Heute in Rhein-Main: 5000 demonstrieren gegen Impfpflicht
Guten Abend, was für ein Wochenende. Der große gelbe Ball, den Sie mit etwas Glück am Himmel gesehen haben, nennt sich übrigens „Sonne“. Und die hat sich in den vergangenen Wochen ganz schön rar gemacht. Wer die Chance am Sonntag ergriffen hat, sich für ein paar Minuten das Gesicht wärmen zu lassen, weiß um die wohltuende Wirkung. Während kleiner Auszeiten wie dieser scheint die Welt still zu stehen. Aber natürlich passiert trotzdem einiges in einer Region wie dem Rhein-Main-Gebiet. Die Themen des Wochenendes und das, worüber in den nächsten Tagen noch gesprochen werden könnte, kurz und kompakt zusammengefasst:
Der RMV hat angekündigt, seine Preise abermals zu erhöhen. Im Schnitt um 3,9 Prozent. Das wäre die höchste Tarifsteigerung seit mehr als zehn Jahren . Der RMZ-Aufsichtsrat soll diese Steigerung nach Angaben von Andreas Kowol (Die Grünen), Verkehrsdezernent in Wiesbaden, beschlossen haben. Kowol kritisiert das Vorhaben, das vom 1. Juli an greifen soll. Es sei ein falsches Signal zur falschen Zeit. Schließlich gehe es darum, die Fahrgäste, die während der Pandemie die öffentlichen Verkehrsmittel gemieden haben, wieder zurück zu gewinnen. Der RMV hat auf seiner Internetseite zugesichert, dass der Preis für Jahreskarten nicht erhöht werde. Auch Schüler- und Seniorentickets sollen nicht von der Tarifanpassung betroffen sein. Einzelfahrten für Erwachsene werden aber teurer – kosteten sie noch im Dezember 2,90 Euro, müssen Fahrgäste 3,20 Euro im Juli bereit halten.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Plakativ: Protest in Frankfurt gegen die Corona-Politik Bild: Ilkay Karakurt
Oliver Koch arbeitet als Pfarrer für Weltanschauungsfragen. Im Interview mit der F.A.Z. spricht er über neureligiöse Bewegungen und die Gefahren, die von ihnen gerade während der Pandemie ausgehen. In Zeiten der Unsicherheit suchten die Menschen Halt und einfache Antworten auf sehr komplexe Fragen, so Koch. „Das ist für solche Gruppierungen ein gefundenes Fressen, weil sie Orientierung in einer Zeit der Orientierungslosigkeit bieten. Sie versuchen mit ihrem oft dualistischen System eine vermeintliche Sicherheit zu erzeugen: Wer bei uns ist, ist sicher. Wer draußen in der Welt ist, nicht“, sagt Koch und zieht Parallelen zur Querdenken-Bewegung. „Mit ist etwas aufgefallen, was wir in der Weltanschauungsarbeit schon lange kennen: die subjektive Erfahrungsbezogenheit, die man vor allem aus dem esoterischen Kontext kennt. Also nur das zu glauben, was man selbst gesehen oder erlebt hat. Alles andere wird erstmal kritisch gesehen.“
Genau diese Haltung werde bei den Querdenker-Demos immer wieder zur Schau getragen. Das hat unser Autor Alexander Jürgs erlebt. Er war am Samstag dabei, als etwa 5000 Gegner der Impfpflicht durch die Frankfurter Innenstadt gezogen sind. Teilweise erinnern seine Beschreibungen der Szenen eher an ein Tanz-Festival als an einen Protestzug. Dennoch sind seine Schilderungen alarmierend. Er hat unter den vielen Fahnen, die geschwenkt wurden, auch eine schwarz-weiß-rote Reichsflagge ausgemacht.
Aktuell scheint es übrigens kompliziert, manch dringendes Anliegen am Telefon zu klären. „Technische Probleme“ lautet die Begründung an der einen Stelle. „Personalmangel“ an der anderen. So meldet die Kassenärztliche Vereinigung, dass es bei dem Versuch, den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Rufnummer 116117 zu erreichen, zu längeren Wartezeiten kommen könne. Die Begründung: Personalausfall aufgrund von Corona. Wer dringenden ärztlichen Rat außerhalb der Praxisöffnungszeiten sucht, kann sich unter www.bereitschaftsdienst-hessen.de informieren, welche Bereitschaftspraxis geöffnet ist. Auch Anrufer, die derzeit versuchen, beim Frankfurter Finanzamt durchzukommen, müssen sich oft gedulden. Eine technische Störung mache es unmöglich, alle Anrufe aufzunehmen und an den Bürgerservice weiterzuleiten, heißt es seitens des Amtes. Wer Fragen rund um die elektronische Steuererklärung hat, kann sich auch an die Hotline 0800/5225335 wenden.
Da wir schon beim Thema „Störungen“ sind. Noch immer können viele Gesundheitsämter neue Corona-Fälle nicht an das Robert-Koch-Institut melden. Nach einem Update der vom RKI verwendeten Software kommt es schon seit einigen Tagen zu Verzögerungen bei der Falleingabe . Das Hessische Sozialministerium, das täglich in Zusammenarbeit mit dem RKI eine Übersicht über die Fallzahlen liefert, aufgeschlüsselt nach Kreisen und kreisfreien Städten, hat nun reagiert: „Aufgrund von Problemen bei der Bereitstellung der Daten durch das RKI kein Bulletin“, steht auf der Homepage des Ministeriums zu lesen.
Und außerdem werden landwirtschaftliche Flächen rar in der Region. Wir erklären, wie ein Öko-Betrieb seinen Weg sucht und eine Frankfurter Aktiengesellschaft dabei helfen will +++ hat Intendant Uwe Eric Laufenberg Tschaikowskys „Pique Dame“ inszeniert und dabei wenig Überraschendes geboten +++ werden Pflegeheime auch in Hessen von Jahr zu Jahr teurer. Neue Zuschüsse helfen zwar, könnten jedoch schnell verpuffen, meinen Fachleute. Wieso das so ist, erklärt Verbraucher-Spezialistin Petra Kirchhoff.
Bedeckt und häufig Regen oder Schneeregen. Höchsttemperaturen um 6 Grad, teils starke Böen. Nachts einzelne Schauer bei 2 Grad.
Geburtstag haben am Montag, 31. Januar
Peter von Löbbecke, Präsident der Deutschen Olympischen Gesellschaft, Frankfurt (79); Wolfgang Koehler, früherer Vorsitzender des Brauerbundes für Hessen/Rheinland-Pfalz, ehemaliger Geschäftsführer der Darmstädter Privatbrauerei GmbH (70); Christoph Ullrich, Frankfurter Pianist, Leiter des Schulprojekts "laterna musica" (63); Roland Richter, Leiter des Hanauer Marionettentheaters (60); Holger Seyfahrt, Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbands, Offenbach (60); Tilman Michael, Chordirektor der Oper Frankfurt (47).
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