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Stefan Gilsbach
Lokalredakteur Radevormwald
20. Juli 2024
Liebe Leserin, lieber Leser,
Hückeswagen, Radevormwald und Wermelskirchen aus einer Hand – das erwartet Sie in diesem Newsletter. Und das sind unsere Themen:
Erst wurde klar: Das Wermelskirchener Krankenhaus braucht von Stadt und Kreis eine einmalige Finanzspritze von drei Millionen Euro, um die Teuerungen bei Sach- und Personalkosten stemmen zu können. Die Kommunalpolitik bewilligte diesen stattlichen Zuschuss, ohne das viel anderes übrig blieb – denn wer will sich schon als „Sargnagel“ des Krankenhauses bezeichnen lassen? In der Hoffnung, dass sich der Bedarf für solche Zuschüsse in Zukunft vermeiden lässt, setzten der Aufsichtsrat des Krankenhauses und die Kommunalpolitik, die übrigens das Gros des Aufsichtsrats stellt, eine Analyse in dem Hospital an der Königstraße in Gang: Wo kann gespart werden? Wo lassen sich Synergien nutzen und die Effizienz steigern? Soweit so gut, die Ergebnisse stehen aus. Während die Beschlussfassung über diesen Drei-Millionen-Zuschuss öffentlich ohne kontroverse Diskussionen verlief, liegt nahe: Sollte der Zuschussbedarf doch „hohe Wellen“ geschlagen haben, sind diese hinter verschlossenen Türen gehalten worden – ein lautes Aufheulen von Alarmsirenen war auf lokaler Ebene nicht zu hören.
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Dann wurden die Pläne der NRW-Krankenhaus-Reform bekannt. Und als der NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Karl-Josef Laumann (CDU), in Wermelskirchen zu Gast war und unter anderem besagte Reform erklärte, blieben Demonstranten mit Plakaten und lautstarken Ausrufen wie „Rettet unser Krankenhaus“ aus. Bis dahin schien es so, als komme das heulende Elend nebst Aufschrei erst, wenn das Krankenhaus Insolvenz anmeldet, verkauft wird oder dicht macht. Verwunderlich: Muss doch niemand ein besonders schlauer Rechenkünstler sein, um zu erkennen, dass es ums Eingemachte geht.
Alarm schlagen jetzt die Hausärzte . Sie wollen für ihre Patienten auf die naheliegende Infrastruktur des Hospitals nicht verzichten. Das hat Gewicht – aus zwei Gründen: Erstens können die Hausärzte aufgrund fachlicher Expertise und täglicher Erfahrung den Nutzwert des Krankenhauses genau einschätzen. Zweitens sind Hausärzte das, was neudeutsch „Influencer“ genannt wird – die Hausärzte sind nah bei den Menschen und können diese mobilisieren: Kommt jetzt doch der große Aufschrei?
Wer psychologische Hilfe benötigt, etwa bei einem Burn-out oder einer anderweitigen Depression, hat in der Regel Schwierigkeiten, entsprechende Hilfe von Psychologen oder Psychotherapeuten zu bekommen. Es gibt zu wenige von ihnen, die Zahl der Patienten mit diesen Krankheitsbildern dagegen nimmt zu. Es war daher eine kluge Entscheidung des Klinikums Oberberg, im ehemaligen „Wohnwerk“ an der Hückeswagener Peterstraße eine psychiatrische Institutsambulanz zu eröffnen. Der Bedarf im oberbergischen Norden sei da, hatten die Verantwortlichen erkannt, unter ihnen der Bürgermeister. Die Nachfrage an Terminen bestätigt das. Doch das kann nur der erste Schritt gewesen sein, denn das Bedürfnis nach psychologischer Hilfe wird eher steigen als sinken.
