Liebe/r Leser/in, „Im Garten meiner Eltern …“, so beginnt der Text, in dem der Politiker von seiner Kindheit im Dörfchen Sauerlach südlich von München erzählt. „Ich bin in Bayern in ländlicher Umgebung groß geworden und habe mich schon als Kind der Natur verbunden gefühlt … Mit 16 drückte mir mein Vater eines Tages einen Geigerzähler in die Hand. Mit meinen beiden jüngeren Brüdern habe ich in unserem Garten in Sauerlach das Regenwasser untersucht. Und ich erschrak, als ich merkte, wie das Gerät auch dann noch heftig ausschlug, als ich dessen Empfindlichkeit um den Faktor zehn reduziert hatte …“
Dieses Erlebnis aus dem Jahr 1986, nach der Atom-Katastrophe von Tschernobyl, prägte Anton Hofreiter und führte, wie er in dem Text auf seiner Homepage schreibt, zu seinem politischen Engagement für die Grünen.
Hofreiter, heute Grünen-Fraktionschef im Bundestag, sorgte in den vergangenen Tagen für Schlagzeilen, weil er Zweifel anklingen ließ, dass künftig noch unbeschränkt Einfamilienhäuser in Städten gebaut werden sollten. Vorangegangen war die Debatte nach einer Entscheidung der Grünen im Bezirk Hamburg-Nord, in neu auszuweisenden Baugebieten auf Geschosswohnungsbau zu setzen und keine Einfamilienhäuser mehr zu genehmigen.
Der Grüne Hofreiter stach als Speckgürtel-Haus-mit-Garten-Kind direkt ins Herz des deutschen Häuslebauers. Auch in meins. Auch wenn ich seine Ökobilanz-Argumente verstehe.
Ich bin im Speckgürtel Leipzigs groß geworden, in einem Einfamilienhaus, das meine Eltern drei Jahre lang Stein auf Stein mit Freunden selbst erbauten. Sie wohnen heute noch dort – es ist ihr Traumhaus, ihr Freiheitsort. Wir kamen in das Dorf, weil unser bisheriger Lebensort, eine Gemeinde namens Magdeborn, der Braunkohle zum Opfer fiel. Viele Einwohner zogen in ein DDR-Plattenbaugebiet nahe dem Zentrum der Stadt. Meine Eltern Gott sei Dank nicht, sodass ich eine ähnlich naturverbundene Kindheit wie Hofreiter erleben durfte.
Was sagt man nun zu dieser Debatte, in Zeiten, in denen ohnehin schon das halbe Leben verboten zu sein scheint, die Innenstädte veröden und der eigene Garten für viele das letzte bisschen Freiheit bedeutet? Ich sage ironisch: Grün wählen muss man sich halt leisten können. Ich werde, so lange es geht, ins Haus investieren, es wird nur mehr wert.
Von 2018 bis 2020 stiegen die Quadratmeterschätzwerte für Einfamilienhäuser im Bezirk Hamburg-Nord übrigens von 5808 Euro auf 7274 Euro. Das entspricht einem Preisanstieg von 25 Prozent.
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