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+Am Thälmannpark wird vorerst nicht gebaut+Hunderte demonstrieren gegen Sexismus+Sturm fegt über Deutschland+
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  TAGESSPIEGEL CHECKPOINT  
     
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  Wetter: Montag viel Sonne bis 9 Grad, es bleibt trocken. Der Wind weht mit Stärke 5 bis 6. 

Guten Morgen,

 
  hoffentlich können Sie heute noch zu Hause bleiben, gemütlich ist es draußen nicht. Die Schäden, die „Xavier“ angerichtet hat, sind noch nicht beseitigt, da fegt schon nächste Sturm über Deutschland. Sonntag galt Ausnahmezustand in Berlin, schuld war „Herwart“, ein Herbststurm mit bis zu 125 Kilometern pro Stunde.
Ein Gerüst am Schöneberger Ufer hat er umgehauen, Dächer abgedeckt, Bäume umgestürzt... Rund 500 Einsätze fuhr die Feuerwehr (Bilanz: nicht ganz so schlimm wie Xavier). Mindestens zwei Menschen kamen ums Leben. Vor der Nordseeinsel Langeoog ist ein Frachter auf Grund gelaufen. An Bord: 1800 Tonnen Schweröl.
Die S-Bahn hat die Sache erstaunlich gut weggesteckt, dafür wird Berlin auch heute erstmal vom Fernverkehr abgeschnitten sein. Glück für die Bahn: Am langen Wochenende ist der Dienstag der Hauptreisetag. Die Strecke nach Hannover soll im Laufe des Tages wieder funktionieren, nach Hamburg aber erst am Dienstag (hoffentlich). Also unbedingt noch mal die Bahn-App checken, bevor Sie zum Bahnhof fahren (erfahrungsgemäß: am besten mehrmals). 

 
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  Kommen wir zu den etwas standfesteren Dingen.  
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  Ähnlich rasant fegt eine Sexismusdebatte übers Land, die Berliner Zeitung hat versucht, ein paar Zahlen in den Wirbel zu werfen. Ergebnis der Forsa-Umfrage: 40 Prozent der befragten Berlinerinnen sagten, sie seien selbst schon einmal diskriminiert worden, 31 Prozent aller Befragten kennen Fälle in ihrem Umfeld. Zudem glauben 65 Prozent der Befragten, dass Frauen noch immer nicht die gleichen Aufstiegschancen haben wie Männer. Unter den Frauen glauben sogar 76 Prozent, sie hätten schlechtere Karrierechancen. Männer hingegen nehmen das häufig anders wahr: 42 Prozent sehen Frauen als gleichberechtigt an (nur 19 % der Frauen).
Nach einer Umfrage im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat mehr als die Hälfte der Beschäftigten „eine gesetzlich verbotene Belästigung“ am Arbeitsplatz schon einmal beobachtet oder selbst erlebt - im Büro (56 Prozent), bei Betriebsfesten (48 Prozent), auf Fluren oder im Fahrstuhl (35 Prozent). 


 
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Höchst innovativ: Schlamm macht Strom. Denn der Klärschlamm, ein Restprodukt der Abwasserreinigung, ist ein wahres Kraftpaket: Durch Faulung produziert er so viel Biogas, dass wir Energie für die Abwasserreinigung selbst erzeugen können. Mehr zum Thema Innovationen unter: berlinerwasser.de


 
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  Am Wochenende haben rund 900 Menschen am Hermannplatz gegen Sexismus demonstriert. Den Organisatorinnen ging es darum, „uns gegenseitig zu unterstützen, denn wir sind nicht alleine mit unseren Erfahrungen.“ Fast täglich kommen neue Vorwürfe (#MeToo) hinzu (zuletzt traf es George Bush und Mitarbeiter des EU-Parlaments). Im Magazin der Berliner Zeitung berichtet die Journalistin Anja Reich, wie sie einst von Maximilian Schell geküsst wurde - und ihr Redakteur die Szene öffentlich als „charmant“ abtat.
Dazu Filmproduzentin Regina Ziegler im Tagesspiegel-Interview: „Jede Art von Macht reizt zum Missbrauch“.
Dazu AfD-Fraktionschefin Alice Weidel im BamS-Interview: „Ich glaube, dass dieses Land wichtigere Probleme hat als irgendwelche an den Haaren herbeigezogenen minoren Sexismus-Debatten“ (Frauenanteil der AfD im Bundestag: 9 von 92).


