Liebe Leserinnen und Leser,
 

manchmal kann man aus alten Ideen noch eine Menge rausholen. Da ist mir doch gerade ein Vorschlag aus der Mitte des 19. Jahrhunderts untergekommen, der manch einem Heutigen sicher gut gefallen dürfte. Einer Anekdote zufolge nämlich soll der Dichter Heinrich Heine einmal die Idee gehabt haben, seinen oftmals ausufernden Hang zur Ironie mittels eigens hierfür erfundener Satzzeichen zu markieren. Schließlich, so Heine in einer Schrift über Shakespeare, habe Ironie zuweilen etwas „Weltverhöhnendes“. Da wäre es doch also ganz gut, wenn die so Verhöhnten bereits im Vorhinein wüssten, dass es sich bei der Verhöhnung nur um Ironie handelt.
 

Was könnte man sich da nicht alles für Ärger und Missverständnisse ersparen: Die Schauspieler von #allesdichtmachen wären dann keine „rechten Unmenschen“ mehr, sondern schlicht und einfach Ironiker, und selbst Boris Palmer, der Christoph Schlingensief der Grünen, müsste mit einem solchen, für alle gut sichtbaren Ironiezeichen nicht um seine Parteimitgliedschaft bangen.

Leider ist von Heinrich Heine nicht überliefert, um was für ein Zeichen es sich bei diesem point d'ironie handeln könnte. Vorschläge werden also gerne entgegengenommen. Längst ist der Weltfrieden ja zu einer semiotischen Frage geworden. Und weit vor der flächendeckenden Durchsetzung von Genderstern, Binnen-I und Gender-Gap fordern wir daher die Einführung des Ironiezeichens!
 

Die heutigen Texte auf cicero.de tragen dieses Zeichen übrigens nicht. Wenn Hugo Müller-Vogg daher unter der Überschrift „Die Sozis zwischen allen Stühlen“ über den Wahlkampf  der SPD nachdenkt, dann ist das vollkommen ironiefrei.
 

Nicht ganz so sicher kann man sich da bei dem Linken-Abgeordneten Dieter Dehm sein. Laut eines Cicero-Artikels von Thomas Dudek hat sich Dehm gerade in Moskau mit Sputnik V impfen lassen. Da kann man sich schon mal fragen, ob der das ernst meint.
 

Mehr als trauriger Ernst indes ist das, wovon Rafael Seligmann in seinem Gastbeitrag berichtet: „In Gelsenkirchen hat sich ein Mob vor der Synagoge versammelt und zwei Stunden lang „Scheißjuden“ gegrölt, während die Polizei tatenlos zuschaute.“
 

Ein schönes Wochenende!
 

Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur

 
 
 
 
diether-dehm-moskau-sputnik-V-impfung-abschied
Diether Dehm lässt sich mit Sputnik V impfen
Abschiedstour eines eitlen Linken
VON THOMAS DUDEK
 
Diether Dehm hat sich in Moskau medienwirksam mit dem in der EU nicht zugelassenen Sputnik V impfen lassen. Für die russische Propaganda ist das ein Glücksfall. Für den Bundestagsabgeordneten der Linkspartei wohl einer der letzten medialen Höhepunkte.
 
zum Artikel
 
 
 
antisemitismus-kundgebung-gelsenkirchen-staat-handlungsunfaehig
Antisemitische Kundgebungen in Deutschland
Dieser Staat ist handlungsunfähig
EIN GASTBEITRAG VON RAFAEL SELIGMANN
 
In Gelsenkirchen versammelt sich ein Mob vor der Synagoge und brüllt zwei Stunden lang „Scheißjuden“, während die Polizei tatenlos zuschaut. Das ist unfassbar. Denn Antisemitismus bedeutet eine Gefahr für alle Menschen, für den Humanismus – und für unsere Demokratie.
 
zum Artikel
 
 
 
spd-umfragetief-olaf-scholz-bundestagswahl
SPD im Umfrage-Loch
Die Sozis zwischen allen Stühlen
VON HUGO MÜLLER-VOGG
 
„Auf den Kanzler kommt es an“: Mit diesem alten CDU-Slogan wirbt SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz um Zustimmung. Doch seine Partei bleibt in den Umfragen weit abgeschlagen hinter Union und Grünen. Und es spricht nichts dafür, dass sich daran noch etwas ändert. Trotzdem darf sich Scholz im Fernsehen neben Armin Laschet und Annalena Baerbock präsentieren. Warum eigentlich?
 
zum Artikel
 
 
 
clans-kriminalitaet-arabisch-clanland-vorurteile-radio-fritz-mohamed-charour
Arabische Clans
„Ein guter Junge – aber der Nachname ist schlecht für unser Image“
INTERVIEW MIT MOHAMED CHAHROUR
 
Immer, wenn es ein arabischer Clan mit einem spektakulären Raub in die Schlagzeilen geschafft hat, kriegen Angehörige dafür die Quittung, obwohl sie sich von Kriminalität distanzieren. Einer ist Mohamed Chahrour. Seine Probleme thematisiert er jetzt in einem Podcast. Der kommt nicht überall gut an.
 
zum Artikel
 
 
 
Konflikt zwischen Israel und Gaza
Es geht ums Überleben
VON GEORGE FRIEDMAN
 
Israel wird von Gaza aus mit Raketen beschossen – und reagiert entsprechend mit militärischer Gewalt. Aber die übliche Unterstützung der Palästinenser aus der arabischen Welt bleibt aus. Eine Eskalation des Konflikts wäre für die israelische Seite dennoch mit großen Risiken verbunden.
 
zum Artikel
 
 
 
ein-thema-setzt-sich-selbst-auf-die-agenda
 
Ein Thema setzt sich selbst auf die Agenda
 
zu den Karikaturen
 
 
 
 
 
 
 
 
Newsletter abbestellen: Wenn Sie künftig keinen Newsletter mehr von CICERO erhalten möchten, dann klicken Sie bitte hier!
 
Impressum: CICERO — MAGAZIN FÜR POLITISCHE KULTUR Verantwortlicher gemäß § 10 Abs. 3 MDStV: Alexander Marguier Fasanenstraße 7-8 | D-10623 Berlin | Tel: +49 30-981-941-0 | Fax: +49 30-981 941-199 info@cicero.de | www.cicero.de
 
 
© Cicero 2021