Als vor 50 Jahren das Hallenbad im Brunsbachtal eröffnet wurde, kannte die Begeisterung und Neugier keine Grenzen: Teils stundenlang warteten viele Hundert Hückeswagener darauf, endlich im neuen „Willi-Daume-Bad“ schwimmen zu können. Einen solchen Ansturm hatte es in den mehr als 46 Jahren danach nicht mehr gegeben, ehe es seit November 2020 geschlossen ist. Viele Hückeswagener und auswärtige Badegäste hoffen seither, dass schnellstmöglich ein neues Bad öffnet.
Doch das bleibt ein Traum. Zwar ist das neue Hallenbad an gleicher Stelle beschlossene Sache, allerdings gestalten sich die Vorplanungen mit Projektsteuerer und Totalübernehmer als äußerst komplex und langwierig. Bauprojekte dieser Größenordnung – die Gesamtkosten betragen laut aktuellen Schätzungen um die 30 Millionen Euro – benötigen nun einmal viel Zeit von Planung bis Fertigstellung. Eines aber dürfte schon jetzt sicher sein: Bei der Neueröffnung, die vielleicht Anfang 2028 Realität werden könnte, werden wieder viele Hundert Neugierige Schlange stehen.
Sich jeden Tag mit möglichen Katastrophen zu beschäftigen, ist sicher nicht jedermanns Sache. Für Jochen Knorz ist es sein Job – der langjährige Ordnungsamtsleiter hat nun die Stabsstelle für Katastrophenschutz bei der Stadt Radevormwald inne. Vor 15 Jahren hätte mancher vielleicht gefragt, ob so ein Amt nötig sei. Naturkatastrophen und politische Krisen schienen weit weg zu sein. Diese Zeiten sind leider vorbei. Extreme Wetterereignisse werden häufiger. In manchen Jahren gibt es so wenig Regen, dass die Talsperren trocken zu fallen drohen. Nur ein Jahr später regnet es so stark, dass Hochwasserwellen durchs Wuppertal rasen. Die Energieversorgung wurde durch den Ukrainekrieg vorübergehend gefährdet und Cyberangriffe legen inzwischen auch die Stadtverwaltung von nebenan monatelang fast still. Und angesichts der immer schärferen Töne zwischen Russland, China und dem Westen rückt auch das Thema Zivilschutz wieder in den Fokus – willkommen zurück in den 1980er Jahren.
Die Aufgabe des Stabschefs ist es, Radevormwald auf alle möglichen Szenarien vorzubereiten. Doch allein stemmen können das die Verantwortlichen nicht. Die Bürger müssen ihr Teil dazu leisten, das machte Knorz in dieser Woche bei einem Pressegespräch klar. Wenn es wirklich zum Blackout kommt, sollte man zumindest für die ersten Tage mit Lebensmitteln und anderen wichtigen Dingen ausgerüstet sein. Es müssen ja nicht unbedingt – wie zur Hochzeit der Pandemie – immer nur Nudeln und Toilettenpapier sein. Warum nicht von der Großmutter lernen und das gute alte Einmachglas befüllen?
Aber nicht nur die eigene Sicherheit in einer Krisensituation sollten die Bürger sich vor Augen führen. Es kann nicht schaden, sich Gedanken darüber zu machen, wer beispielsweise bei einem großen Stromausfall in der nächsten Umgebung dringend Hilfe benötigen könnte. Etwa die alleinstehende alte Dame nebenan, die in dieser Situation sicher Hilfe und Zuspruch brauchen wird. Oder Bekannte, die wegen einer Krankheit auf bestimmte Medikamente oder Geräte angewiesen sind.
Man muss sich nicht täglich Schreckensszenarien vor Augen führen. Aber einmal in Ruhe darüber nachdenken „Was tue ich in so einer Situation? Was muss ich im Haus haben?“, das kann unter Umständen für Leib und Leben wichtig werden.
Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen
Ihr
Stefan Gilsbach
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PS: Wie schaffen wir die Energiewende? So! Antworten gibt’s in der ersten Staffel unseres Podcasts Zukunftsorte. Überall, wo es Podcasts gibt!
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