 
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  Praktisch, dass der BER noch nicht gebraucht wird, jetzt können die aussortierten Air-Berlin-Maschinen dort parken. Acht Stück waren es am Sonntag, in den nächsten Tagen sollen bis zu 20 hinzukommen. Dort stehen sie nun hübsch aufgereiht und warten darauf, dass das Kartellamt der Umlackierung zustimmt (81 mit Kranich, 25 in Easy-Jet-Orange).  (Q: B.Z.). Seit Freitagabend ist zwar offiziell Schluss mit Berlins fliegender Werbebotschaft, doch der Name Air Berlin bleibt zunächst erhalten, bis die Transaktion mit Easy Jet vollzogen ist (Q: Welt am Sonntag)
Die Herzen aber sind gebrochen: Es war ein tränenreicher Abschied, der sich in der Nacht zu Sonnabend in Tegel abspielte - mit herzförmigen Luftballons und Wasserfontänen (und 300 demonstrierenden Ex-Mitarbeitern). Joachim Hunold, der Air Berlin zu dem gemacht hat, was es heute war, ist übrigens auch mitgeflogen. „Es war eine fantastische Zeit mit einem hoch motivierten Team. Ich will ihnen auch zeigen, dass ich bis zum Schluss für sie da bin.“ (Q: Morgenpost) Na schönen Dank auch. Pilot David McCaleb drehte dank einer Sondergenehmigung in 1000 Metern Höhe noch eine Runde über die Stadt, die sich (mit etwas Phantasie) als Herz interpretieren lässt (Beweis: hier).


 
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  Eine der letzten großen Freiflächen in Prenzlauer Berg wird vorerst nicht bebaut. Im Nordosten des Thälmannparks, direkt an der Ringbahn, möchte ein Investor mit der Gewobag 600 Mietwohnungen errichten, bisher scheitert es jedoch am Baurecht. Nach jahrelangem Streit mit den Anwohnern haben Linke und SPD in der BVV gegen das Vorhaben votiert, Senatorin Lompscher weigert sich jedoch, das Verfahren an sich zu ziehen. Argument: Es bestehe kein dringendes Gesamtinteresse Berlins. Stimmt, Wohnungen braucht hier wirklich niemand. Investor Christian Gérôme wirft Lompscher vor, sie stelle die Interessen der Anwohnerinitiative über das Gemeinwohl, um den Linken-Wahlbezirk Thälmannpark nicht zu verlieren. Mit „Scheinargumenten“ wie verringerter Frischluftzufuhr. „Es ist ein Skandal, dass Frau Lompscher trotz der Wohnungsnot hier offenbar lieber einen Recyclinghof will.“

 
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  Die Disneylandisierung Potsdams schreitet unaufhaltsam voran. Gestern ist mit einem Gottesdienst unter freiem Himmel der offizielle Baustart für den neuen Turm der Garnisonkirche gefeiert worden (von den Nazis zur Inszenierung der Reichstagseröffnung 1933 missbraucht, von der SED gesprengt). Zuvor hatte Ex-Regierungschef Manfred Stolpe im Tagesspiegel-Gastbeitrag gefordert: „Der notwendige Bruch mit der belasteten Geschichte und Tradition der Garnisonkirche muss sichtbar und greifbar werden. In Kritikern sehe ich keine Feinde.“ Die Kritiker sehen das offenbar anders: Rund 50 Gegendemonstranten störten den Festakt mit Buh-Rufen und Trillerpfeifen, es gab einen Stinkbomben-Anschlag auf die Kapelle. In einem offenen Brief an den Bundespräsidenten hatten Kritiker (u.a. Klaus Staeck und Uwe-Karsten Heye) geschrieben: „In einer Zeit, in der rechtsextreme, nationalistische und geschichtsrevisionistische Kräfte nach vorn drängen, befürchten wir, dass sie den Wiederaufbau der Garnisonkirche als Bestätigung ihrer politischen Ansichten in Anspruch nehmen und propagieren.“ Wolfgang Huber (Altbischof und Kuratoriumsvorsitzender der Baustiftung) beim Festakt: „Und er soll werden, was er noch nie war, ein Zentrum für Frieden und Versöhnung.“ Bisher sieht es eher nicht danach aus.
Übrigens wird natürlich erstmal nur die Rohversion gebaut, Spenden kommen schon, wenn es losgeht, heißt es (wie so oft). Die Plattform - die auch Stolpe bei seinem ersten Besuch in Potsdam schon beeindruckt hatte („Das war eine großartige Übersicht über das Zentrum, und ein Ausblick bis Werder und Wannsee sowie nach Sanssouci und Griebnitzsee“) - ist allerdings schon finanziert. Quiz: Wer war’s? a) Mathias Döpfner b) Hasso Plattner c) Jörg Zumbaum d) Günther Jauch. (Kleiner Hinweis: Der Telefonjoker ist um diese Zeit noch nicht erreichbar)


