| +Manuela Schwesig zum zweiten Mal Mutter+Architekt will Gneisenaustraße verschönern+BER wird 2017 wohl nicht eröffnet+ | | |
| | | | Mittwoch, 9.3.2016 | Durchaus sonnig bei 9°C. Guten Morgen,
| | | die schlimme Nachricht zuerst: In Lichtenberg ist ein totes Baby gefunden worden, auf einem ehemaligen Friedhof an der Ruschestraße. Die Polizei sicherte am Dienstagabend die Spuren gegenüber der alten Stasi-Zentrale (in der inzwischen Flüchtlinge untergebracht sind), unter anderem mit einer Drohne; die Leiche des Säuglings wurde noch in der Nacht obduziert. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus und hält deshalb Wissen zurück, das sonst nur der Täter haben kann. Deshalb schweigen wir hier jetzt einfach einen Moment und eine Zeile lang … … im Gedenken an ein zu kurzes Leben in Berlin.
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| Kommen wir von der schlimmen zur schlechten Nachricht: | | | | | | Der BER wird wohl auch 2017 nicht eröffnet. Wer hätte das nicht gedacht? Die Entrauchungsanlage ist immer noch ein Rohrkrepierer, hat Tagesspiegel-Dauerwühler Thorsten Metzner exklusiv recherchiert. Das heldenhafte Bauordnungsamt des Landkreises Dahme-Spreewald lässt sich weiterhin weder von Politikern noch von Bauplanern einnebeln und fordert Nachbesserungen für 13 Katastrophenszenarien. Damit lösen sich die letzten Zeitpuffer auf der Dauerdauerdauerbaustelle in heiße Luft auf. Aber es gibt auch gute Nachrichten: 175 Brandszenarien sind inzwischen genehmigungsfähig. Und das Jahr 2018 ist 365 Tage lang.
| | | | | | Wenn die Bundesfamilienministerin am Frauentag ein Kind bekommt, klingt das nach der perfekten Geburt. Der Name der Tochter – Julia – passt jedenfalls perfekt zu Bruder Julian. Auf jeden Fall muss man Manuela Schwesig gratulieren, dass sie ihr Baby nicht Xantippe genannt hat. Oder Godsgift. Oder Schnuckelpupine. Alles Namen, die in diesem Jahr in deutsche Geburtsurkunden eingetragen worden sind (via dpa). Die Leipziger Namensexpertin Gabriele Rodriguez warnt deshalb komisch-kreative Eltern: „Superman, Wikileaks, Waldmeister – das geht gar nicht.“ Höchstens am Herrentag.
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| | | | Weihnachten liegt vor der Tür. Zumindest vor den Toren der Gethsemanekirche in Prenzlauer Berg. Hier hat auf dem Bürgersteig der letzte Tannenbaum der Saison sein Ruhebett gefunden. Offenbar war das Gehölz mit Glyphosat versetzt – schließlich trägt es immer noch grüne Nadeln. Vielleicht sollte sich Berlins Twitterpirat Christopher Lauer mal in der örtlichen Bar an der Greifenhagener Straße, die übrigens einfach nur „Bar“ heißt, einen Schluck Glühwein mit Tannenblick genehmigen. Denn gestern gestand Lauer auf Twitter: „Lese jetzt erst Weihnachtspost.“ Frohes Neues!
| | | | | | Gegen Kreuzberg ist kein Kraut gewachsen, nur Unkraut. Davon gibt es hier reichlich, vor allem auf dem Mittelstreifen der Gneisenaustraße, Berlins bekanntestem „Abwurfplatz für Pizza-Pappen und Abstellplatz für Blechkarossen“, wie mein Kollege Ralf Schönball schreibt. Ein Architekt will jetzt Bänke aufstellen, Bouleplätze anlegen und in Boulevard-Bistros butterbelegte Blätterteig-Baguettes backen. Nur Autofahrer können einpacken, also schon mal vorsorglich ausparken. Und dabei zehn Mal hintereinander sagen: Kreuzberg bleibt Krautberg.
