Hier klicken, um Newsletter im Browser zu öffnen. | |
| Moritz Döbler Chefredakteur | 11. September 2024 |
|
gerade ist die erste und womöglich letzte TV-Debatte von Kamala Harris und Donald Trump zu Ende gegangen (und auch die erste Begegnung der beiden). Ich habe mir den Wecker gestellt und das Spektakel verfolgt. Der Ex-Präsident, der den Gepflogenheiten folgend immer wieder als Präsident angesprochen wurde, zeigte sich gewohnt angriffslustig und radikal. Immer wieder kam er auf die Migration. Er war sich nicht zu schade zu behaupten, dass Haitianer in Ohio Hauskatzen einfangen, um sie zu essen. Die örtliche Polizei hatte das in sozialen Medien verbreitete Gerücht zurückgewiesen, es gibt dafür keinen Beleg. Die wichtigsten Passagen der Debatte finden Sie in unserem Live-Blog, den Petrina Engelke in den USA erstellt hat, eine Zusammenfassung lesen Sie hier . Vizepräsidentin Kamala Harris zeigte sich energisch, aber kam gegen diese geballte Ladung aus Angeberei und apokalyptischem Geraune, aus Halbwahrheiten und Lügen schwer an. Einige Male lachte sie Trump aus, als ob ihr die Worte fehlten. In Bezug auf die Ukraine dürfte er eine Haltung mit einfachen Worten formuliert haben, die viele teilen: Der Krieg müsse schnellstmöglich mit einem Deal enden. Er wirkte in solchen Momenten souveräner und klarer als seine Kontrahentin. In knapp zwei Monaten fällt die Entscheidung, es ist eine der wichtigsten US-Wahlen seit Jahrzehnten. Die groÃe Nation zeigt sich politisch zerrissen wie schon lange nicht mehr. Wie viele meiner Generation habe ich das Land stets als Sehnsuchtsort empfunden. Vor über 40 Jahren ging ich als Austauschschüler für ein Jahr nach St. Louis, Amerika lieà mich seitdem nicht mehr los. Unzählige Male war ich dort, privat und beruflich. Als Praktikant bei dpa in Washington durfte ich eine Präsidentschaftsdebatte vor Ort verfolgen, seitdem habe ich viele gesehen, aber diese hat mich besonders bewegt. In meinem Kommentar zeichne ich das Patt des Abends nach und versuche zu zeigen, wie froh wir trotz allem über unsere politische Kultur in Deutschland sein können . Die entscheidende politische Nachricht aus den USA kam nach der Debatte: Superstar Taylor Swift unterstützt Kamala Harris . âIch habe mich informiert und meine Entscheidung getroffenâ, postete sie auf Instagram. FuÃball hatte ich Ihnen für heute auch versprochen â wie das Spiel Niederlande-Deutschland lief, folgt weiter unten. |
|
| Kamala Harris und Donald Trump während des TV-Duells., FOTO: dpa/Alex Brandon |
ANZEIGE | | Neue Anleihe der Semper idem Underberg AG â erstmalig über die Website zeichnen! Das Rheinberger Familienunternehmen, 1846 gegründet, steht für nachhaltiges Wachstum, ein resilientes Geschäftsmodell und ein etabliertes Kapitalmarktprofil seit 2011. mehr |
|
ANZEIGE | | Endlich macht Schule SpaÃ! Freundliche Atmosphäre, Top-Ausstattung, motivierte Lehrer und individuelle Förderung. Bei den Gaesdoncker Infotagen vom 23.-26. September kann man das Traditions-Internat live erleben. Buchen Sie jetzt Ihren Termin. |
|
Migration: Nach dem ersten Treffen von Ampel und Union hatte CDU-Chef Friedrich Merz ein Ultimatum gestellt. Die Bundesregierung müsse bereit sein, âdass der unkontrollierte Zuzug an den Grenzen gestoppt wird und diejenigen, die immer noch kommen, an den Grenzen in Deutschland zurückgewiesen werdenâ. Sonst mache ein zweites Treffen keinen Sinn. Dann ging Innenministerin Nancy Faeser weitgehend darauf ein, sodass er sich nicht entziehen konnte. Aber gestern Abend lieà die Union die Gespräche platzen. Als âverpasste Chance in der Migrationspolitikâ wertet Jan Drebes den Abbruch in seinem Kommentar und erläutert, woran es gehakt hat. âWas ein Schulterschluss zwischen Regierung und Opposition in einem der drängendsten politischen Themen hätte werden können, ist nun ein Scherbenhaufen.â Ja, stimmt. Aber so sinnvoll eine Einigung wäre, erscheint sie mir nur ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl als unrealistisch. |
|
|
Und jetzt zum FuÃball. Die deutsche Nationalmannschaft hat das schnellstes Gegentor seit 50 Jahren kassiert â am Ende aber völlig verdient ein 2:2-Unentschieden gegen die Niederlande in der Nations League in Amsterdam erkämpft. Gianni Costa war für Sie vor Ort und berichtet von der Neuauflage des Länderspielklassikers. âEs ist noch gar nicht so lange her, und die deutsche Mannschaft wäre vermutlich mit einer gehörigen Abreibung vom Feld gegangenâ, schreibt er. âEs läuft freilich noch nicht alles zusammen, doch man hat den Eindruck, dass endlich wieder das Kollektiv vom Teamgeist getragen wird.â Eine Abreibung habe ich mir gestern geholt. Einigen von Ihnen fiel auf, dass Richard Nixon beim TV-Duell mit John F. Kennedy im Jahr 1960 nicht Präsident, sondern Vizepräsident war. Kennedy gewann die Wahl, 1968 schaffte es Nixon im zweiten Anlauf. Ich bedaure den Fehler und kann nur um Entschuldigung bitten. Zum Abschluss teile ich ein Kennedy-Zitat mit Ihnen, das gut in die Morgenstunden und auch in diese politischen Zeiten passt: âEinen groÃen Vorsprung im Leben hat, wer da schon handelt, wo die anderen noch reden.â Genug geredet, have a nice day! |
|
| P.S. Was hat uns unsere erste Liebe gelehrt? Und wie fühlt sich Liebe an, die über den Tod hinaus anhält? In unserer Reihe âBei aller Liebeâ widmen wir uns dem schönsten Gefühl überhaupt â und präsentieren viele spannende Geschichten. |
|
Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH | Zülpicher StraÃe 10 | 40196 Düsseldorf Tel: 0211 5052361 Email
Geschäftsführung: Johannes Werle | Hans Peter Bork | Matthias Körner Amtsgericht Düsseldorf HRB 68 Ust ID DE 121 306 412 Impressum | Datenschutz | Kontakt | Hier abbestellen | |
|