Guten Morgen, wie inspirierend „die Kultur“ ist, zeigt sich vor allem, wenn sie fehlt. Über die Wochen, in denen Theater und Museen aufgrund der Infektionsgefahr geschlossen waren, ist die Sorge der Intendanten und Direktoren, aber noch mehr die der Konzertveranstalter und der Verantwortlichen für Kleinkunst gewachsen, am Ende nicht mehr auf die Beine zu kommen. Das Land will ihnen nun, in einem Drei-Phasen-Projekt, mit insgesamt 50 Millionen Euro unter die Arme greifen. Auf der ersten Seite der Rhein-Main-Zeitung berichten Eva-Maria Magel und Ewald Hetrodt darüber . Michael Hierholzer weist in seinem Kommentar darauf hin, dass schon jetzt viele Kreative die Einschränkung als Chance nutzten. Allerdings, gibt er zu bedenken, noch gebe es keine Produktionen, in denen von den Schauspielern verlangt werde, anderthalb Meter Abstand zu halten. Wo all das Geld, das nun in gewaltigen Summen zu meist guten Zwecken ausgegeben wird, herkommen soll, darüber herrscht längst keine Illusion mehr. Die Rücklagen von Bund, Ländern und Gemeinden, sofern es überhaupt größere gab, sind schnell aufgebraucht. Der Steuerzahler, mithin wir alle, werden dafür aufkommen müssen, die Folgen des Virus politisch, gesellschaftlich und vor allem wirtschaftlich abzufedern. Hessens Finanzminister Michael Boddenberg hat daher nicht lange gezögert zu vollenden, was sein Vorgänger Thomas Schäfer in Angriff genommen hatte: Eine hessische Variante zur komplizierten Neuberechnung der Grundsteuer. Unser Landtagskorrespondent Ewald Hetrodt erklärt sie – ebenfalls auf unserer „Eins“, weil Geben und Nehmen zusammen gehören. Die Hoffnung hat einen Namen: „Inzidenz“. Wenn denn über diesen Parameter tatsächlich ein Weg gefunden würde, die Corona-Pandemie einzudämmen, dann wäre das zumindest ein Silberstreif. Seit einigen Tagen schauen daher Politiker gebannt auf den Messwert. Er gibt die Zahl der Neuinfektionen in einem Landkreis oder einer Stadt binnen sieben Tagen wieder. Einige Experten zweifeln jedoch an der Bedeutung und Aussagekraft der Kennziffer. Unsere Gesundheitsexpertin Ingrid Karb erklärt die Zusammenhänge, auch anhand einer Karte Hessens, welche die Verteilung der Infektionen deutlich macht. Unter Corona leiden viele. Und mehr, als man ohnehin denkt, leiden sehr stark. Marie Lisa Kehler beschreibt, was das Virus und seine Folgen für Patienten und Mitarbeiter in Hospizen bedeutet. Theresa Weiß zeigt auf, dass der Ausfall von Jugendfreizeiten vor allem jene trifft, die es ohnehin schwer haben: Kinder aus benachteiligten Familien. Und außerdem erwartet die Stadt Frankfurt für ihren Haushalt ein Milliardendefizit +++ lässt Apple auch in Frankfurt die Temperatur der Kunden messen +++ gibt es trotz Corona hessenweit weniger Pleiten. Alles Gute und einen schönen Tag, Ihr Helmut Schwan Wetter Die Wolken verziehen sich am Morgen, die Sonne kommt zurück, aber die Höchstwerte liegen nur bei 13 Grad. Nachts ist es meist klar, die Luft kühlt auf 5 Grad ab. Geburtstag haben heute
Eva Demski, in Frankfurt lebende Schriftstellerin, Trägerin der Goethe-Plakette des Landes Hessen und der Stadt Frankfurt (76); Günther Hammann (CDU), ehrenamtlicher Stadtrat in Offenbach (74); Beate Funck (SPD), Stadtverordnetenvorsteherin in Hanau (72); Ralph Stengler , Präsident der Hochschule Darmstadt (64); Georg Stocker, Vorstandsvorsitzender der Deka-Bank Deutsche Girozentrale, Frankfurt (56); Bettina Stark-Watzinger (FDP), Mitglied des Deutschen Bundestags, Bad Soden (52); Alexander Beck, Schauspieler und Leiter des Frankfurter Theaters Alte Brücke (47). |