Haushaltsstreit: Rom gibt sich kompromisslos Der Vize-Präsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, hat Italien angesichts des Streits um höhere Schulden im nächsten Haushalt gedrängt, die vorgesehenen Ausgabenpläne zu überdenken. Das Land habe in der EU die höchsten Kosten für den Schuldendienst zu stemmen und müsse deshalb eine vernünftige Haushaltspolitik betreiben, sagte er heute nach einem Treffen der EU-Finanzminister in Luxemburg. In der Vergangenheit habe Italien von der Flexibilität der EU profitiert,nun müssten die Haushaltsregeln angewandt werden. Die neue italienische Koalitionsregierung aus der populistischen 5-Sterne-Bewegung und der rechten Lega blieb dagegen auf Konfrontationskurs. Das höhere Defizitziel für 2019 von 2,4 Prozent der Wirtschaftsleistung werde nicht aufgegeben, sagte Vize-Regierungschef Luigi Di Maio in einem Interview. "Wir werden keinen Millimeter weichen", betonte er. Di Maio warf Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vor, den Sturz seiner Regierung zu wünschen. Angesichts dieser Entwicklung kamen an den Finanzmärkten Sorgen vor einer neuen Eurokrise auf. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte am Vorabend mit Bezug auf die Griechenland-Krise gewarnt: "Eine Krise hat gereicht, eine Krise war genug und wir müssen verhindern, dass Italien hier Sonderwege für sich in Anspruch nimmt, die, würden sie von allen in Anspruch genommen werden, das Ende des Euro bedeuten würden", sagte er. Die Regierung in Rom will stärker investieren und kostspielige Wahlversprechen umsetzen. Zu den Kernpunkten des Pakets gehören ein Grundeinkommen für Arme und ein niedrigeres Rentenalter. Den vollständigen Haushaltsentwurf muss Rom bis 15. Oktober an die EU-Kommission übermitteln. |
Verbände fordern PRIIPs-Überarbeitung Deutsche Verbände des Finanzsektors haben die EU-Verordnung PRIIPs und das zugehörige Basisinformationsblatt für Finanzprodukte erneut kritisiert. Der Bankenspitzenverband Deutsche Kreditwirtschaft (DK), der deutsche Fondsverband BVI und der Deutsche Derivate Verband (DDV) fordern in einer gemeinsamen Erklärung, die Verordnung bereits im laufenden Jahr noch vor der EU-Parlamentswahl im Mai 2019 zu überarbeiten. "Angesichts des Ausmaßes der Probleme halten die Verbände eine etwaige Verzögerung für nicht akzeptabel", heißt es in der Erklärung. Brüssel bereitet politische Erklärung zum Brexit vor Die Europäische Union (EU) will durch eine politische Erklärung zu den künftigen Beziehungen zu Großbritannien die festgefahrenen Brexit-Verhandlungen voranbringen. EU-Diplomaten bestätigten heute entsprechende Informationen der Funke Mediengruppe. Das Papier sei Teil des Vertragspakets, das den britischen EU-Austritt im März 2019 regeln soll. Geplant seien nur relativ knappe Eckpunkte der künftigen Beziehungen, die dann in der Brexit-Übergangszeit bis Ende 2020 in Vertragstexte gegossen werden sollen. Der Entwurf könnte kommende Woche von der EU-Kommission gebilligt und anschließend mit den EU-Staaten abgestimmt werden. Die EU hoffe dann auf einen Durchbruch mit der britischen Regierung beim EU-Gipfel Mitte Oktober und auf eine abschließende Einigung Mitte November. Allerdings hängt die Planung auch vom Ausgang des laufenden Parteitags der britischen Tories ab, auf dem Premierministerin Theresa May stark unter Druck steht. Bundesbank will Aufsicht digitalisieren Die Deutsche Bundesbank will die Bankenaufsicht mit neuen digitalen Instrumenten ausstatten. Wie Vorstandsmitglied Joachim Wuermeling im Interview der "Börsen-Zeitung" ankündigte, soll im kommenden Jahr eine Art digitale Agenda verabschiedet werden mit konkreten Plänen, wie die Digitalisierung ablaufen soll. Nach seinen Worten wird ein hoher finanzieller Aufwand notwendig sein. Die Aufsicht sei stark auf die Verarbeitung und Auswertung von Daten angewiesen. Dies könne durch die