Katar verkündet Einigung zwischen Israel und Hamas
● CSU-Wähler uneins über Söder |
● Deutsche Wirtschaft ohne Schwung |
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Liebe Leserin, Lieber Leser, trotz der nicht so richtig begeisterten Reaktionen nach Robert Habecks Idee, Anleger mit neuen Sozialabgaben zu belasten: Es ist nicht alles schlecht. Gestern bin ich zum Beispiel ziemlich lange auf den Familienfotos des Noch-Wirtschaftsministers hängen geblieben. Die Kolleginnen und Kollegen von BUNTE waren so freundlich, sie auf drei Seiten auszubreiten: Ehefrau Andrea, 54, und vier sympathisch aussehende Söhne zwischen 22 und 28 Jahren, dänisch sozialisiert. Der Älteste ist Katastrophenschutz-Experte bei der Feuerwehr Kopenhagen. Eine Bilderbuch-Familie. Anlass ist das heute erscheinende Habeck-Œuvre namens „Den Bach rauf. Eine Kursbestimmung“. Ein Wahlkampf-Buch, 144 Seiten Ich-Erzählung für 18 Euro. Plagiatsverdacht besteht nicht, dafür Floskel-Alarm: „Die Herausforderung ist groß wie lange nicht mehr. Doch wir können es packen, wie wir es in der Vergangenheit gepackt haben. Wir müssen es aber auch wollen.“, beschwört der grüne Guru seine Leserschaft. Ergänzt um den orthopädischen Rat: „Den Rücken gerade machen, die Dinge beim Namen nennen und dann mutig den Bach rauf!“ |
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| Wahlkämpfer (und Buchautor) Robert Habeck mit Livestreamer Max Knabe, bekannt unter dem Pseudonym „HandOfBlood“, beim Portal Twitch (©HandOfBlood) |
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Die FAZ hat sich daraufhin ins Archiv begeben und fand heraus, dass Martin Schulz schon 2017 den „geraden Rücken“ forderte, Beatrix von Storch 2018, Olaf Scholz 2019 und Christian Lindner gar 2011. Die erste urkundlich erwähnte Rücken-Rhetorik im Bundestag stammt aus dem Jahr 2007, Urheberin war die Grüne Brigitte Pothmer. Nicht originell in Haltungsfragen also, doch Habecks Kursbestimmung sei „stark in der Analyse“, findet dpa-Rezensentin Martina Herzog, schränkt aber direkt ein: „bei der Problembehandlung etwas weniger.“ Habeck selbst formuliert das so: „Die Dinge sind so komplex, die Standpunkte so vielfältig, dass sich Wählerinnen und Wähler weniger an Konzepten, Werten, Ideen orientieren, sondern an: Menschen.“ Damit meint er natürlich: sich. Denn sein Ziel ist schließlich: „Kanzler werden, Mensch bleiben.“ Der New Yorker Gouverneur Mario Cuomo prägte einmal den klugen Satz: „Wahlkampf ist Poesie, Regieren ist Prosa.“ Sagen wir so: Poesie beherrscht Habeck. Ich mache jetzt mal ein paar Rückenübungen und freue mich auf Ihr Feedback an feedback@focus-magazin.de |
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| Markus Söder: Im eigenen Lager hadern viele mit dem Nein des CSU-Chefs zu Schwarz-Grün (©dpa) |
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Bayern-Umfrage: CSU stark, verliert aber |
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Der repräsentative BR24 BayernTrend zeigt: Wäre am Sonntag Bundestagswahl, würden im Freistaat 42 Prozent für die CSU stimmen. Ein Minus von drei Prozentpunkten gegenüber November, aber deutlich mehr als 2021 (31,7 Prozent). Die AfD landet aktuell bei 16 Prozent (-1, 2021: 9), die Grünen bei 14 (+1, 2021: =), die SPD bei 10 (+1, 2021: 18), die FDP bei 4 (+1, 2021: 10,5) und das BSW liegt unter 3 Prozent. Die Freien Wähler kommen auf 5 Prozent (+1, 2021: 7,5). Für den Einzug in den Bundestag wären mindestens drei Direktmandate oder bundesweit mindestens fünf Prozent der Zweitstimmen nötig. Bei der Koalitionsfrage zeigt die BR24-Umfrage: Markus Söders Absage an Schwarz-Grün finden aktuell 45 Prozent richtig, 46 Prozent falsch. Selbst in seiner CSU ist sein Kurs umstritten: 52 Prozent finden ihn richtig, 41 Prozent nicht. Nur 15 Prozent der insgesamt Befragten befürworten eine Große Koalition, 11 Prozent sind für ein Bündnis der Union mit FDP oder AfD. 9 Prozent finden, dass die nächste Bundesregierung Schwarz-Grün sein sollte. |
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| Tel Aviv: Unterstützer der von der Hamas entführten Geiseln umarmen sich, als sie von den Fortschritten bei den Verhandlungen hören (© Reuters) |
