szmtag
+ Giffey bleibt Oldenburger Grünkohl-Königin + BVV-Vorsteher fordert „Hygieneprüfung“ von Newsletter + Müller: „Wir können nicht dauerhaft im Lockdown leben“ +
Newsletter im Browser ansehen.
Tagesspiegel
Wochenende Kurzstrecke
 
  Tagesspiegel Checkpoint vom Samstag, 27.02.2021 | Überwiegend bewölkt bei höchstens 10°C.  
  + Giffey bleibt Oldenburger Grünkohl-Königin + BVV-Vorsteher fordert „Hygieneprüfung“ von Newsletter + Müller: „Wir können nicht dauerhaft im Lockdown leben“ +  
Lorenz Maroldt
von Lorenz Maroldt
  Guten Morgen,


die wichtigste Nachricht für Berlin erreichte uns gestern aus Niedersachsen – die dpa tickerte unter „Politik Aktuell“ um 13:21: „Ministerin Giffey bleibt Oldenburger Grünkohl-Königin.“ Demnach hat Oberbürgermeister Jürgen Krogmann mit der Berliner SPD-Spitzenkandidatin eine „zweite Regentschaft“ vereinbart.

Die Website „oldenburg.de“ enthüllte weitere pikante Details: So ist der Deal bereits seit Montag fix – und Giffey wird mit den Worten zitiert: „Die Regentschaft der Oldenburger Kohlmajestät für ein weiteres Jahr zu übernehmen, ist mir eine besondere Ehre.“ Inzwischen kursiert auch ein Video der entscheidenden Konferenz. Darin ist zu sehen, wie Giffey stolz die Kohlköniginnen-Urkunde in die Kamera hält und keck fragt: „Und, wie geht es meinem Grünkohlvolk?“

Dass Giffey unter diesen Umständen zugleich einen Wahlkampf in Berlin führen oder gar zusätzlich die Amtsgeschäfte im Roten Rathaus als Berliner Pfannkuchen-Prinzessin übernehmen kann, ist nur schwer vorstellbar. Wie ernst meint sie es wirklich, wenn sie sagt: „Berlin ist einfach mal geil!“ Wie viele Herzen schlagen in Giffeys Brust, wenn sie kokett deklamiert: „Es ist bekannt, dass ich meine Stadt von Herzen liebe.“ (Q: Rede vor der Berliner IHK). Ja welche denn nun? Wann belieben Ihro Königliche Kohlmajestät Franziska I. dem Volk reinen Schnaps einzuschenken?
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
  Leider schwächelt auch ein anderer Hoffnungsträger der Hauptstadt: Hohenzollern-Dauerkarnevalist Georg Friedrich Prinz von Preußen, Ur-Ur-Enkel von Kaiser Wilhelm II., hat ein Problem mit seinem Chef-Unterhändler Jürgen Aretz. Der Ex-Staatssekretär legte sich mit unserem Potsdam-Korrespondenten Thorsten Metzner an – aber da war er schlecht beraten. Jetzt steht Aretz im Verdacht, gegenüber dem Landgericht Berlin eine teils falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben zu haben. Es kommentiert der Ur-Ur-Großvater seines Auftraggebers: „Tadel lähmt mich.“ Adel offenbar auch.  
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
 
 
 
 
Reklame
 
 
VANPEY Möbeldesign Manufaktur
Wir entwerfen und fertigen unsere Regal- und Möbelsysteme, sowie Kleinmöbel in der Jablonskistraße 3a in Berlin-Prenzlauer Berg.
Konfigurieren Sie Ihr Vanpey-Möbel nach Ihren eigenen Vorstellungen.
Erfahren Sie hier mehr…
 
 
 
 
  Hören wir einem anderen Herren zu (dem die Recherchen von unserem rechtspolitischen Korrespondenten Jost Müller-Neuhof zu seinen Millionengeschäften so auf die Nerven gehen, dass er ihm hinterherspionieren lässt):