Digitalisierung in ganz anderer Geschwindigkeit und anderem Volumen sowie unter Nutzung anderer Datenquellen geschehen. Danske-Bank-Whistleblower soll vor EU-Parlamentsausschuss Der Whistleblower im Geldwäsche-Skandal der dänischen Danske Bank soll am 21. November vor dem Sonderausschuss des EU-Parlaments zur Finanzkriminalität aussagen. Das kündigte der Sprecher des Ausschusses, Jeppe Kofod, heute auf Facebook an. Der dänischen Zeitung "Berlingske" zufolge leitete der Whistleblower früher das Handelsgeschäft des Finanzinstituts im Baltikum. Auch die europäische Bankenaufsicht EBA hat sich in dem Fall eingeschaltet. In Dänemark und Estland ermitteln Staatsanwälte. Eine interne Untersuchung beim größten dänischen Geldhaus hatte ergeben, dass der größte Teil der zwischen 2007 und 2015 über die Niederlassung in Estland erfolgten Geldtransaktionen in Höhe von 200 Milliarden Euro verdächtig gewesen sei. Neuseeländische Fondsgesellschaft führt Vier-Tage-Woche ein Die Mitarbeiter der neuseeländischen Fondsgesellschaft Perpetual Guardian müssen ab November nur noch vier Tage die Woche arbeiten – bei vollem Gehalt. Wie das Unternehmen heute mitteilte, müssten die 240 Beschäftigten aber sicherstellen, dass sie ihre wöchentlichen Arbeitsziele erreichen. Ein zweimonatiger Test habe ergeben, dass die Mitarbeiter bei einer Vier-Tage-Woche sowohl produktiver als auch zufriedener waren. Ein Forscherteam der Auckland-Universität hatte den Test begleitet. Moody's: Europa kann keinen weiteren Konjunktureinbruch verkraften Europa ist einer Studie zufolge nicht gewappnet, um einen weiteren Konjunktureinbruch aufzufangen, der das Finanzsystem belastet. Trotz aller Anstrengungen nach der Finanzkrise bleibe Europa anfällig, heißt es im Bericht der Ratingagentur Moody's. Die Schuldenstände seien inzwischen höher, die Assetpreise befänden sich auf Rekordhöhe, es gebe mehr politische und regulatorische Risiken. Hinzu kämen neue Technologien, die ebenfalls Störpotenzial für die bisherigen Geschäftsmodelle in immer mehr Branchen bergen würden. |
WTO-Chef Azevêdo sieht enormes Wachstumspotenzial durch digitalen Wandel Die digitale Revolution kann dem Welthandel nach Ansicht des Generaldirektors der Welthandelsorganisation WTO, Roberto Azevêdo, enormen zusätzlichen Schub verschaffen. Als einen Schlüssel sieht er digitale Plattformen, die es kleineren Unternehmen ermöglichten, Waren und Dienstleistungen global zu handeln. "Wenn die richtigen Synergien vorhanden sind, vor allem was den politischen Rahmen betrifft, kann die technologische Revolution bis 2030 zusätzliches Handelswachstum von rund 30 Prozentpunkten befeuern. Das ist immens", betonte Azevêdo heute bei einem WTO-Forum zum Thema "Handel 2030" in Genf. Früherer britischer Außenminister Johnson würde Brexit verschieben Der frühere britische Außenminister Boris Johnson würde den Austritt aus der Europäischen Union um mindestens sechs Monate verschieben, sollte er Regierungschef werden. Das berichtete die Zeitung "Sun" mit Berufung auf vertraute Kreise um Johnson. Er habe einigen Ministern aus der Regierung von Theresa May seine Vorstellungen im privaten Rahmen dargelegt. Johnson hatte aus Protest gegen Mays Brexit-Vorschläge das Kabinett im Juli verlassen. Auf dem Parteitag der Konservativen bekräftigte er heute seine massive Kritik an den Brexit-Plänen der Premierministerin. Sie seien eine Unverschämtheit der Verfassung gegenüber und eine Demütigung für das Vereinigte Königreich. Die Pläne ließen das Land für künftige Generationen weiter unter der Herrschaft der EU, sagte Johnson. IWF-Chefin Lagarde sieht mehr Risiken für die Weltkonjunktur Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, sieht durch die Abschottung beim Handel, durch hohe Schulden und Vertrauensverlust Konjunkturrisiken heraufziehen. "Es schüttet noch nicht, aber es nieselt schon ein bisschen", sagte sie. Die