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Gaza-Krieg: Einigung zwischen Israel und Hamas |
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Israel und die Terror-Organisation Hamas haben sich laut Katars Ministerpräsident Mohammed Al Thani auf den Austausch von Geiseln und palästinensischen Häftlingen sowie eine Waffenruhe in Gaza geeinigt. Sie soll am Sonntag um 11.15 Uhr deutscher Zeit in Kraft treten und zunächst 42 Tage dauern. Das israelische Sicherheitskabinett, das heute um 10 Uhr deutscher Zeit zusammentritt, muss dem Abkommen noch zustimmen. Ebenso die Regierung. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will erst nach abschließender Klärung von Details eine Stellungnahme abgeben, sagte sein Büro gestern Nacht. An den letzten Einzelheiten werde noch gearbeitet. Im Gazastreifen brachen Menschen in Jubel aus und strömten auf die Straßen, noch ehe es eine offizielle Bestätigung gab. Die Angehörigen israelischer Geiseln in Tel Aviv nahmen die Aussicht auf die Freilassung von 33 der Entführten mit gemischten Gefühlen auf. „Ich werde es erst glauben, wenn ich sehe, wie unsere Geiseln die Grenze nach Israel überqueren“, sagte Jimmy Miller, Cousin der Geisel Schiri Bibas, der dpa. |
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| Container-Verladestation in Frankfurt – Deutschlands Wirtschaft brummt nicht mehr (© AP) |
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Deutsche Wirtschaft schrumpft – Besserung nicht in Sicht |
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Die deutsche Wirtschaft geht durch die längste Rezession seit mehr als 20 Jahren. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank 2024 um 0,2 Prozent und damit zum zweiten Mal in Folge, so das Statistische Bundesamt. 2023 war die Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent geschrumpft. Zwei Rezessionsjahre in Folge gab es zuletzt 2002/2003. Auch für 2025 sind Volkswirte zurückhaltend: „Ich erwarte ein Mini-Wachstum von 0,2 Prozent“, sagt Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer zum FOCUS. Wegen der „massiven Verschlechterung der Standortbedingungen“ hielten sich Unternehmen mit Investitionen zunehmend zurück. Hinzu kämen wachsende Risiken durch den Amtsantritt von Donald Trump. Der Republikaner könnte den „Kollaps des regelgebundenen Welthandelssystems herbeiführen“, warnt Krämer. Gleichzeitig stecken wichtige Branchen wie die Automobil- und Bau-Industrie in der Krise. Erst am Dienstag hatte VW ernüchternde Absatzzahlen vorgelegt. Der Bau steht vor dem fünften Rückgang des Bauvolumens in Folge. Außerdem schwächelt der Konsum. Aus Sorge um den Arbeitsplatz halten viele Haushalte ihr Geld zusammen. |
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| Seit gestern in einigen Regionen im Test: Die elektronische Patientenakte (ePA) (© imago) |
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Die elektronische Patientenakte: Was Sie jetzt wissen sollten |
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Die elektronische Patientenakte (ePA) startet – zunächst in Modellregionen wie Hamburg und Franken, ab Mitte Februar dann bundesweit. Die gesetzlichen Krankenkassen richt sie für Versicherte, die nicht widersprochen haben, automatisch ein. Aber was bedeutet die ePa konkret? Die wichtigsten Fragen und Antworten: Wie funktioniert die ePA? Als digitale Akte, die medizinische Daten wie Befunde, Diagnosen und Medikamente zentral speichert. Versicherte können sie per App einsehen und selbst Daten hinzufügen. Die ePA-Nutzung ist freiwillig, sie kann jederzeit gelöscht werden, und läuft über eine App der Krankenkasse, abgesichert mit dem elektronischen Personalausweis oder der Gesundheitskarte mit PIN. Wer hat Zugriff auf die Daten? Die Versicherten entscheiden, welche Ärzte welche Informationen einsehen dürfen. Zugriffsrechte können sie also auch anpassen oder entziehen. Alles wird protokolliert. Laut Gesundheitsministerium sollen die Daten sicher sein. Was ist mit älteren Gesundheits-Daten? Bereits existierende Befunde wie CTs oder Röntgenaufnahmen können Patienten hochladen. Entweder über die App oder mithilfe von Praxen und Kliniken. So lässt sich der Verlauf von Erkrankungen überblicken. Ist die ePA auch im Ausland verfügbar? Ja, weltweit sogar, solange eine Internetverbindung besteht. Allerdings hängt die Nutzung von rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen vor Ort ab. |
