Heute in Rhein-Main: „Das“ Hessisch gibt es gar nicht
Guten Abend,
wussten Sie, dass es „das“ Hessisch gar nicht gibt? Was es hier allerdings sehr wohl gibt, ist eine sehr unerfreuliche Korruptionsaffäre bei der Frankfurter Staatsanwaltschaft. Und eine Politik im Frankfurter Römer, die nicht unbedingt dazu beiträgt, städtische Grundstücke zügiger zu entwickeln.
Carsten Knop
Herausgeber.
Zeitverzug: Die Koalition im Frankfurter Römer will mehr städtische Grundstücke in sogenannten Konzeptverfahren vergeben. Das bedeutet, dass bei einer Ausschreibung nicht zwangsläufig der Meistbietende zum Zuge kommen soll, sondern derjenige, der das beste Konzept vorlegt und die Vergabekriterien der Stadt möglichst optimal erfüllt. Anlass für die neue Festlegung ist der politische Streit um die Stiftstraße 32, ein Wohn- und Geschäftshaus aus den fünfziger Jahren in der Innenstadt. Der Projektentwickler Andrzej Lyson soll das Grundstück dort eigentlich in Erbpacht erwerben können und sich im Gegenzug verpflichten, 30 Prozent der Wohnungen in dem geplanten sechs- bis siebengeschossigen Neubau im geförderten Wohnungsbau zu errichten. Außerdem wollte Lyson eine kulturelle Nutzung im Erdgeschoss unterbringen und plante überdies Wohnraum für Menschen mit Behinderungen. Doch den Stadtverordneten war das offenbar noch zu wenig. Rainer Schulze beschriebt und kommentiert den Fall – und findet das Vorgehen nicht gut. Denn es kostet sehr viel Zeit.
Immer mehr Verdächtige:Die Korruptionsaffäre bei der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft weitet sich aus und führt zu massiver Kritik der Opposition im hessischen Landtag. Nach übereinstimmenden Medienberichten wird nun gegen einen weiteren Staatsanwalt ermittelt. Gegen ihn besteht der Anfangsverdacht der Beihilfe auf Untreue. Damit gibt es nun drei Verdächtige, nachdem schon im Sommer 2020 bekannt geworden war, dass Ermittlungen gegen einen Oberstaatsanwalt der Generalstaatsanwaltschaft laufen. Diesem wird gewerbsmäßige schwere Bestechlichkeit, Untreue im Amt und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Der Schaden für das Land Hessen soll rund 500.000 Euro betragen.
„Das“ Hessisch gibt es nicht: Mit dieser These veröffentliche Lars Vorberger im Duden-Verlag das Buch „Hessisch. Vom Babbeln und Schnuddeln“. Bild: dpa
Das schöne Hessisch: „Das“ Hessisch gibt es gar nicht, allenfalls könne von einer „hessischen Sprachlandschaft“ die Rede sein. So steht es in einem jetzt erschienenen Büchlein, das zwar nicht sehr dick ist, aber doch eine gewisse Autorität besitzt, schließlich kommt es aus dem Duden-Verlag. Autor ist der Sprachwissenschaftler Lars Vorberger, der Titel lautet „Hessisch. Vom Babbeln und Schnuddeln“. Das moderne Hessisch erleichtert nach der These des Sprachwissenschaftlers den Zuhörern das Verstehen, was Matthias Trautsch unseren Leserinnen und Lesern erklärt: Das „Lebbe geht weider“ von Dragoslav Stepanović würde nur halb so tröstlich klingen, wenn das „weider“ eine harte Mitte hätte.
Und außerdem haben am Sonntagmorgen Hunderte Teilnehmer des ukrainisch-orthodoxen Gottesdienstes in der St. Dionysius-Kirche in Sindlingen ihr Osterfest gefeiert. „Unsere Gottesdienste sind auch sonst gut besucht“, hatte Priester Petro Bokanov vorher gesagt. Seine Vermutung, diesmal könnten es deutlich mehr werden, hat sich als richtig erwiesen+++ wurden am Wochenende die Pokémon Europameisterschaften in den Frankfurter Messehallen ausgespielt+++ zeigt die Ausstellung „Daphne ohne Apoll“ in den Opelvillen Verwandlungen, besonders jene von weiblichen Wesen. Alle Werke von Richter bis Lassnig stammen aus der Sammlung Klöcker. Katharina Deschka stellt sie in unserer Beilage „Schauseiten“ vor.
