Kinder, die als Säuglinge länger gestillt werden, schneiden später in Schulprüfungen etwas besser ab. Darauf deutet eine Untersuchung britischer Forscherinnen und Forscher hin. Das Team griff dafür auf Daten einer großen nationalen Studie zurück, bei der knapp 19.000 Kinder, die zwischen den Jahren 2000 und 2002 in Großbritannien geboren wurden und deren Eltern regelmäßig befragt wurden. Sie analysierten die Schulnoten von knapp 5000 der Probanden im Alter von 16 Jahren und verglichen dabei speziell das Abschneiden bei den Prüfungen zur Mittleren Reife in den Fächern Englisch und Mathe.
Rund ein Drittel der Kinder war nie gestillt worden, nur 9,5 Prozent waren mindestens zwölf Monate gestillt worden. Knapp 42 Prozent der nie gestillten Kinder bestanden ihre Englisch-Prüfungen nicht, und nur etwa zehn Prozent schnitten mit der Bestnote ab. Bei den mindestens zwölf Monate gestillten fielen nur rund 19 Prozent durch, während über 28 Prozent die Bestnote erhielten. Im Fach Mathematik fielen etwa 24 Prozent der mindestens zwölf Monate gestillten Kinder durch die Prüfung, bei den nie gestillten waren es fast 42. Bestnoten erhielten hier mehr als 31 Prozent der gestillten und nur elf Prozent der nie gestillten Kinder. Insgesamt hätten die länger gestillten Kinder eine 39 Prozent höhere Chance für Bestnoten und fielen mit einer 25 Prozent geringeren Wahrscheinlichkeit durch ihre Englisch-Prüfung, so das Team.
Wie genau dieser Zusammenhang entsteht, untersuchten die Forscherinnen und Forscher nicht. Künftige Studien müssten den sozioökonomischen Status und die mütterliche Intelligenz stärker berücksichtigen, so das Team. Der Effekt sei dennoch repräsentativ für Kinder in staatlichen englischen Schulen.
Alina Reichardt, Wissen & Gesundheit |