Guten Abend, auch in dieser schweren Krise gibt es Gewinner, und zwar solche, denen man den Erfolg gönnt. Die Rede ist ausnahmsweise nicht vom Impfstoff-Hersteller Biontech, sondern von dem Bio-Einzelhändler Alnatura. Das einst in Bickenbach und jetzt in Darmstadt ansässige Unternehmen, das nicht immer auf einer Zeitgeist-Welle ritt, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals die Marke von einer Milliarde Euro beim Umsatz überschritten, und das dürfte damit zusammenhängen, dass die Kundschaft in der Pandemie mehr und vielleicht auch etwas bewusster einkauft. Weitere Geschäfte sind geplant, unter anderem in Frankfurt und Bad Homburg. Von Biontech muss jetzt aber doch noch die Rede sein. Das Unternehmen aus Mainz hat jetzt wissen lassen, die Wirksamkeit des mit Pfizer entwickelten Impfstoffs liege sogar bei 95 Prozent – zuerst war nur von 90 Prozent die Rede gewesen. Der Impfstoff zeige auch praktisch keine Nebenwirkungen, die für eine Notfallzulassung in den Vereinigten Staaten notwendige Sicherheit sei gewährleistet. Schön, dass die so oft gescholtene Pharmaindustrie zu solchen Erfolgen in der Lage ist. Nicht so gut wie die Privatwirtschaft sieht derzeit die öffentliche Hand aus. Um die Schulen in Frankfurt steht es so: Eltern wurde ausdrücklich erlaubt, Luftfiltergeräte für die Klassen ihrer Kinder zu kaufen. Schon das lässt einen staunen, eigentlich ist für solche Aufgaben, wenn diese Anlagen denn sinnvoll sind, die Stadt zuständig, die Eltern haben schließlich schon Steuern gezahlt. Aber gut. Jetzt ist aber das Problem aufgetaucht, dass die Stadt für die Anlagen nicht haften will und ganz viele Auflagen macht. Diese verdrehte Geschichte hat sicherlich noch manche Fortsetzung, aber wie schön: Wenn dereinst Historiker die Geschichte der Corona-Krise schreiben, haben sie auch allerhand Kurioses zu erzählen. Und außerdem sind in Hanau Handzettel verteilt worden, in denen die Verabschiedung des Infektionsschutzgesetzes mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten verglichen wird. Ein infamer Vergleich, der vorne und hinten nicht stimmt, zumal die Verfasser in der Schule nicht aufgepasst haben – dazu in der Donnerstagsausgabe der Rhein-Main-Zeitung ein Kommentar +++ geht der Hessische Kulturpreis an das Caricatura Museum in Frankfurt und die Caricatura Galerie für Komische Kunst in Kassel +++ hat der Hessische Staatsgerichtshof am Mittwoch eine Wahlprüfungsbeschwerde der AfD verhandelt, die die Berechnung der Sitze im Landesparlament für falsch hält. Einen angenehmen Tag wünscht Ihnen Ihr Manfred Köhler Das Wetterfür Donnerstag Eine Kaltfront mit Wind und Regenfällen überquert Hessen, es folgen Regenschauer. Bis 13 Grad. Nachts nur wenige Wolken, bis 2 Grad. Geburtstag haben am Donnerstag Christian Schwarz-Schilling (CDU), ehemaliger Hoher Repräsentant der Staatengemeinschaft für Bosnien-Hercegovina, früherer Bundesminister für Post- und Telekommunikation, Büdingen (90); Franz Ringhoffer, Geschäftsführer der Wohnbau Mainz GmbH (61); Ralph Dommermuth, Vorstandsvorsitzender der 1&1 Drillisch AG, Maintal (57); Volker Liedtke-Bösl, Vorstand der Lebenshilfe Frankfurt (53). |