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| Kurzstrecke | | | | | | Mit Tempelhof geht’s nicht mehr bergab. Im Rathaus werden die Aufzüge saniert, vom 1. April „bis voraussichtlich 31. Oktober 2016“. Dazu der amtliche Rat: „Sollten Sie auf einen Aufzug angewiesen sein, erledigen Sie bitte Ihre Amtsgeschäfte nach Möglichkeit postalisch, telefonisch oder per Fax.“ Leider kann man zum Lachen jetzt nicht mehr in den Keller fahren. Til Schweiger sucht Mitarbeiter für seinen Berliner Wohnaccessoire- und Möbel-Shop Barefoot Living. Wer über „starke intrinsische Motivation, Ownership Mentalität, stark ausgeprägte people skills, proaktive Arbeitsweise und starke quantitative Fähigkeiten“ verfügt, soll an office@Barefootliving.de schreiben. Scheint so, als hätte Nick Tschiller dem Texter ins Gehirn geschossen. Im Olympiastadion wächst ab heute neuer Rasen, am Görlitzer Park wird das Gras dagegen knapp. 23 Kilo Marihuana, die in der Stadt vertickt werden sollten, stellte die Polizei in Gesundbrunnen sicher - in einer so genannten Bunkerwohnung. Berlins Unterwelten liegen inzwischen oberirdisch. Fast Drei Parteichefs – die FDP kämpft in Berlin noch um das richtige Wahlkampfteam. Im Rennen als Spitzenmann war bisher auch Unternehmensberater Oliver Kumpfert. Nun kommt heraus, dass er mindestens fünfmal wegen Betrugs und Urkundenfälschung verurteilt worden ist (via „BZ“) und sich klammheimlich zurückgezogen hat. Klingt eher nach: Fast Drei Prozent. | | | | | | - ANZEIGE - | |
| | | | Pankow hat zwei Probleme: Man kommt nicht hin, und man kommt nicht weg. Am S- und U-Bahnhof drängeln sich täglich Autos, Fußgänger, Rad- und Straßenbahnfahrer durch eine enge Schneise, um auf eine Breite Straße zu kommen. Klasse, dass genau hier noch ein Einkaufszentrum gebaut wird. Senat und Möbelgigant Kurt Krieger freuen sich nach langen Verhandlungen über den Kompromiss am Pankower Tor. Und Berlins Norden kommt aus dem Stauen nicht mehr heraus. Dieser Schuss ging nach hinten los. Nachdem Beatrix Amelie Ehrengard Eilika von Storch, immerhin Berliner Landeschefin der AfD, kurzerhand die Waffen gegen Flüchtlinge entsichert hatte, muss sie nun die Flucht nach hinten antreten. Im EU-Parlament soll sie aus ihrer rechtskonservativen Fraktion austreten; andernfalls drohen ihr Zwangsmaßnahmen. Mit dem Leben dürfte sie aber davonkommen. Mit der ITB eröffnet heute die größte Tourismus-Schau der Welt in Rollkofferhausen. Messechef Christian Göke funkt vom Funkturm: „Jetzt kommt Travel 4.0“. Die Neuerungen: Vatikanstadt als Reiseland und Roboter als Urlaubsbegleiter. Möge Gott zumindest Letzteres verhüten. BER count up Tage seit Nichteröffnung: 1376 | | | | |
| | „Die maximale Anzahl von 0 Plätzen ist mit 1 Ticket überschritten.“ Anzeige beim elektronischen Ticketverkauf für das Pokal-Halbfinale zwischen Hertha BSC und Borussia Dortmund. Das Stadion war am Dienstagvormittag innerhalb von sieben Minuten ausverkauft. | |
| | @PolyPepper „Dieses Klackern, wenn der Mann gegenüber im M29 mit seinen dritten Zähnen spielt. Wie so ein Bambuswindspiel am Balkon. #weilwirdichlieben“ | |
