Heute in Rhein-Main: Arztbesuch bei den hungerstreikenden Lkw-Fahrern
Guten Abend, Migrationsberatungsstellen fürchten, schon bald ihre Dienste nicht mehr in vollem Umfang anbieten zu können – mit weitreichenden Folgen. Die marode Omegabrücke im Frankfurter Stadtteil Griesheim ist schon bald Geschichte und ein Ende des Streiks an der Raststätte Gräfenhausen, an dem sich mehr als 80 Lkw-Fahrer beteiligen, scheint noch lange nicht in Sicht. Der Wochenend-Nachrichtenüberblick für die Region Rhein-Main.
Zukunftssorgen : Wer schon einmal versucht hat, einen Antrag bei einer deutschen Behörde zu stellen, dem ist wahrscheinlich das Gefühl der Verzweiflung nicht ganz fremd. Weil es manchmal einfach keinen Sinn zu ergeben scheint, was da kompliziert abgefragt wird. Wie muss es da Menschen gehen, die erst seit wenigen Wochen oder Monaten in Deutschland leben und die Sprache noch nicht sicher beherrschen? Menschen, die nicht mit der deutschen Bürokratie vertraut sind? Sie können sich bisher an Migrationsberatungsstellen wenden. Diese haben den Auftrag, Zuwanderern mit Bleibeaussicht in Alltagsfragen zur Seite stehen . Und dazu gehört das Ausfüllen von Anträgen – und noch so vieles mehr. Die Migrationsberatung wird bisher hauptsächlich aus Bundesmitteln finanziert. Doch im Haushaltsentwurf für das kommende Jahr sollen bis zu 30 Prozent dieser Mittel eingespart werden. Welche Konsequenzen das für die Beratungsstellen, die Betroffenen und die Integration haben könnte und wieso auch Ämter, Ärzte und Arbeitgeber fürchten, unter diesen Kürzungen zu leiden, haben unsere Autorinnen Theresa Weiß und Monika Ganster aufgeschrieben.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Vergangenheit: Die wegen Einsturzgefahr gesperrte Omegabrücke im Frankfurter Stadtteil Griesheim ist schon bald Geschichte. Seit Samstag laufen die Abrissarbeiten. Der Großteil der erst im Jahr 1973 errichtete Brücke soll schon am Montagmittag nicht mehr stehen . Dann könnten am Donnerstag wieder die S-Bahn-Linien 1 und 2 auf den Gleisen fahren, die unter der Brücke verlaufen. Zumindest, wenn alles weiter nach Plan verläuft. Seit zwei Wochen war die Strecke gesperrt und verlangte den Anwohnern einiges an Umwegen und Unannehmlichkeiten ab. Dass zwischen dem Abriss und dem Bekanntwerden der Einsturzgefahr nur wenige Tage liegen, hängt auch mit der Möglichkeit des sogenannten „Notrückbaus“ zusammen. Da die akute Gefahr eines Einsturzes bestand, konnte die Stadt den Auftrag direkt vergeben und musste ihn nicht erst ausschreiben. Im Oktober sollen die Abrissarbeiten komplett abgeschlossen sein, wie Mechthild Harting schreibt.
Weil sie sich anders nicht zu helfen wissen: An der Raststätte Gräfenhausen sind rund 30 Lkw-Fahrer in den Hungerstreik getreten. Bild: Anton Vester
Gegenwärtige Gefahr für Hungernde: Der Streik der Lkw-Fahrer an der Raststätte Gräfenhausen hat am Samstag auch Ärzte und Krankenschwestern der Organisation „Armut und Gesundheit in Deutschland“ auf den Plan gerufen. Denn etwa 30 der 80 streikenden Fahrer haben am vergangenen Dienstag beschlossen, so lange in den Hungerstreik zu treten, bis ihnen der ausstehende Lohn ausgezahlt wird. Gerhard Trabert, Vorsitzender der Hilfsorganisation, versucht, den Fahrern ins Gewissen zu reden. Das Risiko für die Gesundheit sei zu hoch. Der Blutdruck bei allen Untersuchten sei zu niedrig, das Immunsystem geschwächt. „Jede weitere Stunde und jeder weitere Tag sind ein Risiko“, sagt er. Aber die Fahrer wollen nicht aufgeben. Sie verlangen weiterhin ihren Lohn , der oft seit Monaten nicht gezahlt worden sei, und hoffen, durch den Hungerstreik den Druck zu erhöhen, wie sie erzählen. Angestellt sind sie bei der polnischen Spedition Mazur – oder bei einer ihrer Tochterfirmen. Über den aktuellen Stand der Verhandlungen schreibt Hans Dieter Erlenbach. Er hat die Fahrer am Samstag auf dem Rastplatz besucht.
Morgens örtlich Nebel, sonst viel Sonnenschein und zeitweise dünne Wolkenfelder. Höchsttemperaturen zwischen 21 und 23 Grad.
Geburtstag haben am
Montag, 25. September
Uwe Zimpelmann, ehemaliger Vorstandssprecher der Landwirtschaftlichen Rentenbank, Frankfurt (80); Andreas Larem (SPD), Mitglied des Deutschen Bundestags (Wahlkreis Darmstadt) (59); Markus Thurn, Geschäftsführender Gesellschafter der Baustoffhandelsgruppe Köbig, Mainz (59); Kateryna Dolzhykova, zweifache ukrainische Schachmeisterin, Gewinnerin der Deutschen Schachmeisterschaft der Frauen 2023, Frankfurt (35)
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