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12,1 Millionen Aktionäre gab es 2024 in Deutschland. Damit ist die Zahl der Anleger laut Frankfurter Aktieninstitut zum zweiten Mal in Folge gesunken. Das Rekordhoch war 2022, als 12,9 Millionen Menschen Geld an der Börse investiert hatten. |
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| Animiert zum Rauchen – die Tabakwerbung (© imago) |
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Weniger Tabakwerbung – weniger Raucher |
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Tabakwerbeverbote senken die Wahrscheinlichkeit, mit dem Rauchen anzufangen, um 37 Prozent. Auch bereits rauchende Menschen würden ihren Konsum einschränken, gäbe es keine Werbung und kein Sponsoring für Zigaretten mehr – im Schnitt um 20 Prozent. Zu diesen Ergebnissen kommt eine im Fachmagazin „Tobacco Control“ veröffentliche Analyse. „Angesichts der Ergebnisse dieser Untersuchung liegt es nah, dass umfassende Verbote größere Auswirkungen auf das Rauchverhalten haben würden“, erklären die Autoren. Sie verweisen aber auch auf große Forschungslücken. Weltweit rauchen knapp eine Milliarde Menschen. 15 Prozent (13 Prozent in Deutschland) aller Todesfälle lassen sich auf direkte Folgen des Rauchens zurückführen. Um sie einzudämmen, hat die Weltgesundheitsorganisation bereits 2003 Leitlinien festgelegt. Doch laut der neuen Studie haben nur 17 der 182 beteiligten Länder ein Komplettverbot eingeführt, während 37 Länder die Werbung überhaupt nicht einschränken. Deutschland hat die Tabakwerbung zuletzt weiter eingeschränkt, belegt aber im europäischen Vergleich einen der letzten Plätze beim Kampf gegen den Tabakkonsum. |
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Gewinner: Der Virologe Hendrik Streeck, 47, ist stolzer neuer Träger des Bundesverdienstkreuzes erster Klasse. Den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland erhielt er, weil er sich „neben seiner Tätigkeit in der HIV-Forschung weit über das übliche berufliche Maß hinaus“ engagiere. Seit einiger Zeit auch politisch: als Direktkandidat der Bonner CDU für die Bundestagswahl. | |
Verliererin: Nach ihrer Schaum-Attacke auf FDP-Chef Christian Lindner wird gegen Christiane Kiesow, 34, wegen des Verdachts auf Körperverletzung und Beleidigung ermittelt. Jetzt muss sich die Linken-Politikerin auch aus dem Greifswalder Bauausschuss zurückziehen, berichtet die „Ostsee-Zeitung“. Die Parteispitze hatte ihre Aktion deutlich kritisiert. | |
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DLD Der DLD feiert sein 20. Jubiläum! Heute startet die „Digital, Life, Design“-Konferenz in München unter dem Motto „Future Positive“. Unter der Schirmherrschaft von Hubert Burda erwartet das führende Forum für Zukunfts-Trends in der Digitalisierung prominente Gäste wie Greg Lavender (Intel), Colin Jarvis (OpenAI), Astro Teller (Alphabet X Moonshot) und Marietje Schaake (Stanford University). | |
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… startete gestern eine SpaceX-Rakete von Cape Canaveral in Florida mit einer besonderen Fracht – einem Schwedenhäuschen im Miniaturformat. Sein Ziel: der Mond. | | Kunstprojekt: So könnte die neue Nachbarschaft des „Moonhouse“ (passt auf eine Handfläche) bald aussehen (© Lars Ahlberg/The Moonhouse) | Der Künstler Mikael Genberg, 61, platzierte weltweit schon Dutzende der ikonischen roten Häuschen – auf Bäumen, unter Wasser sowie auf dem Dach der „Avicii Arena“ in Stockholm. Für das geschätzt 15 Millionen Euro teure Foto-Projekt stellt das private japanische Raumfahrtunternehmen ispace eine Mond-Landefähre und einen Rover mit HD-Kamera zur Verfügung, an dessen Stoßstange das Mini-Haus befestigt sein wird. Ab Mond-Landung in etwa vier Monaten hat Genbergs Team dann 24 Stunden Zeit, perfekte Bilder vom „Moonhouse“ zu inszenieren. Danach setzt der Roboter seine eigentliche Mission fort: Mondstaub-Proben einsammeln. Herzlich | | Tanit Koch |
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