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Basel, 29. August 1897
Vor 125 Jahren tagte der Erste Zionistenkongress

Die Idee eines Kongresses war „wie der Morgenstern, der einem wundervollen Frühlingsmorgen den ewigen Maienglanz verleiht“, erinnerte sich später „Ben Ami“, der russische Schriftsteller Mordechai Rabinowicz, und fügte an: „Wohl dem, der diesen Frühling mit erlebt hat.“ Der Historiker Joseph Klausner verglich die Stimmung mit der Euphorie, die während der Offenbarung am Sinai geherrscht haben musste. Ben Ami zog ebenfalls historische Vergleiche: „Vor uns erscheint eine wunderbar erhabene königliche Figur, mit hoheitsvollen, tiefen Augen, die eine stille Trauer verraten. Es ist nicht mehr der elegante Dr. Herzl aus Wien, es ist ein aus dem Grabe erstandener königlicher Nachkomme Davids, der vor uns erscheint, in der Größe und Schönheit, mit der Phantasie und Legende ihn umwoben haben.“ Von einer wahren Metamorphose sprach auch der Chovevei Zion-Abgesandte Bychowski aus Warschau: „Kein eleganter Wiener stand auf dem Podium, sondern eine Erzfigur aus einem Guß. Ein Ernst im Gesicht, den ich seit damals überhaupt nie mehr gesehen habe, eine Festigkeit der Stimme, die ich niemals gehört habe“.

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Theodor Herzl am Ersten Kongress 


Vom einfachen Schnorrer zum Hochschulprofessor
Viele Journalisten berichteten in der internationalen Presse über die Kongresse

"Wohin man im Inneren der Stadt und auf den Bahnhöfen kommt, klingen fremde Sprachen entgegen, aber nicht die in der Schweiz so oft vernommenen, kaum mehr beachteten Töne des Englischen und Französischen, sondern slawische Laute und – was noch mehr überrascht – der Klang der hebräischen Sprache", beschrieb die in Berlin verlegte "Jüdische Presse" das städtische Leben Basels in den Spätsommertagen des Jahres 1897. "Und die Typen der Personen, die wir in diesen ungewohnten Idiomen reden hören, sind so unverkennbar jüdisch, dass kein Zweifel bleibt: Es sind die Besucher des Zionisten-Kongresses, welche von weither zusammengeströmt sind."

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AUßERDEM AKTUELL:

Der Preis bleibt heiß
Explodierenden Immobilienpreise und Mieten sorgen dafür, dass immer mehr Israelis Probleme haben, den Alltag zu meistern. Aber auch die Lebensmittel und andere Artikel des täglichen Bedarfs werden für manche langsam unerschwinglich. 

Nicht überbewerten, nicht unterschätzen
Armin Pfahl-Traughbers Buch "Intellektuelle Rechtsextremisten" über die Neuen Rechten
Ein Denkmal aus Papier
Holocaust-Tagebücher jüdischer Kinder und Jugendlicher

ÜberLeben – Berlin – Givatayim
Die in Berlin lebende israelische Künstlerin Anat Manor lässt uns in ihrem Film an den Lebens- und Überlebensgeschichten von 14 Bewohner*innen des Berliner Jeanette Wolff Seniorenzentrums und des israelischen Altenheims Mishan Givatayim teilhaben. Sie kreisen um Leben, Liebe und Tod, aber auch um Fragen wie: Was wollen wir an die nächste Generation weitergeben?

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