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Liebe/r Leser/in,

auch in dieser Woche haben wir wieder aktuelle Nachrichten aus Forschung, Medizin und Technik zusammengetragen. Wir berichten, wie gut der Heimvorteil im Fußball auch ohne Zuschauer wirkt, was Intensivstationen nach Corona belasten wird, wie viel eine Wohnung auf dem Mond kosten soll und warum Meeresforscher einen Aufzug für Algen bauen.

Eine spannende Woche wünscht Ihnen

Helmut Broeg,
Wissen & Gesundheit

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Neues aus Wissen und Gesundheit

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1. Heimvorteil trotz Geisterspiel

Eine neue Studie der Deutschen Sporthochschule Köln und der Universität Paderborn zeigt: Den Heimvorteil im Fußball gibt es auch in Spielen ohne Zuschauer. Statistisch gesehen gewinnt in 47 von 100 Bundesliga-Spielen die Heimmannschaft, aber nur in 28 von 100 Spielen die Auswärtsmannschaft. Als Gründe dafür werden häufig der unmittelbare Einfluss der Zuschauer auf Schiedsrichterentscheidungen sowie die offensivere Spielweise der Heimmannschaft, angefeuert durch heimische Fangesänge, genannt. Die Forscher analysierten nun mehr als 40.000 Spiele in den wichtigsten europäischen Fußball-Ligen vor und während der Pandemie, darunter mehr als 1000 Profi-Spiele ohne Zuschauer. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich zwar die spielrelevanten Parameter, wie Torschüsse sowie gelbe und rote Karten, ohne Zuschauer angleichen, sich dies aber nur begrenzt auf den eigentlichen Heimvorteil während der Pandemie auswirkt“, erklärt Professor Daniel Memmert, einer der Studienautoren. Der Heimvorteil könne demnach nicht mit dem positiven Einfluss der sozialen Unterstützung durch Zuschauer allein erklärt werden, resümieren die Wissenschaftler. Andere Faktoren, wie das Territorialverhalten der Heimmannschaft in gewohnter Umgebung, seien ausschlaggebend für den Heimvorteil.

  

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Foto der Woche: Immobilien für Mond-Pioniere

Beverly Hills, Kensington, Dahlem oder Pankow? Für die wahre Avantgarde steht eine neue Luxuswohngegend bereit, nämlich der Sinus Iridum. Die übersetzt auch Regenbogenbucht genannte Basaltlavagegend wird nach Meinung eines britischen Anlageberaters der kommende In-Kiez auf dem Mond. Das Bergpanorama sei „atemberaubend“. Ein nahe gelegener Krater lade zur kulturellen Nutzung ein. Das Land ist preiswert, die Errichtung eines Wohnhauses mit 76 Quadratmeter Grundfläche zumindest für die ersten Zuzügler noch ziemlich teuer – umgerechnet 40 Millionen Euro. Bebildert ist die erste Broschüre zur Hausfinanzierung auf dem Mond, wie auf dem Bild oben zu sehen, traditionell. Ob für die Katze auch Mäuse angesiedelt werden, verraten die Berater nicht.

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2. Flüchtende Pfleger

Deutsche Mediziner warnen vor einem Pflegenotstand auf den Intensivstationen, der weit über die Pandemie hinausgehen könnte. Die Versorgung dieser Patienten werde sich in den kommenden Jahren weiter dramatisch verschlechtern, befürchtet Frank Wappler, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI). Wegen Corona und der schleppenden Bewältigung der Lage flüchteten jede Woche weitere Schwestern und Pfleger aus dem Beruf, berichtet er. Dadurch entstünden „folgenreiche personelle Lücken“, die nicht mehr zu schließen seien. Bereits in den vergangenen Jahren mussten Kliniken Intensivbetten sperren oder Intensivstationen ganz abmelden, weil ihnen das Personal fehlte. „Durch die sinkende Zahl an Arbeitskräften wird die Zahl solcher Situationen nach der Pandemie deutlich zunehmen“, sagt Wappler. Auch Ärzte und Anästhesisten kämpften um Nachwuchs, bei den Pflegekräften sei die Lage aber wesentlich ernster. Der DGAI-Chef fordert die Regierenden auf, schnellstmöglich zu handeln, um den Beruf als Pflegekraft auf der Intensivstation attraktiver zu machen. Einmalige Prämien verpufften und reichten nicht aus. 

 

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3. Aufzug für Algen

Die meisten Biokraftstoffe basieren bislang auf Landpflanzen wie Mais, Getreide oder Soja. Beim Anbau konkurrieren sie jedoch mit der Produktion von Nahrungsmitteln. Eine alternative Quelle für Biosprit könnten Meeresalgen sein. Forscher der University of Southern California haben nun ein Verfahren entwickelt, das Algen viermal schneller wachsen lässt als üblich. Dazu platzierten sie Ableger des Riesentangs (Macrocystis pyriferaauf eine Art Aufzug, der sie innerhalb eines Tages auf unterschiedliche Wassertiefen bringt. Tagsüber befinden sich die Algen nahe der Wasseroberfläche, wo sie viel Sonnenlicht abbekommen, nachts können sie im tieferen Wasser die dort reichlich vorhandenen Nährstoffe aufnehmen. Angetrieben wird der Aufzugsmotor durch Solarzellen an der Wasseroberfläche. Unter idealen Bedingungen kann Riesentang binnen eines Tages um bis zu 35 Zentimeter wachsen. Weitere Versuche sollen zeigen, ob sich das Verfahren auch kommerziell anwenden lässt.

 

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