 
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  Kurzstrecke  
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  Ein solidarisches Grundeinkommen forderte der Regierende Michael Müller am Wochenende in einem Tagesspiegel-Gastbeitrag - und hat damit eine Debatte angestoßen. In der SPD begrüßt man den Vorstoß (endlich hat mal wieder einer eine Idee!), beim Gewerkschaftsbund auch. Die Berliner CDU fände es allerdings nicht so gut, wenn dabei ein „öffentliches Beschäftigungsprogramm zum Minimaltarif“ herauskäme. Müller hatte in dem Beitrag ein bedingungsloses Grundeinkommen abgelehnt und dafür gefordert, zum Beispiel auch ehrenamtliches Engagement zu fördern. (Den gesamten Beitrag können Sie im E-Paper vom Sonntag nachlesen) Verwegener Vorschlag: Könnte man dann nicht einfach Jobs draus machen?
 
Weniger kontrovers ist Müllers Gefühl, hier sei ja was los wie in den 20er Jahren (geht immer): Kunst, Kultur, Wissenschaft, Technik, Gründergeist, einfach toll. Obwohl: Obacht vor der Digitalisierung! Müller zitiert eine aktuelle Studie der OECD, laut derer neun Prozent der Arbeitsplätze automatisiert werden könnten, 25 Prozent könnten sich massiv verändern. „Viele Berufe wird es in einigen Jahren nicht mehr geben.“
Das betrifft übrigens auch uns. Anlässlich der Medientage in München am Wochenende hat Saim Rolf Alkan, Geschäftsführer der Stuttgarter Firma aexea, seine Software zur automatisierten Texterstellung vorgestellt. In Zukunft (also jetzt) können Roboterjournalisten zum Beispiel Fakten aus Polizeimeldungen rausziehen und neuformulieren „in der Tonalität, die sich die Redaktion wünscht“. Der Computer erkennt dann einfach selbst, dass es sich erneut um einen Fahrradunfall handelt und sucht vergleichbare Texte aus der Datenbank. (Quelle: Inforadio) Eher subtilere Form der schwäbischen Verdrängung. Die Checkpoint-Roboter freuen sich schon auf ihre Textbausteine. 
 
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  Apropos nicht mehr da. Dunja Hayali ist am Wochenende mal so richtig der Briefkasten hochgegangen. „Hallo @DHLPaket, mir reichts“, schrieb die ZDF-Moderatorin auf Twitter. „Wenn Sie keine Lust haben, Treppen zu steigen, ich komm runter. Aber schreiben Sie nicht, man sei nicht da.“ Unter ihrem Eintrag findet sich nicht nur eine etwas schräge Diskussion darüber, ob sich die gebührenfinanzierte Hayali diese Kritik an einem schlechtbezahlten Dienstleister erlauben kann (na klar kann sie das!), sondern auch lauter lustige Einträge zur Kreativität vieler offenbar etwas ambitionierterer DHL-Boten. Da wurden Pakete auf den Balkon hinaufgeworfen, im Garten versteckt (inkl. gemalter Schatzkarten auf der Benachrichtigung) oder (offenbar recht gebräuchlich): im Müllcontainer versenkt. Kann man nur hoffen, dass man rechtzeitig wieder zu Hause ist.
Das intelligente Amazon-Türschloss, bei dem die Pakete einfach in die Wohnung des Kunden gelegt werden (CP von Donnerstag), empfindet hier allerdings trotzdem niemand als Lösung. Warum nur?
 
