Liebe/r Leser/in, ein besonderer Tag für Berlin – vielleicht ja auch ein guter. Nein, nicht wegen verklebter Straßen und eines stillgelegten Flughafens. Es ist ein besonderer Tag, weil die Berliner und Berlinerinnen heute wohl erfahren, wer sie in den kommenden Jahren regieren wird. CDU und SPD stellen heute jene Frauen und Männer vor, die die Senatsposten der neuen Großen Koalition in der Hauptstadt erhalten sollen.
Wie wissen natürlich nicht, ob es diese Frauen und Männer besser machen als das alte Bündnis Rot-Rot-Grün. Wir wissen aber, dass die Berliner dieses überforderte und zerstrittene Versager-Trio abgewählt haben. Wir wissen, dass sie den Wechsel wollten. Dieser Wechsel findet jetzt statt. Und das ist, so glaube ich, ein wichtiges Zeichen.
Mag sein, dass die SPD der CDU nur deshalb das Amt des Regierenden Bürgermeisters überlässt, weil alle anderen Optionen für die Partei von Franziska Giffey noch schlechter erscheinen mussten. Mag sein, dass dies alles nur Kalkül ist. Dann aber ist es ein Kalkül, das die demokratischen Spielregeln anerkennt – und dem Wahlausgang Geltung verschafft.
Der neue Senat weiß, was Berlin mehrheitlich will. Er wird diese Wünsche nicht alle erfüllen. Er wird bei einigen Aufgaben womöglich scheitern. Aber er hat die Chance, diese Aufgaben anzupacken. Berlin, diese großartige, unmögliche und stets verspottete Stadt, hat diese Chance verdient.
Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Woche! |