Heute in Rhein-Main: Ach, die Verschwörungstheorien
Guten Abend,
hat Ihr Telefon auch um 11 Uhr unerhörten Lärm gemacht? Dann ist es gut, denn wenn Sie den Probealarm mitbekommen haben, dann werden Sie auch mitbekommen, wenn es wirklich einmal etwas zu warnen gibt. Notwendig ist dafür allerdings a) ein relativ neues Gerät und b) die neueste Software, weshalb es beim Probealarm am Donnerstag nicht bei allen Hessen geschrillt haben dürfte. Umso besser, wenn in dem Ort, in dem man sich gerade aufhält, dann wenigstens noch Sirenen existieren, die auch warnen können. In der Region sind allerdings keineswegs alle Städte noch damit ausgerüstet, in Frankfurt zum Beispiel gibt es kaum welche. Immerhin: Der Probealarm hat die Dringlichkeit der Neuanschaffung solcher Geräte deutlich gemacht. Jetzt hoffen wir nur noch, dass es nie, nie und niemals nie einen Anlass gibt, ernsthaft Alarm auszulösen.
Manfred Köhler
Ressortleiter der Rhein-Main-Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Alarm anderer Art haben am Mittwoch die Sicherheitsbehörden geschlagen, als sie zahlreiche Personen festnahmen, die offenbar einen Umsturz in Deutschland planten. Darunter auch „Reichsbürger“, also Leute, die ernsthaft die Existenz des Staates bezweifeln, in dem sie leben. Dass dieser Staat sich einfach wehrt und seine Behörden schlicht gute Arbeit gemacht haben, als sie diese Personen aufspürten, kann man sich in solchen und verwandten Kreisen natürlich nicht vorstellen; die neueste Verschwörungstheorie lautet, mit den Festnahmen solle bloß davon abgelenkt werden , dass in Illerkirchberg in Baden-Württemberg ein Flüchtling aus Eritrea dringend verdächtig ist, ein Mädchen getötet zu haben. Was für ein Unfug. Alexander Jürgs geht in seiner Analyse den Verbindungen von „Reichsbürgern“, „Querdenkern“ und anderen, die dem Staat skeptisch gegenüber stehen, auf den Grund.
Am Boden der Santander-Filiale liegen Geldscheine: Wie hoch die erbeutete Summe ist, ist bislang noch nicht bekannt. Bild: Saskia Stöhr
Immerhin behauptet niemand, mit dem Sprengen eines Geldautomaten im Main-Taunus-Zentrum solle auch irgendetwas anderes vertuscht werden. Es waren schlichte Kriminelle, die dabei zugleich einen beachtlichen Schaden anrichteten, wie man auf Fotos sehen kann; wie viel Geld sie entwendeten, steht noch nicht fest. Die Folgen dieser Sprengungen sind hingegen schon seit längerem absehbar: Die Banken und Sparkassen überlegen sich sehr genau, welche Geldautomaten sie noch benötigen. Die steigende Bereitschaft der Deutschen, bargeldlos zu zahlen, sowie die Möglichkeit, sich an der Supermarktkasse Bargeld auszahlen zu lassen, lassen die Zahl der Automaten sinken. Man darf allerdings leider darauf vertrauen, dass den Ganoven dann schon neue Ideen kommen, anderen zu schaden. Und das ist jetzt keine Verschwörungstheorie.
Im Maintor-Viertel in der Frankfurter Innenstadt mixen Jan Saemann und sein Team in ihrer Bar innovative Eigenkreationen, aber auch souverän alle Klassiker. „White Rabbit“ heißt das kleine Lokal am Fuße des Winx-Towers, eine Anspielung auf das berühmte weiße Kaninchen aus Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“. Ursprünglich als Ganztagsbetrieb konzipiert, haben die Pandemie und die folgenden Krisen das Projekt zusammenschnurren lassen, so dass es nun erst einmal als klassische Abendbar geöffnet ist, in der die Barkeeper ihre ausgefallenen Hauscocktails und alles, was die Gäste wünschen, gekonnt über die Theke gehen lassen.
„White Rabbit“, Neue Mainzer Straße 6, Frankfurt, Telefon 0 69/21 65 77 55, Internet www.whiterabbit-ffm.de.
Nach örtlichem Nebel scheint ab und zu die Sonne, sonst wolkig, aber weitgehend trocken. Bei schwachem Nordostwind maximal 3 Grad.
Geburtstag haben
am Freitag
Michael Herl, Autor, Gründer und künstlerischer Leiter des Stalburg Theaters, Frankfurt (63); Mark Branson, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), Frankfurt (54); Marco Holst, Geschäftsführer des Folienherstellers Eppstein Foils (51);
am Samstag
Heinz-Peter Becker (SPD), ehemaliger Bürgermeister der Stadt Mörfelden-Walldorf (65); Andreas Nowack, Generalsekretär des Automobilclubs von Deutschland, Frankfurt (62); Christian Sievers, Moderator beim Zweiten Deutschen Fernsehen, Mainz (53); Kai Schleenhain, Geschäftsführender Gesellschafter des Flörsheimer Arzneimittelherstellers Hennig (52);
am Sonntag
Bernd Hontschik, Frankfurter Arzt und Publizist (70); Ernst Schmid, Geschäftsführer und Gesellschafter der Einzelhandelskette Hifi-Profis, Frankfurt (65); Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden (62); Thomas Gutberlet , Geschäftsführer des Lebensmittelunternehmens Tegut, Fulda (53); Nicole Busold, Geschäftsführerin von Wacker's Kaffeegeschäft, Frankfurt (36).
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Kurz vor dem Spiel der Eintracht gegen Fortuna Düsseldorf wird Ex-Hooligan und Sportredakteur Severin Zeuge zweier brutaler Morde und selbst schwer verletzt. Lydia, die stellvertretende Pressesprecherin der Eintracht, findet wenig später einen Sprengsatz an der Fankurve. Nach und nach beginnen sie zu begreifen, dass mehr hinter all dem steckt, als die Polizei vermutet. Als sie schließlich selbst ins Visier des Täters geraten, beginnt ein gefährlicher Wettlauf gegen die Zeit …[Das Auge des Adlers ∙ Broschur · 384 S. · ISBN 978-3-95542-348-3 · 15,00 Euro]
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