Wir wissen vor allem, wo es die Hauptansteckungspunkte gibt. Nämlich beim Feiern, beim Geselligsein, zu Hause privat oder eben in der Veranstaltung...“

sprach Immobilienkönig Jens I., zurzeit im Auftrag der Bundeskanzlerin Corona-Minister, am Morgen des 20. Oktober vergangenen Jahres im ZDF. Am Abend fuhr er nach Leipzig – zum Feiern, zum Geselligsein, zu Hause privat, bei einem guten Bekannten mit 12 Jüngern, die gebeten wurden, je 9.999 Euro für die Wahlkampfkasse des CDU-Politikers zu spenden (ab 10.000 Euro müssen die Namen der Spender veröffentlicht werden). Im Gegenzug gab es Rinderfilet, Rotwein und Stehrumchen mit dem Minister – der am nächsten Tag positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurde (Q: „Spiegel“). Mit Grünkohl wäre das übrigens auch passiert.
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
  Und damit kommen wir zum alten roten Adel – konkret: zu Rainer Bosse, dem BVV-Vorsteher in Lichtenberg. Zu Beginn der Sitzung verlas der Ex-FDJ-Funktionär (von der Stasi als „Gesellschaftlicher Mitarbeiter Sicherheit“ geführt, zuletzt im DDR-Ministerium für Touristik tätig) eine Erklärung seines inneren Politbüros zur gefälligen Berichterstattung und über „guten“ Journalismus. Ihm war der „Leute“-Newsletter unseres Kollegen Robert Klages vom 22. Februar aufgestoßen wie sauer Rotkäppchen. Der Vorwurf: „Missbrauch“ der öffentlich übertragenen BVV-Videokonferenz – Klages habe „Einblicke in die Privatsphäre für vermeintlich witzige Kommentare und Zeilenschinderei“ genutzt. Er halte deshalb eine „Hygieneprüfung“ des Newsletters „für mehr als angebracht“ (eine Aufzeichnung der Rede ist hier zu sehen).

Ok, damit es nicht zum üblichen Behördenpingpong kommt, empfiehlt der Checkpoint, gleich den Stadtrat für Agitation und Propaganda mit der Säuberungsaktion zu beauftragen. Das Beweisstück haben wir bereits verhaftet, Sie können den skandalösen Beitrag von Robert Klages hier nachlesen – aber Vorsicht: Ein solcher Schmutz ist nur für Personen mit gefestigtem Weltbild geeignet.
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
  Und hier dazu im Kontrast eine Stimme der Vernunft – es ist die von Michael Müller: „Wir können nicht dauerhaft im Lockdown leben“, sagt der Regierende Bürgermeister im Interview mit Anke Myrrhe und Julius Betschka von Team Checkpoint (hier nachzulesen). Weitere Erkenntnisse: Müller schläft fünf Stunden, spielt in den Sitzungen mit Merkel nicht Candy Crush und kann gut in den Spiegel schauen. Zu Söder fällt ihm als erstes Wort „selbstbewusst“ ein, über Friseure wurde mehr gestritten als über Schulen – und er glaubt: „Wir haben gut kommuniziert“. Außerdem: „Richtig berührend sind die Reaktionen der Älteren, die Ihre Impfung bekommen haben. Da hat man das Gefühl, diese Briefe werden unter Tränen geschrieben, vor Freude und Glück.“  
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
 
 
 
 
Reklame
 
 
Oktober ist der neue Februar
In einer normalen Welt würden wir heute den Ball der Wirtschaft des VBKI feiern. Leider sind die Zeiten alles andere als normal. Aber: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Bitte merken Sie sich den 2. Oktober 2021 vor – das Jahr soll nicht ohne einen Ball der Wirtschaft verstreichen! Drücken Sie uns die Daumen, laufend aktualisierte Infos finden Sie hier.
 
 
 
 
  Weitere Meldungen im Telegramm:

+ Neuer Corona-Bericht von TU-Professor Kai Nagel (Projekt „Modus-Covid“) – zentrale Aussagen: Schnelltests sind mit leichten Lockerungen kombinierbar, aber eine Öffnung der Innengastronomie ist „unverantwortlich“. Nagels Rat: „Die Nerven bewahren.“

+ Neues Kriminalitäts-Buch von Oberstaatsanwalt Ralph Knispel („Rechtsstaat am Ende“): „Jeden zweiten Mittwoch im Monat werden ab 17 Uhr die Rechner abgeschaltet. 13 Stunden lang haben wir keinerlei Datenzugriff im Computersystem.“ Knispels Rat (u.a.): „Den Fahrzeugpark der Polizei auf Vordermann bringen.“ (Q: „B.Z.“)

+ Erster bestätigter Corona-Fall bei Gorilla – „Peta“ fordert die Schließung des Berliner Zoos. CP-Analyse: Die Impfliste muss umgeschrieben werden.

