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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Freitag, 15.11.2019 | Bewölkt und windig bei max. 9°C. | ||
+ Wedding erhält 100 Mio. Euro für Herzzentrum + Kreuzberger Vorkauf zwei Mal gescheitert + Mitte-Mieter der Deutsche Wohnen ohne Warmwasser + |
von Anke Myrrhe |
Guten Morgen, es ist der nächste große Coup für den Wissenschaftssenator Michael Müller: Gestern Abend, kurz nach 23 Uhr, hat der Haushaltsausschuss des Bundestages beschlossen, 100 Millionen Euro in das geplante Herzzentrum in Wedding zu investieren. Bereits im Sommer war es Müller gelungen, 70 Millionen Euro aus dem Bund nach Berlin zu holen – und zwar jährlich für das (ebenfalls an der Charité angegliederte) Berliner Institut für Gesundheitsforschung. Aus der Branche raunt es am Abend: Es scheint ihm ernst zu sein mit der Vision einer „Gesundheitsstadt 2030“. Berlin: Silicon Valley der Medizin. Gesundheit. | |||
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Es ist die nächste große Niederlage für den Baustadtrat Florian Schmidt. Oder vielmehr: die nächsten beiden. Nach der Rigaer Straße 101 zieht der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg auch bei zwei Häusern in der Urbanstraße das Vorkaufsrecht zurück. „Auch hier gab es erhebliche Sanierungskosten, die einen Erwerb erschwert haben“, schrieb mir Schmidt am Abend. „Der Zuschuss des Landes hätte sehr viel höher sein müssen als mit dem Senat verabredet.“ Warum Florian Schmidt trotzdem nicht von Scheitern sprechen will, lesen Sie heute im Checkpoint für Abonnenten. | |||
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Verunsichert sind auch die Mieter der Veteranenstraße 23, Altbau, beste Mitte-Lage mit Blick auf den Weinbergspark. Das Haus wurde Anfang des Jahres an die Deutsche Wohnen verkauft. Seit vier Tagen hätten die gut 30 Parteien kein warmes Wasser, berichtet uns ein Mieter, erreichbar sei allerdings nur ein Callcenter, wo man sie vertröste: „Wir kümmern uns.“ Im vergangenen Winter hatte es hunderte Klagen über ausgefallene Heizungen in Deutsche-Wohnen-Häusern gegeben, am Kottbusser Tor hatten Mieter vorigen Monat neun Tage lang keine Heizung. „Berlin, wir müssen reden“, heißt die neue Imagekampagne der Deutsche Wohnen. Wunschthemen: Duschköpfe und Datenschutz. | |||
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Zurück zu den Giga-Investitionen. Der neue Kita-Navigator, der einen Haken an alle Wartelisten der Stadt machen soll, entwickelt sich laut Schulverwaltung prächtig. Weil die Daten nicht stimmten (überall Plätze frei), habe es in den ersten Tagen viele Beschwerden gegeben (auch von uns!), mit etwas Nachsitzen der Kita-Leitungen seien die Daten nun aber schon aktueller. „Es war für viele Eltern ärgerlich, dass Kitas trotz der Informationen vor dem Starttermin des Navigators ihre Daten nicht aktuell gemeldet hatten“, sagte Scheeres dem Checkpoint. „Wir sehen aber jetzt, dass viele Einrichtungen ihre Eingaben aktualisieren und die Informationen verlässlicher sind. Bei anderen haken wir noch nach.“ Gestern ging ein weiteres Infoschreiben an die Kitas raus. Es habe sich herausgestellt, dass „die umfangreiche Information, die unser Haus vor dem Start des Navigators an die Träger gegeben hat, offenbar nicht zu jeder Kita-Leitung durchgedrungen war. So mancher Kita-Leitung war offenbar nicht bewusst, dass die Kitas selbst für die Angaben im Navigator verantwortlich sind“, hieß es aus Scheeres‘ Verwaltung. Liegt möglicherweise daran, dass die Kitas mit Personalsuche und Verwalten der Überbelegung beschäftigt sind. Aktuelle Zahlen, wie viele Plätze fehlen, konnte die Verwaltung gestern übrigens nicht liefern. In Prenzlauer Berg werden demnächst vermutlich ein paar frei: Der Bundestag hat gestern die Masern-Impfpflicht beschlossen. | |||
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Ganz andere Sorgen haben Eltern in Mitte, die seit Juni 2016 für einen Zebrastreifen zwischen zwei Kitas in der Habersaathstraße kämpfen. Im Januar 2017 hat die Verwaltung die Finanzierung zugesagt, knapp drei Jahre später ist allerdings noch immer kein Streifen in Sicht. Nun teilt das Bezirksamt mit: „Für die Umsetzung des Fußgängerüberwegs waren vorbereitende Baumaßnahmen erforderlich. [...] Die Maßnahme konnte leider nicht wie gehofft im Oktober 2019 abgeschlossen werden. Nach Fertigstellung der langwierigen, vorbereitenden Arbeiten wurde die Maßnahme umgehend ausgeschrieben. Die beauftragte Firma hat nunmehr mit vierwöchiger Verspätung am 04.11.2019 mit dem Bau begonnen. Es wird eine Bauzeit von vier Wochen veranschlagt. Bei normalen Witterungsverhältnissen wird die Nutzung des Überweges noch dieses Jahr möglich sein.“ Leichte Bewölkung, 10 Grad, kein Frost und/oder Niederschlag (typisches Novemberwetter) und die Sache ist schnell (in die Straße) geritzt. Wetten, wir lesen uns hier im März wieder? | |||
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Jetzt aber: Welcome to Grünheide! Während das Berliner Abgeordentenhaus gestern in seltener Eintracht den Tesla-Coup bejubelte, bremste Strippenzieher Steinbach in Brandenburg gestern ganz leise die Erwartungen: 2021 sollen schon die ersten Autos vom Band? Mal sehen. Und in die USA schickte er die Botschaft, die Antragsformulare möge Tesla bitte „so vollständig und hochqualitativ einreichen, dass auch eine schnellstmögliche Prüfung gegeben ist“. Mal sehen, ob die Verwaltung dann ebenso arbeitet. CP-Leser Joachim Szymanski ruft derweil der Deutschen Bahn zu, schon mal mit der Planung für einen Bahnhof in der Nähe des Werks anzufangen. „Wenn die DB heute mit der Planung anfangen würde, dann könnten die RE 1 bestimmt schon 2035 dort halten!“ Braucht doch kein Mensch bei all den Autos. Und Arne Hinrichsen von der Natur + Text GmbH in Rangsdorf weist uns darauf hin, dass wir bei unserer Aufzählung der gefährlichsten Tiere für Bauvorhaben in Brandenburg gestern das wichtigste vergessen haben: die (gemeine) Zauneidechse. „Ich verwette einen Sektkühler voll guten märkischen Sandes, dass diese Art das Vorhaben um mindestens 6 Monate verzögern wird, da zunächst Ersatzhabitate hergestellt und die Tiere dann umgesiedelt werden müssen.“ Vielleicht ist ja in der Einheitswippe noch Platz. Letzte Tesla-Frage: Wie viele Ladestationen für Elektroautos gibt es derzeit in Grünheide? Genau eine, hat Frederik Bombosch von der „Berliner Zeitung“ gefunden. „Hat noch nie jemand benutzt“, sagt der Besitzer. | |||
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