Die besten Geschichten fürs Wochenende
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Ein Richter kritisiert Richterkollegen
Lieber Herr Do
Die Klimaseniorinnen jubelten, als im April der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg die Schweiz verurteilte. Die Richter hatten kritisiert, die Schweiz würde ältere Frauen zu wenig vor den Folgen des Klimawandels schützen. Politiker aller Parteien gaben darauf ihrer Freude (links) oder ihrer Empörung (Mitte, rechts) Ausdruck. Nicht geäussert hat sich dazu bislang das höchste Schweizer Gericht.
Jetzt schaltet sich ein amtierender Bundesrichter in die Debatte über das umstrittene Urteil ein. «Es ist absurd», sagt Thomas Stadelmann im Interview mit den Inlandredaktoren Kari Kälin und Andreas Maurer. Er bezeichnet es als Beispiel für richterlichen Aktivismus.
Stadelmann wirft dem Gerichtshof vor, Kompetenzen überschritten zu haben. «Seine Aufgabe besteht darin, die Europäische Menschenrechtskonvention zu interpretieren und nicht das Pariser Klimaabkommen anzuwenden.» Richterinnen und Richter müssten Gesetze auslegen, aber nicht selber Gesetze schaffen. Stadelmann sagt, er habe das Vertrauen in den Gerichtshof für Menschenrechte «komplett verloren».
Stadelmann geht davon aus, dass er nach diesem Interview selber mit dem Vorwurf konfrontiert werden wird, seine Kompetenzen zu überschreiten. Normalerweise äussern sich Bundesrichter nur zu ihren Urteilen. Er sagt aber, er beschäftige sich schon seit einiger Zeit wissenschaftlich mit dem Thema des richterlichen Aktivismus und werde in den nächsten Monaten Beiträge dazu in juristischen Festschriften veröffentlichen.
Gute Lektüre beim Interview und anderen Texten – und ein schönes Wochenende!
Patrik Müller, Chefredaktor
Für Sie zusammengestellt von Alexandra Pavlović, Tagesleiterin Online.
 
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Sieben aktuelle Geschichten in Kürze
Interview
«Es ist absurd»: Erstmals äussert sich ein Bundesrichter zum Klima
Eigentlich sollten die Entscheide des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte Leitlinien für das Schweizer Bundesgericht sein. Doch Richter Thomas Stadelmann erklärt jetzt, warum er das Vertrauen in die höchste Instanz verloren hat.
 
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Drei Themen im Detail
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Theatersaison 2024/25
Stresst Sie das Theater-Überangebot? Mit dem Stück-O-Mat finden Sie die Inszenierung, die zu Ihnen passt
Blutig oder lustig? Politisch oder abgedreht? Unser Stück-O-Mat macht das Durchblättern von Spielzeitheften überflüssig. Finden Sie bei uns die Theaterinszenierung, von der Sie garantiert nicht enttäuscht werden.
 
2. Er forscht zum Städtebau und Zusammenleben, nun knöpft sich Richard Sennett die Kommunikationsstrategien von Donald Trump vor. Und kommt im Bezug auf politischen Handlungsspielraum zu einem ernüchternden Fazit.
Grosses Interview
«Ein Drittel der amerikanischen Wähler ist empfänglich für rassistische Botschaften», sagt der grosse Soziologe Richard Sennett
 
3. Claude Zellweger ist der Chefdesigner von Google. Seine Visionen gehen der Entwicklung der Handys des Techriesen voraus. Wie er die Zukunft des Smartphones sieht.
Lifestyle
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Karikatur der Woche
Silvan Wegmann
 
Darüber spricht man in Ihrer Region
Bahnindustrie
400 bis 450 neue Arbeitsplätze: Stadler plant Ausbau des Standorts St.Margrethen
Eine Erweiterung des Bürogebäudes und neue Produktionshallen: Das hat der Ostschweizer Schienenfahrzeugbauer Stadler auf seinem Werksareal in St.Margrethen vor. Im Vollausbau könnte die Zahl der Arbeitsplätze von gegenwärtig 1350 bis auf 1800 zunehmen.
 
FC St.Gallen
Dank Fans und Zuzügen soll bei Trabzonspor alles wieder gut werden – so arbeitet der Gegner des FCSG das 0:0 auf
 
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... «dann öffnen wir die Arme»: Warum die Reichenauer anders sind – die Welterbe-Insel prägt ihre Menschen
 
Stossstrasse
«Uns reicht es – wir können nicht mehr!»: Anwohnende am Stoss fordern nach tödlichem Unfall Massnahmen – gibt es noch viel mehr Crashs als vermeldet?
 
Tierwohl
Die letzte Schimpansin verlässt den Thurgau: Abschied im Frauenfelder Plättli-Zoo – Fragen zur Haltung bleiben
 
Und dann ist auch noch das passiert...
Zuwanderung
Die 9-Millionen-Schweiz in sieben Grafiken: Welche Kantone am stärksten wuchsen – und wer sich weniger einbürgern liess
Die jüngste Bevölkerungsstatistik bestätigt: 2023 war ein Zuwanderungs-Rekordjahr. Damit hat die Schweiz definitiv die Schwelle von 9 Millionen Menschen erreicht. Rückläufig war die Zahl der Einbürgerungen – vor allem wegen einer Bevölkerungsgruppe.
 
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