Im Laufe des Tages sind Regenschauer und Gewitter zu erwarten. Die Temperatur steigt auf 15 Grad. In der Nacht Schauer und um 6 Grad.
Verkehr
Als eine von elf Nebenstraßen soll der Grüneburgweg zu einer fahrradfreundlichen Nebenstraße umgebaut werden. Dafür ist eine teilweise Sanierung der Fahrbahndecke nötig. Diese nimmt das dafür zuständige Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE) ab Montag, dem 25. April, in Angriff. Wegen der Arbeiten kommt es im Grüneburgweg, zwischen Eschersheimer Landstraße und Liebigstraße, bis Freitag, 13. Mai, zu Fahrspurreduzierungen. Fußgänger können die Baustelle passieren.
Geburtstag haben am Montag, 25. April
Volker Rebell, Radiomoderator und Musiker, Leiter der „Rebell(i)schen Studiobühne“, Offenbach (75); Florian Koch, Kulturmanager und Geschäftsführer des Nonbook-Verlags Metermorphosen, Frankfurt (55); Tammo Diemer, Geschäftsführer der Deutschen Finanzagentur GmbH, Frankfurt (53); Christian Elsner, Kaufmännischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz (49).
Anzeige
Sie kennen jemanden, der diesen Newsletter unbedingt lesen sollte?
Das freut uns. Teilen Sie diesen Newsletter gerne mit Ihrem Netzwerk.
Ihnen wurde dieser Newsletter weitergeleitet?
Es freut uns, wenn Sie mit der Empfehlung zufrieden sind. Lesen Sie den Newsletter doch ab sofort regelmäßig.
Nach einem Actionthriller, einer Romanze mit Drama und einem Horrorfilm schauen wir uns dieses Mal einen Science-Fiction Film an. Am 26. April veranstaltet die F.A.Z. ihren nächsten Filmabend. Alle paar Wochen möchten wir gemeinsam mit Ihnen einen Film anschauen und anschließend darüber diskutieren: Ist er ein Meisterwerk oder gründlich misslungen? Was hat er uns heute noch zu sagen? Und, keine ganz unwichtige Frage: Hat er Sie gut unterhalten?
Virtuelle Veranstaltung am 12. Mai 2022 um 19.30 Uhr. Prof. Dr. Jan Pieter Krahnen, Professor für Kreditwirtschaft und Finanzierung an der Goethe-Universität Frankfurt, im Gespräch mit F.A.Z.-Redakteur Sascha Zoske. Interaktives Format. Stellen Sie vorab bei Anmeldung oder im Chat während der Veranstaltung Ihre Fragen an unsere Referenten. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.
Mit F.A.Z. Frühdenker erhalten Sie jeden Morgen ab 6 Uhr einen effizienten Überblick über die bedeutenden Ereignisse und Entwicklungen – als Newsletter im E-Mail-Postfach oder jetzt neu als Audioformat: Hören Sie mit F.A.Z. Frühdenker von montags bis freitags in rund 10 Minuten die wichtigen Nachrichtenthemen des Tages und der vergangenen Nacht einfach und bequem als Podcast. Jetzt kostenfrei testen!
Vieles wissen, mehr verstehen, erfolgreich entscheiden – mit F+ Business erhalten Sie unbeschränkten Zugriff auf FAZ.NET. Sichern Sie sich und Ihren Mitarbeitern die Gewissheit, stets erstklassig informiert zu sein. Mit 60% Ersparnis ab 9,95 € wöchentlich erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff ab 5 Nutzerkonten auf über 800 kostenpflichtige Artikel im Monat.
Entdecken Sie unsere exklusiven Editionen für Ihr Zuhause! Kleine Manufakturen und erfolgreiche, namhafte Unternehmen fertigen besondere Produkte, die Sie nur im F.A.Z. Selection Shop erhalten. Hierbei achten wir auf besonderes Design und hervorragende Qualität.
Folgen Sie uns für aktuelle Tweets aus unseren Ressorts und Blogs, für Eilmeldungen und für spannende Updates unserer Redakteure auf www.faz.net/twitter