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Stimme
des Westens

Moritz Döbler

02. April 2020

Liebe Frau Do,

es gibt gute Nachrichten an der Corona-Front. In ihrem Podcast am Wochenende hatte die Bundeskanzlerin gesagt: „Es muss in Richtung von zehn Tagen gehen, damit unser Gesundheitssystem nicht überfordert wird.“ Mit „es“ meinte Angela Merkel die Verdopplungszeit – also in wie vielen Tage sich die Zahl der Infektionen in Deutschland verdoppelt. Aktuell seien es etwa fünfeinhalb, am Anfang zwei Tage gewesen. Die gute Nachricht: In NRW, dem bevölkerungsreichsten Bundesland, sind es jetzt tatsächlich zehn Tage. Was das bedeutet, hat mein Kollege Philipp Jacobs analysiert. Es geht um einen zentralen Indikator, auf den die Bundesregierung ihre Entscheidungen basiert.

Und noch eine gute Nachricht: Die Kliniken in Deutschland seien inzwischen ausreichend mit Intensivbetten ausgestattet, berichtet die Deutsche Krankenhausgesellschaft. Ungefähr 40.000 gebe es jetzt, davon 30.000 mit Beatmungsgerät für die besonders kritischen Verläufe bei Covid-19. Mit dem Chef der Gesellschaft, Gerald Gass, der von Haus aus Volkswirt ist, hat unsere stellvertretende Chefredakteurin Eva Quadbeck ein Interview geführt, in dem er zahlreiche Schwachpunkte nennt und der Politik Hausaufgaben für die Zeit nach der Pandemie aufgibt. „Wir lernen auch, dass wir unser System überreguliert haben.“

Ja, es gilt, aus der Corona-Krise zu lernen. Unsere Gesellschaft ist einem gigantischen Stresstest ausgesetzt. Was vorher nicht so richtig gut funktionierte, funktioniert jetzt erst recht nicht. Das gilt zum Beispiel für die Galeria-Kaufhof-Karstadt-Gruppe, die ein sogenanntes Schutzschirmverfahren beantragt hat, nachdem sie pro Woche 80 Millionen Euro weniger Umsatz erzielt als bisher. Die Hintergründe hat mein Kollege Georg Winters aufgeschrieben.

Aber für die Lehren braucht es noch Zeit, und vorerst richten sich die Blicke auf die nächsten Wochen, nicht die nächsten Jahre. In einer digitalen Ministerpräsidentenkonferenz sind gestern einige Beschlüsse gefallen, die unsere Berliner Korrespondentin Kristina Dunz zusammengefasst hat. Vermutlich der wichtigste: Die Ausgangsbeschränkungen gelten mindestens zwei Wochen länger als erhofft, nämlich vorerst bis zum 19. April. Alle aktuellen Nachrichten zur Pandemie können Sie nach wie vor in unserem ständig aktualisierten Liveblog verfolgen.

Mit der Bundesliga geht es wohl im Mai irgendwie weiter, aber die Profi-Vereine erleben gerade einen Boom ihrer E-Sports-Teams, die ebenfalls um Meisterschaften kämpfen. Die Wettkämpfe funktionieren in Zeiten des Social Distancing besser denn je. Unser Sport-Chef Gianni Costa und Karsten Kellermann haben sich mit der vergleichsweise jungen Disziplin beschäftigt, in der auch das in der wirklichen Welt abgesagte Rheinduell Borussia gegen Leverkusen ausgetragen wurde. Falls Sie lieber ein bisschen echten Fußball zu Hause trainieren wollen, empfehle ich Ihnen unsere neue Video-Serie #fitzuhause.

Wenn Ihnen der Sinn danach steht, etwas zu lesen, was nichts, aber auch gar nichts mit Corona zu tun hat, empfehle ich Ihnen unser Stück von Bertram Müller über Raffael. Vor 500 Jahren starb der Maler und Architekt, gerade mal 37 Jahre wurde er alt. Was es mit ihm, seinem Werk und seiner Zeit auf sich hatte, liest sich spannend. Die Engel, die er auf seinem Gemälde der „Sixtinischen Madonna“ platziert hatte, finden sich heute auf Kaffeetassen, Regenschirmen und Postern.

Ich vermute, auch in weiteren 500 Jahren werden die Menschen sich noch an Raffael erinnern – aber nicht an das Virus, das uns jetzt das Leben schwer macht. Ein tröstlicher Gedanke, oder?

Herzlich

Ihr

Moritz Döbler

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