Am Wochenende war übrigens Tag des Einbruchschutzes. Persönliche Leidensberichte finden Sie hier.

Zurück zur Post. Dass es Probleme mit der Zustellung gibt, haben wir hier hinreichend berichtet. Benita Unger, Postexpertin bei Verdi, erklärt nun: In Berlin fehlen aktuell 500 Postboten. Der Grund: falsche Personalplanung. Jahrelang habe die Post nur mit befristeten Kettenverträgen gearbeitete und Auszubildende nicht übernommen. (Q: Spreeradio)
 
Die Zusteller können also nichts dafür. Wie wär’s mit einer neuen Rubrik? Post aber glücklich. Uns erreichte diese kleine Geschichte: Die Postzustellerin klingelt. Sie hat eine Büchersendung, die nicht in den Briefkasten passt, kommt hoch in den zweiten Stock. Wir kennen uns, weil sie seit Jahren bei uns die Post austrägt. Sie schnauft ein bisschen. Bevor sie sich umdrehen und die Treppe wieder nach unten flitzen kann, halte ich sie auf: „Sie machen hier wirklich einen guten Job.“ Sie zeigt auf ihre Jacke: ein dicker Sweater, kein Postabzeichen. „Eigentlich habe ich frei. Ich helfe meinem Sohn, der hier austrägt. Er schafft es nicht: Zuviel Post und zu wenig Leute. Aber er muss es schaffen, sonst wird er nicht übernommen. Das muss ich verhindern.“ Dank an einen Checkpoint-Leser, der nicht mal möchte, dass sein Bezirk genannt wird - damit die Frau und ihr Sohn keine Schwierigkeiten bekommen. Er möchte dennoch, dass Sie diese Geschichte lesen, „weil sie ein Beispiel für die vielen Geschichten in unserer phantastischen Stadt ist, von denen wir alle nie erfahren.“ Haben Sie auch welche zu erzählen?
 
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  Sollte Ihnen heute etwas schlecht sein, liegt das möglicherweise an zu vielen Schoko-Herzen (die sollten Sie doch aufheben!) oder aber am Novo-Virus. In der Region häufen sich nämlich mal wieder die Erkrankungen, Mitte Oktober waren es doppelt so viele wie sonst. Symptome: Erbrechen, Durchfall, Fieber. Achtung: Hochansteckend. Noch ein Grund, heute vielleicht lieber im Bett zu bleiben.
 
Der Aufsichtsratschef der Messegesellschaft möchte gern das ICC abreißen. Man müsse sich endlich mit wirtschaftlichen Lösungen beschäftigen statt eine dogmatische Debatte zu führen. „Es werden alle Ideen zum ICC kritisiert - vom Einkaufszentrum über ein neues Kongresszentrum bis zur Bibliothek. Das darf aber nicht dazu führen, dass das ICC in den nächsten zehn Jahren vor sich hingammelt.“ (Quelle: Morgenpost) Derzeit seien nur 20 Prozent der Fläche im ICC für Messen oder Kongresse nutzbar, der Rest sind Nebenräume. „Unwirtschaftlicher geht es kaum. Wenn jemand den Mut hat und sagt: ,Das ändern wir, indem wir das ICC abreißen und dort etwas Neues hinstellen‘, dann wird das in einigen Jahren sicher zu Beifallsstürmen führen.“ Nicht zu verwechseln mit Herbststürmen, die finden nämlich wirklich statt.
 
Und nun zum Sport. Hertha hat mal wieder gewonnen, Pal Dardai ist trotzdem nicht glücklich und fühlt sich „von außen manipuliert“. Fans und die Medien hätten Druck gemacht. „Das finde ich nicht in Ordnung. Ihr habt das schwer gemacht für mich.“ Och menno… Aber jetzt ist wieder gut, ja? Derweil hat Herbststurm Heynckes mal wieder die Bayern gerettet. Die Erfahrung sagt: einmal oben bleibt das auch so. Checkpoint-Prognose: Es wird ein langweiliger Winter.
 