| Verkehr Auf dem Messegelände beginnt heute die Internationale Tourismusbörse ITB - auf der Stadtautobahn, der Avus und den Straßen im Bereich Messe/ICC ist den ganzen Tag über mit viel Verkehr zu rechnen. In Friedenau ist nur eine Spur auf der Rheinstraße Richtung Saarstraße frei zwischen Peschkestraße und Dickhardtstraße (bis Ende März) sowie in beiden Richtungen auf der Schmilijanstraße zwischen Handjerystraße und Friedrich-Wilhelm-Platz (bis Ende März). Auch auf der Potsdamer Straße / Schöneberger Ufer im Tiergarten ist bis zum Nachmittag nur ein Fahrstreifen befahrbar (Richtung Potsdamer Platz in Höhe Potsdamer Brücke). Und der Tiergartentunnel ist ab 21 Uhr in Fahrtrichtung Nord von Einfahrt Reichpietschufer bis Ausfahrt Heidestraße gesperrt (bis Donnerstagfrüh 10 Uhr). | | | Demonstration 30 Aktivisten wollen ab 15 Uhr vor dem Rathaus Mitte in der Karl-Marx-Allee protestieren. Sie fordern die "Umbenennung von Straßen, die Kolonialherren im Afrikanischen Viertel verherrlichen." Der Protest soll bis 18 Uhr dauern. | | | Zu Gast ist die deutsche Handball-Nationalmannschaft. Angela Merkel empfängt die Europameister, die sich in der Hauptstadt auf zwei Länderspiele gegen Katar vorbereiten, heute um 12 Uhr im Kanzleramt. | | | Gericht Gegen einen 47-jährigen Mann, der ein 15-jähriges Mädchen in sein Auto zerren wollte, beginnt der Prozess wegen versuchter Entführung. Laut Anklage wollte er die Schülerin in seiner Laube einsperren und missbrauchen. Passanten hörten die Schreie des Mädchens und griffen couragiert ein (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 739). | | |
| | | | Essen Nach Italienisch in der Markthalle Neun, heute Peruanisch in der Arminiusmarkthalle in Moabit: Antonio und Elisabeth Brandauer bieten im Naninka mehr als Ceviche. Zur südamerikanischen Küche gehören für sie auch „Anticuchos“ (gegrillte Rinderherzen), „Papa a la Huancaina“ (Kartoffeln in Chili-Frischkäse-Sauce) und „Causa“ (Kartoffelkuchen mit Avocado, vegetarisch oder mit Thunfischsalat). Zu trinken gibt es Pisco und das Inkabier „Chicha de Jora“, das aus Mais gebraut und mit Nelke und Chili aromatisiert wird. Arminiusstraße 2-4, Moabit, Mi-Fr ab 17 Uhr, Sa ab 12:30 Uhr | | | | | | | | | Neu in Kreuzberg ist das Belle Alliance an der Ecke Mehringdamm / Hagelberger Straße. In der Café-Bar mit Fabrikcharme gibt es morgens Granola-Müsli oder Shakshuka, mittags und abends Fisch, Fleisch und Veggie-Food und den ganzen Tag Vitamin D gratis - durch die großen Fenster zur Sonnenseite. Meister Rodi ist schon von BCC (Bagel, Coffee & Culture) ein paar Meter weiter als Kaffee-Fanatiker bekannt. Nun serviert er auch japanischen Whisky und deutsche Weine. Und draußen sind bereits die Bänke für den Frühling montiert (Mehringdamm 56, tägl. 9-22 Uhr). Herzlichen Dank an Ingo Salmen für diesen Tipp! Haben Sie auch einen für uns? | | | | | | | | | - ANZEIGE - | |
