Heute in Rhein-Main: Ärzte bereiten sich auf „Impfen für alle“ vor
Guten Abend,
das, was Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Dienstag verkündet hat, ist in manch einer Hausarztpraxis in Hessen noch gar nicht so richtig angekommen. Die Allgemeinmediziner sollen ab sofort all jene impfen, die sich freiwillig für den Impfstoff des Herstellers Astra-Zeneca melden. Unabhängig davon, ob sie zu einer der Priorisierungsgruppen gehören.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Christian Schicktanz, Arzt aus Frankfurt, blickt mit einer gewissen Gelassenheit auf die Aufgabe. Gemeinsam mit seinem Praxisteam habe er die Abläufe schon so umgestellt, dass das Impfen in den Arbeitsalltag zu integrieren sei. Er erwartet einen regelrechten „Run“ auf den Impfstoff, glaubt aber auch, mehr Zeit für Aufklärungsgespräche investieren zu müssen. Denn der Impfstoff der Firma Astra-Zeneca hat bei vielen seiner Patienten keinen guten Ruf. Es gehe darum, mit Fehlinformationen aufzuräumen, sagt Schicktanz. Die Skepsis gegenüber dem Impfstoff sei ein Zeitfresser, wie auch ein Sprecher des Innenministeriums bestätigt. Und Zeit sei nun einmal in den Impfzentren knapp. Weil der Beratungsbedarf bei Astra-Zeneca so groß sei, verzögere sich der Ablauf. Langfristig werde der Impfstoff nicht mehr in den Impfzentren, sondern nur noch in den Hausarztpraxen verabreicht, wo eine direktere und intensivere Ansprache der Patienten möglich sei, heißt es aus dem Innenministerium. Wir haben zusammengetragen, wie es mit dem Impfen weitergeht und welche Erleichterungen vollständig Geimpfte erwarten dürfen.
Ein „Lebemann“, ein Nutria-Züchter, ein „Schluri mit großem Herzen“. Diese Beschreibung passt auf keinen geringeren als Oskar Schindler. Teile seiner Lebensgeschichte sind spätestens bekannt seit Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“. Im zweiten Weltkrieg rettete der Fabrikant mehr als 1200 Juden vor dem Holocaust. Was viele nicht wissen: Schindler lebte fast ein Jahrzehnt, nämlich von 1965 bis 1974, in Frankfurt. Eine, die ihn kannte, ist die heute 88 Jahre alte frühere Stadtverordnete Ursula Trautwein. Sie erinnert sich an Schindler: „Er war ein Spieler, aber einer mit einem großen Herzen.“ Einer, der erst von der Kriegswirtschaft profitierte, sich besann und die Grundlage für Spielbergs Film lieferte. „Er konnte die Nazis unter den Tisch trinken, um ihnen dann etwas abzuluchsen.“ Für Trautwein ist es höchste Zeit, dass sich die Stadt Frankfurt in angemessener Form an Schindler erinnert – etwa indem der Bahnhofsvorplatz, ohnehin noch namenlos, nach ihm benannt wird. Aber genau dieser Vorschlag hatte kurz vor der Kommunalwahl für eine heftige Debatte im dafür zuständigen Ortsbeirat geführt. Unser Autor Matthias Trautsch fasst die Diskussion noch einmal zusammen.
Ort der Ankunft: Auch symbolisch wäre der Bahnhofsvorplatz geeignet, den Namen Schindlers zu tragen, finden die Fürsprecher der Benennung. Bild: Lucas Bäuml
Übrigens, so ein Newsletter ist ja auch dafür da, mal ein bisschen aus dem Nähkästchen zu plaudern. Es gibt Recherchen für Artikel, die sind zäh. Und dann gibt es die anderen. Die, bei denen dieser Beruf zum schönsten der Welt wird. Unser Autor Oliver Bock war im Rheingau unterwegs. Das ist er – berufsbedingt – ohnehin viel. Diesmal aber war er Weinwandern. Ausgerüstet mit einer Kühltasche, Weinflaschen und seinem Handy. Rein beruflich, versteht sich. Denn Bock hat ausprobiert, womit ein junges Start-up wirbt. Eine Weinwanderung unter dem Motto „Walk like a local“. Im Gepäck: Wein, Tipps für Rundrouten sowie Infokarten zu Sehenswürdigkeiten, die beim Scannen eines QR-Codes zum Leben erwachen. Am Ziel werden die Wanderer mit einem Audioauftritt von Badesalz belohnt. Ausgedacht hat sich das Konzept der Winzer Kai Clementi. So eine Pandemie macht eben manchmal doch ganz schön erfinderisch.
Wechselnd bewölkt, einzelne gewittrige Schauer. Höchstwerte um 17 Grad. Nachts Abkühlung auf 8 Grad.
Geburtstag haben am
Donnerstag, 29. April
Bernd Heidenreich (CDU), ehrenamtlicher Stadtrat in Frankfurt, langjähriger Direktor der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung, Wiesbaden, Träger der Goethe-Plakette des Landes Hessen (66); Michael Paris, Vorsitzender des Vereins Abenteuerspielplatz Riederwald, früherer ehrenamtlicher Stadtrat in Frankfurt (66); Lutz Weiler, Deutschland-Chef der norwegischen Investmentbank Pareto Securities, Frankfurt (63); Thomas Gauly, Gründer und Geschäftsführer der Beratungsagentur Gauly Advisors, Frankfurt (61); Bernhard Mundschenk, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden (61); Volker Breid , Geschäftsführer der Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH (59); Jochen Partsch (Die Grünen), Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt (59); Martin Bosch, Geschäftsführer des Wiesbadener Sankt Josefs-Hospitals und des Rüdesheimer Sankt Josefs-Hospitals Rheingau (44).
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