Auch für die Biber wird es jetzt ungemütlich. Nicht nur weil es ab jetzt nachts Bodenfrost geben kann, die Schlösserstiftung stellt nun im Park Sanssouci mit Äpfeln bestückte Käfige auf, um die Biber zu fangen, die durch selbstgebaute Dämme im Park die Wiesen überflutet hatten. Schaden: 100.000 Euro. Nun sollen sie in einer künstlichen Biberburg am Templiner See neu angesiedelt werden. Außerdem soll ein Sicherheitszaun gebaut werden, um das Einwandern der Biber zu verhindern. Zahlen wird den allerdings nicht Mexiko, sondern die Schlösserstiftung selbst. Kosten 35.000 Euro. (Quelle: B.Z.)
 
Sorry, einmal müssen wir heute doch noch den BER anfliegen. Jetzt versaut der auch noch den Brandenburger Bahnhöfen die Bilanz: In Brandenburg kostet ein Halt am Bahnhof deutschlandweit am meisten. Seit Jahren bezieht die Bahn nämlich den BER-Bahnhof unter dem Terminal mit in ihre Rechnung ein (Kosten: mehr als 500 Millionen Euro). Da die Baukosten landesweit pauschal durch die Anzahl der haltenden Züge geteilt werden (am BER: 0), kostet ein Halt in Brandenburg fast doppelt so viel wie in Berlin. Die Zeche zahlt, natürlich, das Land (also wir).
Macht aber alles nichts, denn jetzt kommt endlich einer, der das Ding fertigbaut: Carsten Wilmsen, Bauexperte aus München. Der Präsidialausschuss des Aufsichtsrats habe sich auf ihn verständigt, hat Tagesspiegel-Kollege Alexander Fröhlich erfahren. Mit Wilmsen sei jemand gefunden worden, der nicht nur bauen, sondern vor allem auch Flughäfen bauen könne. Wer hätte gedacht, dass es so jemanden gibt? Wilmsen soll Gesamtprojektleiter Jörg Marks vorgesetzt werden (das war der, den Mühlenfeld gefeuert hatte, dann aber nicht feuern durfte, daraufhin selbst gehen musste, damit Marks wiederkommen durfte). Nun hat aber wohl auch der neue Chef Lütke Daldrup gemerkt, dass es auf der Baustelle einen Flughafen-Fachmann braucht (Schock). Der ist es diesmal nun aber wirklich. Versprochen… 

BER count up Tage seit Nichteröffnung: 1976
 
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     Zitat  
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  Alle wollen doch in diese Stadt“.
 
Youssef S., Stricher im Tiergarten. (Den ganzen Text gibt es hier
 
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     Tweet des Tages  
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  @anikaschneider

"Mädchen in der Bahn hat für ihr Plüschtier ein Handy gebastelt. Aus einer Baumrinde. Hasi und Mädchen Facetimen jetzt." #weilwirdichlieben
 