| | | | | | | Berlinbesuch „In deinen Mauern steckt Geschichte, von Weltkriegen und Wende“ rappt der Musiker Brando in seinem Lied Berlin an der Spree (Achtung: neue Berlin-Hymne). Ist noch gar nicht lange her wie eine Ausstellung im Deutschen Historischen Museum verdeutlicht: Martin Roemers Fotoserie Relikte des Kalten Krieges erinnert an die Zeit, in der die Welt am atomaren Abgrund stand. Unter den Linden 2, tgl. 10-18 Uhr | | | | | | | | | Geschenk Leicht geöltes Rindsleder statt Jutebeutel: Fitz & Huxley versorgt „Großstadtkinder“ mit schön schlichten Rucksäcken. Hoffen wir, das sich das durchsetzt. Die Teile gibt´s für 109 Euro hier. | | | | | | | | | Last-Minute-Tickets Tag zwei der Feminist Film Week (bis 14. März), auf der ausnahmslos Filme von Frauen undüberwiegend über Frauen gezeigt werden. Im Moviemento laufen Kurzfilme zum Thema (Frauen)Körper, mit anschließender Diskussion (Beginn jeweils 20.30 Uhr und 22.30 Uhr). | | | | | | | | | Karten sichern für die MaerzMusik im Haus der Berliner Festspiele (11.-20. März). Was genau beim Eröffnungskonzert passiert, kann man nicht vorhersagen. Sicher ist nur: Pianist Marino Formenti nimmt sich Zeit und hat viel Musik von Bach bis Brian Eno dabei. Wie der erste Abend dieses "Festivals für Zeitfragen" abläuft, obliegt dem Publikum: Musikwünsche äußern? Vorsingen? Mitspielen? Alles möglich von 20 bis 24 Uhr. | | | | | | | |
| | | | Geburtstag - Katja Ebstein (71), Sängerin und Schauspielerin / Rainer Hachfeld (77), Karikaturist und Checkpoint-Leser (Gruß von Beate) / Corinna Kirchhoff (58), Schauspielerin / Robert Kromm (32), Volleyballspieler bei Berlin Recycling / Giovanni di Lorenzo (57), Chefredakteur der ZEIT und Mitherausgeber des Tagesspiegels / Matthias Matussek (62), Journalist, Publizist und Autor / Hans Stimmann (75), Architekt und Stadtplaner / Korvin Merten Reich / Wolfgang Wieland (68), ehem. Justizsenator Gestorben - Raimund Beck, * 1. November 1948 / Ruth Landgrebe, * 27. November 1927, langjährige Klassenlehrerin in der Evangelischen Schule Frohnau / Marita Pollmar, * 4. April 1938 / Prof. em. Dr. Karl Klemens Wolters,* 25. März 1930, ehem. Professor für Elektrotechnik an der TU Berlin Stolperstein - Kolonnenstraße 46, Schöneberg: Hier lebte Paul Hinze (Jg. 1906). Als KPD-Mitglied und Widerstandskämpfer der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation wurde er am 20. April 1945 im Zuchthaus Brandenburg/Görden hingerichtet. | | | | |
| | | | | | | | Neun Stunden haben die EU-Staats- und Regierungschefs mit der Türkei über die Flüchtlingsfrage verhandelt. Von einem "Durchbruch" sprach die Kanzlerin bei der Bekanntgabe des Ergebnisses. Ist das die Rettung für Angela Merkel? Unser Autor Robert Birnbaum hat sich die Lage vor den Landtagswahlen mal angeschaut. Lesen Sie seine Analyse für 45 Cent bei Blendle - und zwar hier. | | | | |
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| Und nun das Beste zum Schluss: Berlin ist Deutschlands wärmstes Bundesland. 10,8 Grad maß der Wetterdienst durchschnittlich im vergangenen Jahr und spricht von „erlebtem Klimawandel“. Schön, dass wir das noch erleben dürfen. | |
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