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Montag, 21.10.2024 | Online⁠–⁠Version ansehen

Herausforderungen begegnen!
Trockenstress und Ertragsstabilität im Maisanbau

Mais ist eine sehr leistungsfähige Kulturpflanze. In kurzer Zeit kann Mais eine beträchtliche Biomasse bilden. Dabei benötigt die Kultur vergleichsweise wenig Wasser für diese Biomassebildung. Dennoch kann auch Mais unter Trockenstress leiden. Besonders sensibel ist hier die Phase rund um die Blüte (Juli). Kritischer Trockenstress kann hier zu einer schlechten Befruchtung und in der Folge zu einer unbefriedigenden Kolbenbildung führen. Dies mindert sowohl den Gesamttrockenmasseertrag als auch die Silomaisqualität. In besonders trockenen Jahren kann der Mais bereits im Streckungswachstum (Juni) mit Blattrollen und vermindertem Wuchs auf Trockenstress reagieren.
In den letzten Jahren waren die Bedingungen in vielen Regionen Deutschlands sehr wechselhaft. Während in diesem Jahr sowie in 2023 dem Mais vielerorts mehr als ausreichend Niederschlag über den Sommer zur Verfügung stand, präsentierte sich das Jahr 2022 als ausgesprochen trockenes Jahr – und auch das Dürrejahr 2018 ist vielen Landwirten im Gedächtnis geblieben.

Jedes Jahr bietet je nach Region aufgrund der wechselhaften Witterung neue Herausforderungen für den Maisanbau. Dabei spielt Trockenstress eine wichtige Rolle. Der Klimawandel wird diesen Trend sehr wahrscheinlich noch verstärken, sodass das Anbaurisiko steigt. Somit kommt der Ertragsstabilität, die die Maissorte genetisch in sich trägt, eine zunehmende Bedeutung zu.

Züchtung und Sortenprüfung sind ein wichtiger Baustein

Der Pflanzenzüchtung sind diese Herausforderungen bewusst, kommt ihr doch eine wichtige Rolle zu. Daher prüft KWS neue Maissorten auf einem breiten Spektrum an Standorten in verschiedensten Regionen, um eine Vielzahl von Anbaubedingungen abzubilden. Ziel ist, dass neue Sorten gute Leistungen unter verschiedensten Anbaubedingungen bieten und damit dem Landwirt Ertragsstabilität und Anbausicherheit bringen. Die vergangenen sehr wechselhaften Jahre bieten der Pflanzenzüchtung auch Chancen. Denn unter sehr unterschiedlichen und herausfordernden Bedingungen lassen sich ertragsstabile Sorten gut identifizieren. Eine Sorte, die hier besonders positiv aufgefallen ist, ist die Neuzulassung KWS LUPOLLINO.

Diese Sorte wurde in den Jahren 2022 und 2023 beim Bundessortenamt geprüft. Für die Zulassung waren also ein sehr trockenes und auch ein sehr verregnetes Jahr relevant. Dabei konnte KWS LUPOLLINO im Trockenstressjahr 2022 seine Stabilität unter herausfordernden Bedingungen eindrucksvoll unter Beweis stellen. Denn in diesem Jahr erreichte die Sorte gerade unter sehr schwierigen Bedingungen herausragende GTM-Erträge. Aber auch unter guten Bedingungen wie im Jahr 2023 konnte KWS LUPOLLINO ertraglich überzeugen. Damit weist die Sorte eine sehr gute Ertragsstabilität auf und ist ein deutlicher Beitrag für mehr Anbausicherheit im Silomaisanbau.

Dies zeigt auch die folgende Abbildung, in der die Gesamttrockenmasseerträge von KWS LUPOLLINO im Vergleich zu einer Verrechnungssorte mit gleicher Siloreifezahl dargestellt sind. Jeder Punkt steht für den Relativertrag an einem Ort im jeweiligen Jahr. Dabei ist zu erkennen, dass KWS LUPOLLINO deutlich geringere Ertragsschwankungen aufweist als die Verrechnungssorte. Zudem schneidet die Sorte im Trockenstressjahr 2022 deutlich stärker ab. Damit zeigt KWS LUPOLLINO hohe bis sehr hohe Ertragsleistungen bei sehr guter Ertragsstabilität. Diese Leistung hat sich auch in den KWS Exaktversuchen bestätigt.

Zusammenfassung und Fazit

Die Merkmale Stresstoleranz und Ertragsstabilität werden für moderne Maissorten immer wichtiger. Insbesondere das Thema Trockenstresstoleranz ist die letzten Jahre stärker in den Fokus gerückt. Auch bei der Züchtung neuer Sorten gewinnt das Merkmal Ertragsstabilität immer mehr an Bedeutung. KWS prüft neue Sorten an vielen verschiedenen Standorten, um Informationen über Ertragsstabilität zu erhalten.

Die neue Sorte KWS LUPOLLINO ist besonders ertragsstabil.

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Simon Michel-Berger (V. i. S. d. P.)

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