Weltwirtschaft werde nicht mehr ganz auf dem noch im Juli vom IWF prognostizierten Niveau von 3,9 Prozent wachsen. Es bedürfe jetzt klarer politischer Entscheidungen. "Wir müssen steuern, nicht uns treiben lassen", erklärte Lagarde. Sie bekräftigte ihre Position, dass die von US-Präsident Donald Trump eingeschlagene Abschottungspolitik nicht zielführend sei. IWF ernennt Gopinath zur neuen Chefökonomin Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Gita Gopinath von der Harvard Universität zur neuen Chefökonomin ernannt. Die 46-jährige Wirtschaftswissenschaftlerin übernimmt nach Angaben des Fonds die Nachfolge von Maurice Obstfeld, der Ende des Jahres in den Ruhestand geht. "Gita gehört zu den herausragenden Ökonomen der Welt, mit einwandfreien akademischen Qualifikationen, einer nachgewiesenen Erfolgsbilanz intellektueller Führung und umfangreicher internationaler Erfahrung", sagte IWF-Chefin Christine Lagarde. |
Am Tag der Deutschen #Einheit zeigt ein Blick in die Portemonnaies: Die 14- bis 24-Jährigen haben im Osten monatlich durchschnittlich 483 Euro zur Verfügung, im Westen 768 Euro. Weitere Fakten in unserer Jugendstudie: go.bdb.de/y1lkf |
Tipps für mehr Achtsamkeit am Arbeitsplatz Erwischen Sie sich bei dem Gefühl, immer wieder unnötige Fragen beantworten zu müssen oder zu impulsiv auf nervige Situationen am Arbeitsplatz zu reagieren? Stress am Arbeitsplatz lässt sich deutlich reduzieren, wenn Sie einige Hektik-Fallen vermeiden und Grundsätze der Achtsamkeit befolgen. Dazu gehört, geduldiger mit sich und mit anderen zu sein. Vor allem sollten Sie sich eigene automatisch verlaufende negative Reaktionen bewußt machen und diese Verhaltensweisen ablegen. Wie Sie das schaffen und wie Sie mit einigen Tricks die Dinge mit mehr Ruhe angehen können, lesen Sie hier: |
Was die nächsten Tage wichtig wird |
In Berlin findet morgen die zentrale Feier am Tag der Deutschen Einheit statt. Auf dem Festakt in der Staatsoper Unter den Linden ist Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble der Festredner. Es folgt ein Bürgerempfang, an dem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilnimmt. Weitere Veranstaltungen schließen sich an, darunter ein Pop-Konzert am Abend vor dem Brandenburg Tor. – Wegen des Feiertags sind morgen die Börsen in Deutschland geschlossen. – Am Donnerstag wird der zuständige Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) sein Gutachten zum Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) vorlegen. Das Bundesverfassungsgericht hatte den EuGH um eine rechtliche Bewertung des milliardenschweren EZB-Kaufprogramms für Anleihen des öffentlichen Sektors gebeten. Aus Sicht der deutschen Richter könnte es gegen das Verbot monetärer Haushaltsfinanzierung und das Mandat der EZB verstoßen. Ein Urteil wird in einigen Wochen erwartet. – Der Verband der Vereine Creditreform veröffentlicht in Dresden seine Einschätzung und Umfrageergebnisse zur Wirtschaftslage und Finanzierung des Mittelstands in Deutschland und in Sachsen. – Der nächste Bankenbrief erscheint am Donnerstag, 4. Oktober. |
Killersätze, die Ihre Kunden auf die Palme bringen Im Kundengespräch sollte man manche Aussagen tunlichst vermeiden, will man nicht Verärgerung auslösen. Ein No-Go ist: "Das weiß ich nicht, da bin ich überfragt." Auch wenn man nicht alles wissen kann, ist es bei Fachfragen auf alle Fälle besser zu sagen: "Geben Sie mir etwas Zeit, ich finde das heraus und melde mich bei Ihnen". Jürgen Frey von der Unternehmensberatung Tempus-Consulting rät, den Zeitpunkt der Antwort möglichst konkret zu nennen. Auch Sätze wie "Dafür bin nicht zuständig" oder "Warten Sie, ich bin gerade beschäftigt" sollten Sie in Ihrem Wortschatz streichen. Wie man es besser sagt und welche weiteren Killersätze Sie sich noch verkneifen sollten, lesen Sie hier: |
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