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     Berlin Heute  
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Verkehr ist heute in Moabit/Tiergarten zwischen 13 und 18 Uhr vom Hauptbahnhof über das Bundeskanzleramt und den Reichstag bis zum Pariser Platz wegen der wöchentlichen Bärgida- und Gegendemo eingeschränkt. Und die S5 fährt zwischen Strausberg Nord und Fredersdorf wieder ohne Schienenersatzverkehr - zwischen Fredersdorf und Mahlsdorf bleibt er aber noch bis Freitag.
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Demonstration Die Organisation Berliner Montagsdemo steht heute wieder mit ca. 100 Aktivisten von 17.30-19.30 Uhr an der Weltzeituhr am Alexanderplatz um Soziales und Aktuelles zu "Hartz-Gesetze Agenda 2017" zu verkünden. Und die AfD postuliert am Hermann-Ehlers-Platz in Steglitz von 18-19 Uhr mit 50 Anhängern eine "Zukunft für Deutschland".
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Gericht Ein 35-Jähriger muss sich wegen Kindesentziehung verantworten. Er soll seine zwei minderjährigen Kinder in einem Auto von Berlin aus gegen den Willen der Mutter außer Landes gebracht haben (12 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstr. 91, Saal D 705).
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     Stadtleben  
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  Essen & Trinken im prunkvollen Grosz. Die denkmalgeschützten Räume am Kurfürstendamm 193/194, benannt nach dem Berliner Künstler George Grosz, wurden im vergangenem Jahrhundert als Munitionsbeschaffungs- und Finanzamt genutzt, heute wird dort unter Stuck, Bogenpforten und Marmorwänden Exquisites à la carte serviert. Die gut bestückte American-Bar aus edlem, dunklen Holz besticht mit einem Angebot aus 80 Cocktails und ausgefallenen Bar-Snacks. Auch zum ausgiebigen petit-déjeuner im französischen Stil (Mo-Fr 9-12 Uhr) – zum Beispiel morgen als „Reformationsfrühstück“ - mit frischgebackenen Croissants und Palmiers ist das dazugehörige Kaffeehaus très chic. U-Bhf Adenauer Platz, So-Do 9-23 Uhr, Fr-Sa 9-23.30 Uhr  
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  Was verändert unsere Gesellschaft und was nicht? Wie reagiert sie auf Herausforderungen wie Digitalisierung, Klimawandel, Globalisierung? Am 2. November diskutieren darüber beim Tagesspiegel Liquid City der Sozialhistoriker Prof. Dr. Jürgen Kocka, Ilka Franzmann von Change.org und Prof. Dr. Thomas Dryen, Zukunftspsychologe mit Sebastian Turner, Tagesspiegel-Herausgeber. Wenige Plätze verfügbar: liquid-city@tagesspiegel.de

 
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  Geschenk Ein Roman über EU-Bürokratie. Klingt nicht nach Nervenkitzel? Ist er aber: Robert Menasse ist mit seinem auf der Frankfurter Buchmesse ausgezeichneten Roman Die Hauptstadt eine Mischung aus Satire und Krimi über lobbyistische Verstrickungen und die Frage nach Gefühlen und Humanität im supranationalen System (Suhrkamp, 24 Euro) gelungen.  
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  Berlinbesuch auf den Spuren Martin Luthers: Berlin ist voller Reformations-Referenzen, das wird zum Beispiel beim Spaziergang durch die Spandauer Neustadt deutlich, wo Lutherstraße und -platz, Lutherkirche und -gemeinde ein Quartett bilden. Wenn Sie schon in der Ecke sind: In der Altstadt wird beim Lutherfest rund um die St. Nikolai-Kirche heute und morgen noch im mittelalterlichen Stil gegaukelt und musiziert (16-18 Uhr). Aber auch die Lutherbrücke beim Schloss Bellevue und die Luthereiche samt Denkmal, die in der Schloßstraße 44 in Steglitz gepflanzt wurde, erinnern an den Reformator.  
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  Noch hingehen in die Petruskirche in Lichterfelde (am Oberhofer Platz), wo bis morgen noch die Reformationsausstellung mit Luther-Verbildlichungen in Gemälde- und Skulpturform von Harald Birck zu sehen ist. Der Berliner Bildhauer wollte die Geschichtsfigur möglichst menschlich, verletzlich und nahbar darstellen. Morgen, am Reformationstag, findet dort außerdem als Programmabschluss ein ökumenischer Gottesdienst (11 Uhr) statt. Mo 20-22 Uhr, Di 16-18 Uhr.   
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  Tickets sichern Die IGA räumt das Feld für die Gärten der Welt, die ab dem 1. Dezember wieder in Marzahn rund um den Kienberg blühen. Was aber bleibt, ist Berlins erste Kabinenseilbahn - wer also noch nicht hat, oder noch ganz oft will: Kombitickets für die Seilbahn zusammen mit der Grün Berlin Jahreskarte gibt es ab heute im Vorverkauf ab 35 Euro.  
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  Last-Minute-Verlosung für den Spiegelsaal: Jonathan Meese wurde bereits aus Produktionen rausgeschmissen, rief schon die „Diktatur der Kunst“ aus, und stand mehrmals vor Gericht, weil er in seinen Performances öfter mal die Hand nicht vom Hitlergruß lassen kann. Bisher endeten alle Prozesse mit Freispruch, einer Stärkung der Kunstfreiheit. Heute ist der Freigeist um 20 Uhr in der Auguststraße 24 zu Gast, moderiert wird von den beiden Spiegel-Kolleginnen Susanne Beyer und Ulrike Knöfel. Neugierig? Wir verlosen 3x2 Tickets (bis 12 Uhr).  
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     Berliner Gesellschaft  
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  Geburtstag -Johanna von Koczian (84), Schauspielerin / Erna Lippitz (101), eine liebe ehemalige Nachbarin und "Adoptivoma" für unsere Kinder, Enkel und Uhrenkel / Gerti Möller (87), Schlagersängerin / Erol Özkaraca (54), ehem. SPD-Politiker  / Christina Rau (61), Politologin / Bernd Riexinger (61), Bundesvorsitzender der Linken / Boris Velter (50), Staatssekretär für Gesundheit / Kurt Wansner (70), für die CDU im Abgeordnetenhaus

