„Güle, güle Avrupa“

Liebe Frau Do,

es waren nur drei Wörter, die ein türkischstämmiger Freund von mir gestern bei Facebook veröffentlichte: „Güle, güle Avrupa“. Auf Deutsch heißt das: „Tschüss, Europa!“ Er hat wohl recht. Die Türkei hat sich mit ihrem Votum für eine autoritäre Verfassungsänderung von der EU losgesagt, fast 60 Jahre nachdem sie das erste Mal die Mitgliedschaft beantragte. Mit dem Umbau in eine „gelenkte“ Demokratie beginnt Präsident Erdogan den Abbau der westlich orientierten, säkularen Republik à la Atatürk. Ein Trauerspiel. Nun soll auch die Todesstrafe wieder eingeführt werden. Besonders fassungslos beobachten wir, dass so viele Deutschtürken einem Mann folgen, der kritische Journalisten und Oppositionelle einsperren lässt. Die Integrationspolitik scheint bei diesen Bürgern gescheitert. Herzlich willkommen in der Parallelgesellschaft! Meinen Kommentar zum Referendum lesen Sie hier. Gregor Mayntz analysiert die Lage.

Bekommen Sie schon etwas vom Landtagswahlkampf mit? Nicht wirklich, oder? Mal abgesehen von den irrwitzig oberflächlichen Wahlplakaten, die unsere schöne Landschaft verschandeln. Da es am 14. Mai aber nicht nur um die Zusammensetzung des neuen Landtags, sondern um ganz konkrete Entscheidungen für unsere Zukunft geht, helfen wir nach. Und bringen den Wahlkampf zu Ihnen. Mit einem zum Talk-Studio umgebauten Wohnmobil gehen wir auf „rheinische Wahlfahrt“. Bis zum 29. April machen wir in sieben Städten, von Erkelenz bis Duisburg, von Leverkusen bis Rees, Station. Im Tour-Mobil können Sie mit den Politikern ins Gespräch kommen, alle Diskussionen übertragen wir außerdem live bei Facebook. Alles Weitere dazu unter: www.rp-online.de/wahlfahrt

Heute würde man Reinhard Mey als Singer-Songwriter bezeichnen. So nennt man jene Sänger, die sich auf nicht mehr als ihre Gitarre und ihre selbst verfassten Texte verlassen. Bei Reinhard Mey passt Liedermacher trotzdem irgendwie besser. Denn das ist er schon seit 1964. Mehr als 500 Lieder umfasst sein Werk, darunter der Evergreen „Über den Wolken“. Mal schnulzig und rührselig, mal politisch klagend und die Autoritäten verhöhnend. Ein 68er ist er bis heute geblieben. Unserem Musikredakteur Philipp Holstein hat der 74-Jährige eines seiner seltenen Interviews gegeben.

Herzlichst,

Ihr