, Siemens fusioniert seine Windkraftsparte mit den Spaniern von Gamesa. Ein weiterer Dax-Wert könnte bald ins Übernahmekarussell einsteigen. Was Anleger jetzt wissen müssen. zum Finanzbrief
ANZEIGE
EMPFEHLUNGEN UNSERER LESER
1. Heimakkus: Daimler schlägt Tesla
2. Kyocera-Gründer im Interview: Darum sollten auch Mitarbeiter hohe Boni bekommen
3. Erbstreit bei Aldi Nord: Wie der Zoff in der Discounter-Dynastie weitergeht
4. Maria Elisabeth Gräfin Thun-Fugger: "Wir waren in 500 Jahren niemals pleite"
5. Deutsche Telekom: Höttges baut das Führungsteam um
BILDERGALERIEN
Job-Zufriedenheit
Diese Chefs machen ihre Mitarbeiter glücklich
Fotoreportage durch den BER
Fotoreportage durch den BER
Wie es am Pannen-Airport derzeit aussieht
EMPFEHLEN SIE DIE AGENDA WEITER
Newsletter abbestellen
Sie möchten diesen Newsletter nicht mehr erhalten? Hier können Sie ihn abbestellen.

Impressum
Handelsblatt GmbH (Anbieter i.S.d. §§ 5 TMG, 55 RStV)
Kasernenstr. 67, 40213 Düsseldorf
E-Mail: online@wiwo.de
Telefon: 0800 723 831 1 (kostenlos)
Geschäftsführer: Gabor Steingart (Vorsitzender), Frank Dopheide, Ingo Rieper
AG Düsseldorf, HRB 38183
UID: DE812813090


ANZEIGE