Dienstag - Jörg Asmussen (51), Repräsentant der Investmentbank Lazard und ehem. Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (2013-15) / Liv Lisa Fries (27), Schauspielerin / Engelbert Lütke Daldrup (61), Staatssekretär Flughafenpolitik und Strategien für Berlin und Geschäftsführer der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH / Ramona Pop (40), Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe / Markus Schächter (68), ehem. ZDF-Intendant und Honorarprofessor für Medienethik an der Hochschule für Philosophie in München

Gestorben - Silvia Bovenschen, * 5. März 1946, Schriftstellerin, Literaturwissenschaftlerin und seit 2011 Mitglied der AdK / Sabine Schütz, * 31. Juli 1954, Sachbearbeiterin beim Deutschlandradio / Mechthild Reich, * 5. September 1939

Stolperstein - Hans Hirschfeld, einer der bekanntesten Hämatologen und Krebsforscher der 1930er Jahre, lebte in der Droysenstr. 18 in Charlottenburg, bevor er heute vor 73 Jahren nach Theresienstadt deportiert wurde. Zwei Jahre später - am 26.08.1944 - wurde er dort ermordet.
 
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  Artikelempfehlung  
  All seine Kollegen sind in Haft. Am Dienstag wird auch Aydin Engin in Istanbul der Prozess gemacht. Der türkisch-deutsche Journalist hat das alles schon einmal erlebt. Doch er rennt nicht mehr weg. Lesen Sie die Reportage von Susanne Güsten heute auf Seite 3 im Tagesspiegel, im E-Paper oder bei Blendle.  
     
 
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     Encore  
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In Frankfurt/Oder gibt es jetzt Freibier vor der Mensa. Leider war das wohl eine einmalige Sache, der Asta der Viadrina wollte damit auf die Kampagne: „Zieh nach Frankfurt“ aufmerksam machen. Denn: Geschätzt die Hälfte der Studierenden wohnt lieber in Berlin. Völlig unsinnig, behauptet der Asta und will Erstis nach Frankfurt locken. Bier geht immer, Argumente folgen auf der Website. Gar nicht schlecht: Die Stadt zahlt jedem 200 Euro Begrüßungsgeld (in Berlin lange abgeschafft), die Mieten sind viel günstiger, man kann in Polen einkaufen und essen gehen, man spart sich zweieinhalb Stunden Pendeln am Tag (ausschlafen!) und das Geld, das man spart bzw. eingenommen hat, kann man dann in Berlin wieder auf den Kopp hauen. Asta-Sprecher Georg Gauger sagt: „Es ist vielleicht nicht fancy Berlin, aber man kann hier auch Spaß haben.“ (Q: Radioeins) In Berlin haben zum Wintersemester übrigens 183.000 Studenten (wieder)begonnen, so viele wie nie zuvor. Angeblich suchen 5000 von ihnen noch eine Bleibe. Der Berliner Asta fordert Notunterkünfte. (Q: Abendschau) Vielleicht mal in Frankfurt schauen?
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Und falls Sie es noch nicht gemerkt haben: Die Uhren wurden zurückgestellt. Also nehmen Sie sich doch mal die Studenten zum Vorbild und drehen Sie sich einfach noch mal um. Morgen ist ohnehin Feiertag, wir lesen uns hier am Mittwoch wieder. Ihre

Unterschrift Myrrhe
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Anke Myrrhe
@ankeschoen

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Mitarbeit: Maria Kotsev
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