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Liebe Leserinnen & Leser,

steht das Wort "Buchung" eindeutig dafür, dass diese Buchung kostenpflichtig ist? Oder könnte man darunter auch eine kostenfreie Reservierung verstehen? Darum ringen das Reiseportal booking.com und ein Kunde aus Nordrhein-Westfalen vor Gericht. Der Kunde sah nicht ein, für eine spätere stornierte Buchung Stornierungskosten bezahlen zu müssen, denn er hatte nirgends den Begriff "kostenpflichtig" gelesen. Nach einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshof könnte der Kunde tatsächlich recht bekommen, doch final muss nun das Amtsgericht Bottrop darüber entscheiden.

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Ihr Florian Treiß

Grover wird zum Einhorn, Knuspr mit neuen Zahlen, Ferrero mit Rückrufaktion

Grover steigt durch eine neue Finanzierungsrunde in die Riege der "Einhörner" auf, also nicht-börsennotierten Firmen mit einer Bewertung von mindestens einer Milliarde Dollar. Das Berliner Startup bietet seinen Kund*innen Smartphones, Tablets und andere Tech-Produkte zur Miete an - und will nun vom ökologisch sinnvollen Trend der Kreislaufwirtschaft profitieren. In der Finanzierungsrunde erhält Grover 110 Millionen Dollar Eigenkapital und nimmt 220 Millionen Dollar an Kredit auf. Angeführt hat die Runde Energy Impact Partners, ein US-Fonds, der vor allem auf umweltschonende Geschäftsmodelle setzt. Zudem sind noch diverse andere Wagniskapitalgeber beteiligt.

Der Lebensmittel-Lieferdienst Knuspr hat neue Zahlen zu seinem Deutschlandstart vorgelegt: In München zählt Knuspr acht Monate nach seiner Premiere bereits über 50.000 Kund*innen, beschäftigt über 1.000 Leute und bietet 12.000 Produkte von mehr als 700 Lieferant*innen an. Täglich erreichen das Unternehmen dort mehr als 3.000 Bestellungen mit einem durchschnittlichen Warenkorbwert von 80 Euro. Im Großraum Frankfurt hat Knuspr in den ersten 50 Tagen 7.500 Kund*innen gewonnen und verzeichnet 800 Bestellungen am Tag. Kleine, regionale Betriebe, die Knuspr beliefern wollen, unterstützt das Unternehmen mit einem neuen "Genuss-Helden-Programm".

Böse Überraschung für Ferrero und Millionen von Eltern und Kindern kurz vor Ostern: Der Süßwarenkonzern hat eine Rückrufaktion gestartet, nachdem sich in mehreren europäischen Ländern Menschen, darunter viele Kinder, nach Schokoladenverzehr mit Salmonellen infiziert haben, also einem Erreger, der eine Magen-Darm-Infektion hervorrufen kann. Zwar sind laut Unternehmen bislang keine Salmonellen direkt in den Produkten gefunden worden, dennoch hat Ferrero eine Liste mit allen in Verdacht stehenden Produkten und deren Mindesthaltbarkeitsdaten veröffentlicht. Einzeln verpackte Überraschungseier sind bislang nicht betroffen, sondern lediglich die in Dreierpacks und verschiedene Maxi-Varianten, zudem Schoko-Bons.

H&M mit virtuellem Showroom, Fiege kauft in Asien zu, eBay partnert mit Lizenzero

Der schwedische Modekonzern H&M hat einen virtuellen Showroom eröffnet, der vorerst allerdings nur geladene Gäste einlässt. Die Basis für den Showroom bietet die Plattform Journee, die die Möglichkeit bietet, ein hyperrealistisches Metaversum zu erstellen. In dem digitalen Raum präsentiert H&M ausgewählte Kollektionen in “hoher visueller Qualität als fotorealistisch gerenderte 3D-Stoffe”, teilte die Digitalagentur Dept mit, die das Projekt für das Berliner Innovation Hub H&Mbeyond umgesetzt hat.Erste Bilder und ein Video von dem Showroom gibt's hier.

Der westfälische Logistiker Fiege will noch stärker in der Logistik für E-Commerce, Retail, Fashion und Luxury Brands mitmischen und übernimmt dafür World Fashion Logistics (WFL). Das 2005 gegründete Unternehmen betreibt einen Logistikstandort in Shanghai und bietet in China, Hongkong, Singapur, Australien sowie der Türkei Logistikdienstleistungen für diese Branchen an. WFL-Gründer Gianmaria Beretti, ein 45-jähriger Italiener, wird zukünftig als Managing Director Far East für Fiege tätig sein.

Am 1. Juli 2022 tritt in Deutschland eine Novelle des Verpackungsgesetzes (VerpackG) in Kraft, die dazu führt, das Hersteller*innen und Händler*innen verpflichtet werden, ihre Verpackungen bei einem dualen System zu lizenzieren, das sich um das Recycling kümmert. Um den neuen Pflichten aus dem Verpackungsgesetz gerecht zu werden, startet eBay Deutschland eine Kooperation mit dem dualen System Interseroh+ und dessen Webshop Lizenzero. Dadurch können die betroffenen Unternehmen, die über eBay verkaufen, ab sofort ihre Verkaufsverpackungen (Versand-, Produkt-, Serviceverpackungen) direkt online lizenzieren.

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Omnichannel-Ranking, Reaktion auf Preissteigerungen

Der kanalübergreifende Handel wird immer wichtiger und soll bereits 2024 ein Drittel der Handelsumsätze ausmachen. Deshalb haben sich Google und der HDE für die Google Omnichannel Excellence Study (GOES) angeschaut, wie fit Deutschlands Händler im Thema Omnichannel sind. Die ersten drei Plätze im Ranking belegen der Elektronikhändler MediaMarkt, den Fashion-Retailer Breuninger und den Sportartikelhändler Decathlon. Bewertet wurden dafür kanalübergreifende Services wie Click & Collect oder die Online-Verfügbarkeitsanzeige von Produkten in den Filialen.

Angesichts der drastischen Preissteigerungen bei Energiekosten und diversen Lebensmitteln rechnet PwC mit monatlichen Mehrkosten von 242 Euro pro Durchschnittshaushalt. Das sind 2.904 Euro. Bei steigenden Preisen setzen Verbraucher*innen insbesondere auf aktuelle Angebote (58 Prozent), auf Eigenmarken (39 Prozent) und kaufen häufiger beim Discounter (27 Prozent), zudem will rund ein Viertel auf bestimmte Produkte verzichten. PwC-Experte Christian Wulff sagt: "Während viele Verbraucher:innen während der Corona-Pandemie den Vollsortimenter für ein One-Stop-Shopping-Erlebnis aufgesucht haben, steht nun die Kehrtwende an. Aufgrund der steigenden Preise werden die Discounter Marktanteile von rund 1 bis 2 Prozent zurückgewinnen."

Veranstaltungstipps

Immer freitags empfehlen wir Ihnen an dieser Stelle spannende Veranstaltungen für Händlerinnen und Händler. Unsere aktuellen Tipps:

Weitere Veranstaltungen finden Sie in unserem Eventkalender.

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