+ Berlin war in diesem Winter (meteorologisch Dezember, Januar, Februar) das trockenste aller Bundesländer – jedenfalls in Regenmenge gemessen (beim Bier sieht das anders aus).

+ SPD-Stadtrat Gordon Lemm (Marzahn-Hellersdorf) schlägt wegen des Corona-bedingten Schichtbetriebs an den Schulen einen Sonnabendunterricht vor. Die gleiche Idee hatte die CDU im Sommer auch schon mal (und ich hatte das auch schon mal, Sonnabendunterricht – ist eine Quälerei und eigentlich ein Fall fürs Jugendamt).
 
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
  Außerdem heute in der Checkpoint-Abo-Ausgabe (u.a.): Was Sie in 48 Stunden Berlin trotz Corona alles erleben können – und unser Checkpoint-Rätsel für Berlinkenner (zu gewinnen gibt’s einen exklusiven Checkpott). Außerdem mit Abo: Freier Zugriff auf alle „Tagesspiegel plus“-Texte.  
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
  Übrigens: Unsere supercoolen Checkpoint-Beutel sind wieder da – wer jetzt ein neues Abo abschließt (alle Plus-Inhalte und die Checkpoint-Vollversion mit allen Meldungen und die berühmten „Berliner Schnuppen“ von Comic-Star Naomi Fearn), bekommt einen umsonst dazu (ohne Haken, aber mit Henkel). Und das Beste: Zwei Monate kosten zurzeit nur zusammen 5 Euro (inkl. Checkpoint-Beutel; danach pro Monat 14,99 Euro, jederzeit zum Monatsende kündbar). Wir würden uns sehr freuen, Sie hier demnächst als Abonnentin oder Abonnenten begrüßen zu dürfen!  
     
 
Teilen: auf Facebook teilen auf Twitter teilen per WhatsApp teilen per E-Mail teilen
 
 
Heute exklusiv für Abonnenten:
 
 


Schlendern abseits des Trubels - acht Orte in und um Berlin, die wir ohne die Coronakrise nie entdeckt hätten: Wenn die Lieblingsplätze des Alltags überlaufen sind, müssen neue Pfade gesucht werden. Die schönsten Zufallsfunde, die wir in einem Jahr Pandemie in Berlin gemacht haben. Mehr lesen
 
Diabetes nach Corona-Infektion - von Covid-19 Genesene sollten auf bestimmte Symptome achten: Das Coronavirus Sars-CoV-2 könnte bei schweren Fällen den Zuckerstoffwechsel durcheinanderbringen. Das kann zu dauerhaften Stoffwechselstörungen führen. Von Gerlinde Felix. Mehr lesen
 
Wie gefährlich Fliegen in der Pandemie ist: Unten steht das Leben still -über den Wolken hat die Bar noch offen. Lange galt Fliegen nicht als Infektionstreiber. Daran gibt es jetzt erhebliche Zweifel. Ein Report von Tim van Beveren und Lorenz Maroldt. Mehr lesen
Jetzt 30 Tage kostenlos testen
 
Mehr über das Tagesspiegel Plus Abo erfahren
 
 
 
 
Folgen Sie uns auf:

Facebook   Twitter   Instagram  
 
 
Datenschutz | Kontakt | Impressum
 
 
Verlag Der Tagesspiegel GmbH, Askanischer Platz 3, 10963 Berlin
Geschäftsführer: Farhad Khalil, Ulrike Teschke
Chefredakteure: Lorenz Maroldt, Mathias Müller von Blumencron
AG Charlottenburg HRB 43850, UID: DE 151725755
Verantwortlich im Sinne von § 18 Abs. 2 MStV: Lorenz Maroldt
Redaktion: Stefanie Golla, Ann-Kathrin Hipp, Nadine Voß
für redaktionelle Inhalte: checkpoint@tagesspiegel.de
für Fragen zum Datenschutz & technischen Problemen: team-checkpoint@tagesspiegel.de
für Anzeigen: Verlag Der Tagesspiegel GmbH, anzeigen-online@tagesspiegel.de
 
 
Um den Checkpoint nicht mehr per Email zugeschickt zu bekommen, klicken Sie hier.
 
Checkpoint